Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
hätte er sich niemals schnell genug bewegen können. Er war Politiker wie
Dagmar, kein geübter Krieger. Er besaß keine Schnelligkeit, kein Geschick und
keine Hoffnung darauf, einer kampfgeschulten wütenden Drachin zu entkommen.
    Ghleanna schlitzte Eanruigs menschlichen Körper mit ihrem
Schwert von der rechten Schulter bis zur linken Hüfte auf. Als sie ihre Klinge
aus seinem Oberkörper zog – seine Schreie ließen die schaulustigen Menschen um
ihr Leben rennen und die anderen Ältesten auseinanderstieben –, durchschnitt
Addolgars Klinge die Luft und krachte mitten in Eanruigs Schädel. Die Waffe
hielt in ihrer Abwärtsbewegung erst inne, als sie zwischen den Beinen des
Ältesten wieder herauskam.
    Und damit hörten die Schreie auf.
    Flammen loderten kurz auf, und Eanruigs menschliche
Überreste verwandelten sich in ihre natürliche Gestalt zurück. Dagmar fühlte
nichts, als sie auf das hinabstarrte, was vom Ältesten Eanruig übrig geblieben
war. Vielleicht hätte er sich besser andere Babys vornehmen sollen, aber er
hatte es auf Annwyls abgesehen gehabt. Das hatte es fast zu einem Vergnügen
gemacht, mit der Drachenkönigin zusammenzuarbeiten, um zu garantieren, dass die
Gesetze Ghleanna und Addolgar schützten, die vollkommen unwissend gewesen waren
und doch reagiert hatten, wie Rhiannon es vorhergesehen hatte.
    Ghleanna hob ihr blutverschmiertes Schwert und richtete es
auf die restlichen Ältesten, die nun versuchten, ihr zu entkommen. »Jetzt hört
mir mal gut zu, ihr! Von jetzt an stehen die Zwillinge von Fearghus dem
Zerstörer unter dem Schutz des Cadwaladr-Clans. Wenn ihr noch einmal ohne die
ausdrückliche Erlaubnis von einem von uns oder von der Königin selbst in ihre
Nähe kommt, dann fahren die Cadwaladrs auf euch nieder wie Wölfe auf ein
verletztes Reh. Wir werden die Wände von Devenallt um euch herum niederreißen
und euch zeigen, was ein wahrer Bürgerkrieg ist.« Sie trat näher an sie heran.
»Legt euch nicht mit meiner Familie an, oder ich bringe jeden Einzelnen von
euch um und werfe eure verrottenden Knochen vor die Höhlen eurer Brut.« Sie
versprengte Eanruigs Blut mit ihrem Schwert über die Ältesten, bevor sie es in
die Scheide zurücksteckte, die sie auf dem Rücken trug.
    »Geht uns aus den Augen. Und kommt nie wieder ohne
Einladung hierher.« Als die Ältesten sie nur in stummem Grauen anstarrten
schrie sie: »Los!«
    Die alten Drachen verwandelten sich und knallten bei dem
Versuch, möglichst schnell davonzukommen, gegeneinander.
    Ghleanna rieb sich die Hände und machte sich auf den
Rückweg zu dem Übungsplatz, von dem Dagmar sie und ihren Bruder geholt hatte.
    Mit einem Zwinkern und einem Lächeln folgte Addolgar
seiner Schwester.
    Dagmar wurde bewusst, dass Gwenvael, Briec und Bercelak
sie ansahen. »Ja?«
    »Sie ist gut«, murmelte Briec.
    »Das ist sie.« Gwenvael legte ihr den Arm um die Schulter
und seine Lippen streiften ihre Schläfe. »Mit einem unfehlbaren Sinn für den
richtigen Zeitpunkt und fundiertem Wissen über unsere Blutlinien.«
    »Sei nicht so ein Wichtigtuer.«
    »Trickreich, trickreich, trickreich.«
    »Lady Dagmar!«, rief ein junger Soldat, der auf sie
zugerannt kam. »Lady Dagmar!« Er kam schlitternd am Fuß der Treppe zum Stehen.
    »Hol erst mal Luft, Junge, und dann sag mir, was ich
deiner Meinung nach wissen muss.«
    Vornübergebeugt, die Hände auf den Knien, brachte er
schließlich keuchend heraus: »Du sagtest, ich soll dir Bescheid sagen, wenn ich
etwas höre …«
    »Ja, ja. Was ist los?«
    »Ungefähr dreihundert Wegstunden von hier, Mylady.
Hufabdrücke.«
    »Da wirst du mir wohl leider etwas Interessanteres erzählen
müssen.«
    »Paare. Ich meine, es sind Paare von je zwei Hufen, die
nebeneinandergehen. Und dann verschwinden sie einfach. Wir können nicht feststellen,
wohin, aber es sieht so aus, als verschwänden sie in einem Felsen.«
    Nicht in einem Felsen, hätte sie gewettet, sondern darunter . Wie es die Eislandminotauren
taten. Sie fanden sich nicht nur mühelos unter der Erde zurecht, sie konnten
auch ihre Spuren sehr gut verwischen. Doch sie ließ sich nicht täuschen. Sie
war sich sicher, dass sie einige Wegstunden von den Spuren entfernt in den
Untergrund gegangen waren; höchstwahrscheinlich wussten sie, dass Annwyls Armee
vor ihrer Ankunft gewarnt worden war.
    Dagmar entließ den Soldaten mit einer Handbewegung. »Gute
Arbeit. Sag es General Brastias, wenn er es noch nicht weiß.«
    »Aye, M’lady«, versprach der junge

Weitere Kostenlose Bücher