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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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spezifisch, was vermutlich richtig war, aber Dagmar probierte
ihre Ideen trotzdem gerne aus, wenn sie konnte.
    Während die Verteidigungsanlagen gebaut wurden, waren die
Händler und Prostituierten, die innerhalb der Hauptmauern lebten, in eine
andere Stadt verlagert worden, die ungefähr eine Wegstunde vom Rand der Insel
Garbhán entfernt lag. So mussten die Diener nicht zu weit reisen, um die
täglichen Besorgungen zu machen, aber gleichzeitig konnten starke
Verteidigungsanlagen errichtet werden, die das Haupttor schützen würden.
    Dagmar hatte auch bei alledem gern geholfen, froh, dass
sie in dieser Zeit eine kleine Hilfe sein konnte. Doch es war immer noch viel
zu tun, und sie hatte die feste Absicht, dafür zu sorgen, dass so viel wie
möglich fertig war, bevor sie nach Hause zurückkehrte. Als Dagmar über den
riesigen Hof ging und dabei sorgfältig ihre Liste studierte, peitschte Wind um
sie auf und hob den Saum ihres Kleides und ihre Haare an. Es erinnerte sie
daran, dass sie wieder einmal vergessen hatte, sich die Haare zu flechten und
ein Tuch darüber zu tragen. Sie hob den Blick zum Himmel und war vorübergehend
geblendet von den zwei Sonnen, die auf sie herabbrannten. Sie sah die Drachen
erst in letzter Sekunde und rannte aus dem Weg, als fünf von ihnen landeten.
    Sie erkannte sie nicht als Mitglieder von Gwenvaels Sippe,
aber sie sah, dass sie alt waren. Egal, welche Farbe ihre Schuppen hatten –
ihre Mähnen waren altersbedingt fast weiß oder grau. Sie landeten und sahen
sich um. Der alte Goldene vorn sah auf sie herab, und sie wusste sofort, dass
dieser männliche Drache ein Problem werden würde.
    Sie waren nicht hier, um ihr Mitgefühl auszudrücken oder
Hilfe anzubieten. Sie wusste genau, wozu sie hier waren.
    Dagmar wusste, dass dies hier sehr schnell hässlich werden
würde und setzte ihren Plan in Gang.
    Gwenvael schnitt seinem Vater den Weg ab und hielt ihn auf
den Stufen des Rittersaals auf, indem er dem alten Drachen die Hände gegen die
Schultern stemmte.
    »Vater, nein.«
    »Ihr
wagt es, hierherzukommen?« , knurrte Bercelak die Drachen im Hof
mit solch tödlichem Zorn an, dass Gwenvael fürchtete, die Adern, die an den
Schläfen seines Vaters pulsierten, könnten bersten.
    Die Ältesten hatten menschliche Gestalt angenommen und
trugen die schlichten braunen Gewänder, die sie mitgebracht hatten. Vier von
ihnen traten bei Bercelaks wütenden Worten hastig zurück; nur der Älteste
Eanruig hatte den Schneid, gelangweilt dreinzusehen.
    »Das soll nicht respektlos gemeint sein, Lord Bercelak«,
seufzte Eanruig. »Aber ich habe Ihrer Majestät deutlich gesagt, dass wir kommen
und die Babys holen, wenn sie geboren sind.«
    Gwenvael und sein Vater tauschten Blicke, bevor Gwenvael
herumwirbelte und fragte: »Wie bitte?«
    »Wir kommen, um die Babys zu holen, junger Prinz. Sie
werden mit uns kommen und dort erzogen werden, wo wir denken, dass es das Beste
für sie ist.«
    »Ihr werdet diese Kinder nicht mitnehmen!«
    »Die Ältesten haben entschieden, Lord Gwenvael, und du
kannst nichts dagegen tun.«
    »Das ist mir egal. Ihr werdet diese Kinder nicht mitnehmen.
Fearghus wird entscheiden, wo sie leben und wie sie erzogen werden. Nicht du.
Und auch kein verdammter Rat!«
    Briec kam die Treppe herunter und blieb neben Gwenvael
stehen. »Was ist hier los?«
    Ihr Vater konnte nicht einmal antworten. Er schüttelte nur
den Kopf, die Hände auf die Hüften gestützt, während er auf der breiten
Treppenstufe auf und ab ging.
    Gwenvael sah seinen Bruder an, und die Wut nahm ihm fast
den Atem. »Sie kommen, um die Babys zu holen.«
    Briec sah Eanruig an. »Mit wessen Befugnis? Eindeutig
nicht die unserer Mutter.«
    Der Älteste grinste verschlagen, und Gwenvael zuckte
zusammen, als Briec in seinem Kopf zu brüllen begann: Wir bringen ihn um! Wir bringen ihn hier und jetzt um!
    Gwenvael legte Briec eine Hand auf die Schulter. Das können wir nicht. Bleiben wir
einfach ruhig .
    Von
wegen ruhig, Scheiße!
    »Der Rat hat seine Entscheidung getroffen, Bercelak der
Schwarze …«
    » Du hast die Entscheidung getroffen«, schnitt ihm Bercelak das Wort ab. »Es geht um
dich!«
    »… und ich würde dir dringend nahelegen, uns nicht davon
abzuhalten, wozu wir hergekommen sind.«
    Dagmar kam um die Ecke des Schlosses. Sie zwinkerte
Gwenvael fast unmerklich zu und machte Addolgar und Ghleanna, die hinter ihr
gingen, ein Zeichen.
    »Lord Gwenvael«, sagte sie mit einem sanften Lächeln, »wen
haben wir denn

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