Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
zog sich
noch mehr Verletzungen und Schmerzen zu.
    Zu sagen, dass es seine Talaith in den Wahnsinn trieb,
wäre eine grobe Untertreibung gewesen. Sechzehn Jahre lang hatte sie getan, was
sie konnte, um ihre Tochter zu beschützen, die sie nie in den Armen gehalten
hatte. Izzy war ihr brutal entrissen worden von Leuten, die eine Göttin
anbeteten, die vollkommen racheversessen war. Sie hatten Izzys Leben als das
Joch benutzt, das Talaith in der Spur hielt, und hatten Talaith selbst dazu
ausgebildet, eines Tages auf Befehl zu töten. Als Mutter und Tochter sich
endlich begegneten, war alles wunderbar. Bis Izzy beschloss, ein Teil von
Annwyls Armee werden zu wollen. Nach so vielen Jahren, in denen sie versucht
hatte, ihre Tochter zu beschützen, in denen sie Dinge getan hatte, auf die sie
niemals stolz sein würde, damit ihre Tochter in Sicherheit war, musste sich
Talaith nun Sorgen machen, dass ihr geliebtes und einziges Kind auf dem Schlachtfeld
getötet wurde. Diese Sorge hatten wahrscheinlich alle Eltern von Kriegern, doch
Talaith weigerte sich einfach zu akzeptieren, dass Izzy das wirklich wollte.
Zumindest im Moment.
    Talaith klammerte sich an die Hoffnung, dass Izzy, die
dazu neigte, gegen Wände zu rennen oder über ihre eigenen großen Füße zu
stolpern, irgendwann genug davon haben würde, wie sie anscheinend von den meisten
Dingen schnell genug hatte. Und obwohl er es niemals zugegeben hätte, hoffte
ein Teil von ihm dasselbe. Izzy mochte nicht seine leibliche Tochter sein, aber
sonst war sie ganz und gar seine Tochter. Er wollte genauso wenig wie ihre
Mutter, dass Izzy verletzt wurde oder in Gefahr geriet. Talaith und Izzy
gehörten zu den wenigen Lebewesen, die er überhaupt ertrug. Selbst wenn sie ihm
auf die Nerven gingen, kam ihm nie in den Sinn, sie mit Flammen zu vernichten
und die zurückbleibende Asche aus seinem Leben zu kehren. Es gab nicht viele,
von denen er das sagen konnte.
    Briec lehnte sich an den Holzzaun, der den Kampfplatz umgab,
und warf einen Blick in die Runde der anderen Offiziere und einigen von Annwyls
Leibwächtern, die mit ihm herumstanden. »Also, was ist los?«
    Brastias stützte sich mit den Armen auf den Zaun und
seufzte tief, bevor er begann. »Als wir Izzy aufnahmen, haben wir das unter der
Voraussetzung getan, dass sie gehen muss, wenn sie versagt. Nicht nur zu ihrer
eigenen Sicherheit, sondern zur Sicherheit derer, die mit ihr kämpfen.«
    »Natürlich. Ich lasse nicht zu, dass meine Tochter in
Gefahr gerät, weil sie den Wunschtraum hegt, eine Kriegerin zu sein.«
    »Aye«, murmelte Brastias. »Den Wunschtraum.«
    Briec zuckte kurz zusammen. »Wie schlecht ist sie?«
    »Du musst es gesehen haben.«
    Brastias gab einem der Ausbilder ein Zeichen, und der Mann
rief: »Iseabail, Tochter der Talaith, tritt vor und kämpfe!«
    Briec konnte sich vorstellen, worauf das hinauslaufen
würde. Brastias, schwach wie er war, wollte, dass Briec Izzy die Nachricht
übermittelte, dass sie immer noch viel üben musste, bevor sie weiterkommen
konnte. Nicht gut, denn seine Tochter hatte wenig Geduld für den normalen Lauf
der Dinge und wollte sofort Soldatin in Annwyls Armee sein.
    Izzy trat auf den Übungsplatz. Sie hatte noch mehr
Schrammen im Gesicht, und ihre Lippe war aufgeplatzt. Doch das konnte die
Schönheit nicht schmälern, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Auch wenn sie
mit ihren erst siebzehn Wintern nur aus langen Beinen zu bestehen schien und
noch nicht voll entwickelt war. Und sie wuchs immer noch. Im Moment war sie so
groß wie Annwyl und konnte der sechs Fuß großen Menschenkönigin direkt in die
Augen sehen. Aber in ein paar Jahren würde Izzy erblühen, ein wenig kurviger
werden und ihrer Mutter noch ähnlicher sehen, nur mit hellbraunen Augen und
helleren Haaren.
    Allerdings sahen sich die nichtsnutzigen Jungen der
Umgebung Briecs Tochter schon jetzt genau an. Ein wenig zu genau. Und
diejenigen, die versuchten, über das bloße Hinsehen hinauszugehen, wurden von
Briec, Fearghus und Gwenvael mit großem Vergnügen so lange geohrfeigt, bis sie
lernten, dass alles außer einem Blick auf seine Tochter tödlich enden konnte.
    Beladen mit einem Kurzschwert und dem mannshohen
Metallschild, das Annwyls Armee für Nahkämpfe verwendete, sah sich Izzy auf dem
Kampfplatz um. Sie sah sich nicht nach jemand Bestimmtem um, nahm er an,
sondern sie ließ ihre Gedanken schweifen. Izzy ließ ihre Gedanken anscheinend
viel schweifen.
    Izzy entdeckte ihn und ihr Grinsen wurde

Weitere Kostenlose Bücher