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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Soldat, bevor er wieder
davonrannte.
    Sie nickte den Drachen zu, die sie erwartungsvoll anschauten.
    »Sie sind hier.«

27 Gwenvael
fand seinen Bruder dort, wo er schon seit drei Tagen war. Er störte ihn jetzt
nur sehr ungern, aber er hatte die Anweisung drei Tage zuvor von Fearghus
selbst bekommen.
    »Bruder.«
    Fearghus hob den Kopf. »Aye?«
    »Dagmar hat die Nachricht erhalten, dass die Minotauren in
der Nähe sind. Wir treffen uns jetzt alle mit Vater, Ghleanna und Addolgar im
Konferenzzimmer, um die nächsten Schritte zu besprechen.«
    »Gut«, sagte Fearghus, dessen Stimme sehr matt klang. »Ich
bin gleich da.«
    »Du musst nicht. Wir können uns allein darum …«
    »Es geht hier um das Leben meiner Kinder«, schnitt er ihm
das Wort ab. »Ich bin gleich da.«
    Fearghus hob nicht die Stimme. Er wurde nicht bissig, wie
er es in einfacheren Zeiten tat. Inzwischen zeigte er keinerlei Gefühlsregung
mehr.
    »Wir werden auf dich warten«, sagte Gwenvael und ging.
    Dagmar hörte das erneute Schreien und die Geräusche einer
Schlägerei hinter verschlossenen Türen zwar auch, doch Talaith zuckte bei dem
Lärm wieder zusammen.
    »Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn sie das tun!« Sie
sah Dagmar an. »Wie kannst du das nur ignorieren?«
    »Du kennst ganz eindeutig keinen aus meiner Familie.«
    Talaith stieß hörbar die Luft aus und vertiefte sich
wieder in ihr Buch.
    Dagmar warf einen Blick zu ihr hinüber. Sie hatte nicht
geschlafen, das verrieten ihr die Ringe unter ihren Augen eindeutig.
Stattdessen verbrachte sie jeden Augenblick mit dem letzten verzweifelten
Versuch, Annwyl das Leben zu retten. Gelegentlich half sie auch Dagmar.
»Talaith, vielleicht solltest du dich ein bisschen ausruhen?«
    »Ich kann mich ausruhen, wenn sie tot ist«, antwortete sie
barsch. Dann, erschrocken über ihre eigenen Worte, schob sie das Buch von sich
weg und schlug sich die Hand vor den Mund. »Gute Götter!«
    Dagmar legte die Hand auf Talaiths Schulter. »Du kannst
nicht viel tun.«
    »Ich weiß. Aber ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, dass
Morfyd oder ich etwas – irgendetwas – finden, das sie zurückbringt. Selbst
Rhiannons Macht hält nicht mehr lange.«
    Dagmar lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, die Karten und
Notizen vor sich ausgebreitet. »Morgen?«
    Talaith schüttelte den Kopf – sie verstand sofort, was
Dagmars eigentliche Frage war.
    »Eher heute Abend.«
    »Weiß es Fearghus?«
    »Hat es ihm jemand gesagt? Nein. Weiß er es? Ich denke ja.«
    Seufzend beugte sich Dagmar über die Karten, als sie ihn
sah. Er kam durch die Tür, und absolut niemand achtete auf ihn. Wenn man
bedachte, wie überaus gründlich die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden
waren – auf Gwenvaels ausdrückliche Anordnung hin –, ärgerte sie die Tatsache,
dass niemand auch nur in seine Richtung sah. Sie hatte explizit hinzugefügt,
dass auch Drachen in Menschengestalt befragt werden mussten oder Gwenvaels
Sippe über ihre Anwesenheit benachrichtigt.
    »Wer ist das?« Sie deutete mit dem Kinn auf ihn, und
Talaith sah den Drachen direkt an.
    »Wer? Samuel der Wäschejunge?«
    Dagmar runzelte die Stirn und sah noch einmal hinüber,
wobei ihr schnell klar wurde, dass Talaith von dem Jungen sprach, der gerade
auf Knien den Boden schrubbte.
    »Nicht der.« Sie schaute sich wieder nach ihm um und sah
ihn lässig die Treppe hinaufgehen. »Er.«
    Talaith starrte mit leerem Blick auf die Treppe. »Wer?«
    »Siehst du nichts?«
    »Sollte ich etwas sehen?« Sie sagte es, als hätte Dagmar
den Verstand verloren. Dagmar wusste, dass Hexen wie Talaith und Morfyd sehen
konnten, was andere nicht sahen, doch solange Dagmar ihre Augengläser trug, war
sie nicht blind. Sie wusste, was sie sah … warum also hatte Talaith es nicht
auch gesehen?
    Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. »Ich bin
gleich zurück.«
    Den Saum ihres Kleides anhebend, ging Dagmar hinter ihm
die Treppe hinauf. Als sie in den Flur trat, war er verschwunden. Vielleicht
war er jemandes Liebhaber, der zu einem Besuch vorbeikam. Doch sie hatte nicht
gehört, dass sich eine Tür geöffnet oder geschlossen hätte. Auch hatte sie
nicht das Licht des Vormittags vorübergehend in den Flur fallen sehen, weil
jemand einen Raum betrat.
    Sie ging einen Gang entlang, drehte um und nahm einen
anderen. Sie ging zu dem Raum, in dem Annwyl lag, blieb aber abrupt stehen, als
sie den Mann aus dem Säuglingszimmer der Zwillinge herauskommen sah. Diesmal
hielt er Annwyls Zwillinge in

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