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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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wenn er immer gern Éibhear der Blaue
gewesen war, war es jetzt Zeit für etwas Bedeutenderes. Éibhear der Wohltätige
vielleicht. Oder Éibhear der Starke.
    Er hatte große Pläne für seine Zukunft, und es ging dabei
nicht um eine Göre, die sich für eine Kriegerin hielt. Er konnte es immer noch
nicht fassen, dass die Anführer ihrer Einheit sie in den Kampf schicken
wollten. Sie war gerade erst siebzehn geworden, und was noch wichtiger war:
Éibhear sah, wie die Männer in den Truppen – und auch einige von den Frauen –
sie ansahen. Sie würde in großer Gefahr sein, ganz allein da draußen, ohne jemanden
aus der Familie, der auf sie aufpasste. Sich um sie kümmerte. Der sie fest im
Arm hielt und an ihren Haaren roch und an dieser appetitlich aussehenden Narbe
an ihrem Hals leckte …
    »Verdammt!«
    »Was?« Sie stand jetzt vor ihm; sie ließ es einfach nie
zu, dass er sie ignorierte – egal, wie sehr er es versuchte. Niemand durfte mit
einem böse blutunterlaufenen Auge und einer gerade abheilenden gebrochenen Nase
so hübsch sein.
    Er musste einfach daran denken, dass sie seine Nichte war.
Genau das. Seine Nichte!
    Seine attraktive Nichte mit den festen Brüsten und dem
perfekten Arsch!
    »Was ist los, Éibhear?«
    »Nichts. Ich muss los.«
    »Ach, komm schon.« Sie griff nach seinem Arm. »Nimm mich
mit! Ich verspreche auch, dass ich ganz ruhig bin und dir die Haare flechte.«
    »Nein!« Er versuchte, ihr seinen Arm wegzuziehen, aber
dieses Mädchen hatte einen ordentlichen Griff. Manchmal, wenn er allein war,
konnte er immer noch den Griff spüren, mit dem sie ihn einmal, vor vielen
Monaten, am Schwanz festgehalten hatte. Es war eine dieser Erinnerungen, die
ihn mitten in der Nacht hochschrecken ließen – schwitzend.
    »Biiiiiiiiitteeeeeee!«
    »Nein!« Er riss seinen Arm fort. »Geh mit deinen Freunden spielen!«
    Ihre hellbraunen Augen blickten durch ihre verflucht
langen Wimpern zu ihm auf, ihre vollen Lippen verzogen sich ganz leicht in den
Mundwinkeln. »Aber … ich will lieber mit dir spielen!«
    Knurrend schob sich Éibhear an ihr vorbei und stapfte zu
einer freien Stelle, wo er sich verwandeln und in Frieden losfliegen konnte.
    »Das habe ich nicht so gemeint, wie es klang!«, schrie sie
hinter ihm her. Und er hätte ihr vielleicht geglaubt, wenn sie nur nicht dabei
gelacht hätte.
    Dagmar streckte sich, als sie zum wiederholten Mal aufwachte.
In den letzten Stunden hatte sie mit Unterbrechungen geschlafen. Jedes Mal,
wenn sie aufwachte, war sie immer noch allein, und ihr Körper reagierte noch
immer auf diesen Kuss. Wenn er zu ihr zurückgekommen wäre, das wusste sie,
hätte sie ihn in ihr Bett geholt wie so viele Frauen vor ihr. Doch bisher war
der Drache nicht zurückgekommen.
    Nein, er hatte wahrscheinlich eine andere gefunden. Eine
mit volleren Hüften und einem hübscheren Gesicht. Das war vermutlich das Beste
für sie beide.
    Dagmar bewegte ihre rechte Hand und wartete auf den
sengenden Schmerz, den sie spürte, seit sie mit der Handfläche über seine Hose
gerieben hatte. Doch da war kein Schmerz. Sie konnte ihre Hand auch nicht
richtig bewegen. Sie blinzelte und hob die Hand dichter vors Gesicht, um besser
sehen zu können. Sie war wieder ordentlich verbunden, und unter der Binde
spürte sie jetzt auch die frische Salbe.
    Blinzelnd sah sich Dagmar im Raum um und sah Gwenvael auf
dem einzigen Stuhl sitzen und aus dem einzigen Fenster starren.
    »Gwenvael?«
    »Ich bin’s. Du bist in Sicherheit.«
    »Bist du … ist alles … Ich wollte nur …«
    »Schlaf jetzt, Dagmar. Ich wecke dich, wenn die zwei
Sonnen aufgehen. Bis dahin« – der verschwommene Fleck, der Gwenvael war, wandte
den Kopf, um sie anzusehen – »schlaf weiter.«
    Da war etwas in seiner Stimme, eine Ernsthaftigkeit, die
sie vorher nie bei ihm gehört hatte, die sie nicken, sich von ihm abwenden und
sich auf die Seite drehen ließ.
    »Gute Nacht, Dagmar.«
    »Gute Nacht«, flüsterte sie.
    War er bei einer anderen gewesen? Ihr Instinkt sagte nein,
aber sie konnte sich irren und versuchen, ihre Hoffnungen wahr werden zu
lassen. Würde sie es ihm vorwerfen, wenn es so war?
    Wem versuchte sie hier etwas vorzumachen? Natürlich würde
sie das.
    Diese
verdammte Frau. Diese verdammte Frau mit ihren eiternden Füßen!
    Mehrere Mädchen in der Schenke hatten ihm sehr deutlich zu
verstehen gegeben, dass er ein warmes, einladendes Bett für die Nacht haben
konnte, wenn er wollte. Doch aus irgendeinem unbekannten Grund hatte

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