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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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wusste, dass es seinem Bruder nichts ausmachen würde,
also blieben sie. Doch jetzt war es spät, und sie sah erschöpft aus. Erschöpft
und verletzlich. Und köstlich.
    Gwenvael schüttelte den Kopf. »Ich muss ein bisschen
raus.«
    »Oh. Na gut.« Sie widersprach ihm nicht und beschwerte
sich auch nicht. Schlug nur eines der Bücher auf und begann zu lesen.
    »Du bist hier in Sicherheit. Meine Familie ist überall,
also musst du vor nichts Angst haben.«
    Sie nickte, ohne von ihrem Buch aufzublicken.
    Ohne ein weiteres Wort verließ Gwenvael die Höhle und
machte sich auf zum nächsten kalten See.
    Dagmar knurrte und setzte sich auf. Sie hatte versucht zu
schlafen, mindestens seit einer Stunde. Sie wusste, dass sie erschöpft war.
Wusste, dass sie die Ruhe brauchte.
    Aber er hatte sie verlassen!
    War er schon so gelangweilt von ihr? Wollte er schon
weiterziehen und sich eine Wirtshaushure suchen, damit sie ihm das Bett wärmte?
    Sie wusste, es gab Mittel und Wege, männliche Wesen ins
Bett einer Frau zu locken, aber sie war nie gut in diesen Dingen gewesen. Um
genau zu sein, hatte sie es auch noch nie versucht. Stattdessen hatte sie ihre
Augengläser abgenommen und sich gezwungen, nicht zu blinzeln. Sie hatte
gehofft, dass es funktionierte. Hatte es aber nicht. Er war aus der Höhle
gerannt, als wären die Hunde hinter ihm her.
    Sie warf die Felle von sich und glitt aus dem Bett. Auf
dem Nachttisch lagen ihre Augengläser; sie setzte sie trotzig auf und ging
hinüber in die Haupthöhle. Der Gedanke, in dieses leere Bett zurückzukehren war
nicht verlockend, genauso wenig wie am Tisch zu sitzen und zu lesen. Inzwischen
brannten nur noch ein paar Fackeln, doch sie beschloss, dem Licht zu folgen und
zu sehen, wo es sie hinführte. Alles war besser, als im Bett herumzuliegen bis
die Sonnen aufgingen, an die Höhlendecke zu starren und sich den Kopf zu
zerbrechen, ob sich dort oben wohl Fledermäuse versteckten.
    Man konnte das Innere der Höhle fast als spartanisch
bezeichnen. Es gab wenig Schmuck an den Wänden. Ein Wandteppich hier und da und
ein paar Waffen als Dekoration. Aber, stellte sie bei näherem Betrachten fest,
man konnte diese ganz leicht abnehmen und benutzen, wenn es nötig wurde.
    Es gab viele Nischen, einige voller Reichtümer. Doch was
sie überraschte waren die ganzen Bücher. In mindestens drei Nischen stapelten
sich Bücher vom Boden bis auf Schulterhöhe. Sie durchquerte eine dieser Nischen
und ein paar Fackeln an der Wand leiteten sie, bis sie durch eine breite Spalte
in der Wand kam. Allerdings hatte sie nicht erwartet, dass sich die Spalte so
plötzlich nach innen bog, dass sie das Gefühl hatte, in der Falle zu sitzen und
sich fragte, ob sie je wieder herauskommen würde. Doch sie wand sich ein
bisschen und quetschte sich hindurch. Draußen atmete sie hörbar aus, war plötzlich
dankbar für ihre kleinen Brüste, und ging weiter – entschlossen, einen anderen
Weg zurückzufinden.
    Als sie am anderen Ende heraustrat, sah sie, dass sie auf
einem breiten, natürlichen Felsvorsprung stand, der sich am Ende aufwarf. Er
war stabil, sodass sie ihn überqueren und ihre Hände auf den erhöhten Teil
stützen konnte, um sich vorzubeugen und hinunter in einen phantastischen See im
Inneren der Höhle zu schauen. Der See selbst war atemberaubend, das Wasser
kristallklar und schön; gespeist von einem kleinen, unterirdischen Bach, der
dafür sorgte, dass das Wasser in Bewegung blieb.
    Einen ganz kurzen Augenblick fragte sie sich, warum
Gwenvael sie nicht zum Baden hergebracht hatte, doch dann erblickte sie Annwyl
und Fearghus am Seeufer. Die Babys lagen in einem breiten Bettchen, das groß
genug für beide war. Und sie schliefen, während ihre Eltern sich
aneinanderklammerten. Dagmar hörte leises Stöhnen von ihm und sanfte Seufzer
von ihr. Sie konnte sehen, wie der Körper der Königin sich mit zurückgeworfenem
Kopf aufbäumte, als ihr Gefährte in sie eindrang. Er küsste ihren Hals, seine
Hände streichelten ihren Körper mit einer Andacht, die Dagmar vorher nur bei
Mönchen gesehen hatte, wenn sie ihre heiligsten Artefakte berührten. Von ihrem
Aussichtspunkt konnte sie unbemerkt Worte unsterblicher Liebe hören und
Versprechen einer großen Zukunft.
    Sie senkte den Kopf. Dies war nicht die gewöhnliche Art
der Paarung, die sie über die Jahre heimlich beobachtet hatte. Schäbige
Zusammentreffen, die eilig hinter sich gebracht wurden, bevor Ehemänner oder
Frauen nachsehen kamen. Schmutzige

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