Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
dem Mönch fröhlich, »wärst
du nicht so verspannt, Bruder, wenn du mal ordentlich durchge…«
    Dagmar trat ihm mit Kraft auf den Fuß, bevor Gwenvael den
Satz beenden konnte, und neigte den Kopf vor dem Mönch. »Es tut mir sehr leid,
Bruder. Wir werden leise sein.«
    Mit einem Naserümpfen stürmte der Mönch davon, und Dagmar
sah zu, wie Gwenvael sich den Fuß rieb. Es war eine merkwürdige Körperhaltung
für so einen großen Mann, aber sie passte irgendwie zu ihm.
    »Würde es dir etwas ausmachen, dafür zu sorgen, dass wir
nicht hinausgeworfen werden, bis ich bekomme, was ich brauche?«
    »Was du brauchst?« Er ließ seinen Fuß los. »Du hättest
etwas sagen sollen.«
    »Was hätte ich sagen sollen?«
    Als Antwort nahm er sie an der Hand und zog sie tief
zwischen die Regale. »Wo willst du hin?«, wollte sie wissen. »Ich brauche im
Moment keine Bücher.«
    »Ich auch nicht«, knurrte er, bevor er sich umdrehte und
sie rückwärts in eine Ecke drängte.
    Dagmars Hände flogen hoch und stemmten sich gegen seine
Schultern. »Was soll das?«
    »Ich helfe dir zu bekommen, was du brauchst.« Gwenvael
nahm ihre Hände, hielt sie auf ihrem Rücken fest, und zog sie so auf die
Zehenspitzen hoch, ihre Brust angehoben und an ihn gedrückt. »Und ich will wissen,
ob ich diesen verdammten Kuss letzte Nacht geträumt habe oder nicht.«
    »Aber wir sind in der Bibliothek!«, schaffte sie zu keuchen,
bevor sein Mund ihren verschloss und Dagmar plötzlich keinen Pfifferling mehr
darauf gab, wo sie war. Nicht, wenn die süßesten Lippen der Welt ihre drängten,
sich zu teilen, damit seine Zunge hineingleiten konnte.
    Sie seufzte tief, als seine Zunge sie sanft streichelte
und neckte. So einen süßen, geduldigen Kuss hatte sie nie zuvor erlebt.
Zumindest keinen, der so den verdammten Wunsch nach mehr in ihr weckte.
    Er löste seinen Mund von ihrem, und Dagmar wurde bewusst,
dass ihre Zunge ihm beinahe gefolgt wäre.
    »Nein. Kein Traum.«
    Verfluchte
Vernunft … er keucht! Meinetwegen!
    Er gab ihr kleine Küsse auf den Mund, ihr Kinn, ihren Hals
hinab. Sie stöhnte und ließ zu, dass ihr Körper sich an seinen drängte.
    »Ich sollte dich direkt hier und jetzt nehmen, Lady
Dagmar«, flüsterte er, sein Atem wie Seide an ihrem Ohr. »Zwischen all deinen
geliebten Büchern und langweiligen Mönchen. Sie würden hören, wie du kommst«,
neckte er sie, »und sie würden sich alle wünschen, sie wären an meiner Stelle.«
    Dagmar biss sich auf die Lippe und dachte darüber nach,
sich auf der Stelle von ihm auf den Boden ziehen zu lassen. Oder gegen die
Regale drängen, sodass die Bücher über Alchemie und andere Wissenschaften erschüttert
würden, während er in sie stieß mit seinem prachtvollen, riesigen …
    »Was,
bitteschön, soll das werden?«
    Dagmar zuckte zusammen, als ein Gehstock gegen Gwenvaels
Rücken knallte.
    »He!«, knurrte der Drache.
    »Du lässt sie sofort los, du Rüpel!«
    Gwenvael starrte auf sie herab. »Rüpel?«, fragte er
tonlos, und sie musste den Blick abwenden.
    Der Gehstock sauste erneut nieder, und Gwenvael ließ sie
los. Der Drache drehte sich zu dem Mönch um und blaffte mit einem
phantastischen Nordland-Akzent, von dem sie keine Ahnung gehabt hatte, dass er
ihn beherrschte: »Warum schlägst du mich? Sie wollt’s doch so! Schau sie dir
doch an!«
    Sie sahen sie wirklich an, und Dagmar nahm sich einen
Augenblick Zeit, um ihre Augengläser und ihr graues Kleid zurechtzuzupfen,
bevor sie den Blick langsam zum Gesicht des Mönches hob. Ihren »Welpenblick«
nannte sie das gerne.
    »O … Bruder!«, rief sie aus, schlug die Hand vor den Mund
und zitterte.
    Der alte Mönch hob wieder seinen Gehstock und zielte nach
Gwenvael. »Du!«
    »Also gut, ich gehe, ich gehe!« Mehrere Mönche folgten
Gwenvael zum Ende des Gangs, und er warf einen Blick zu ihr zurück, blinzelte
kurz und machte eine Kopfbewegung zur Tür, bevor er verschwand.
    Der Mönch legte seinen Arm um Dagmars bebende Schultern.
»Du armes kleines Ding!«
    »Bruder, er war einfach so … einfach so … stark !«
    »Ich weiß, Liebes. Du musst vorsichtig sein mit Rohlingen
wie ihm.«
    »Das werde ich, Bruder«, antwortete sie tapfer, während
der Mönch sie zum Hauptschalter führte, wo sie hoffentlich eine Antwort auf
ihre Fragen bekommen würde. »Ich will so ein Gräuel nie wieder erleben.«
    Gwenvael ließ sich von den Mönchen durch die massiven
Türflügel auf die Vortreppe der Bibliothek drängen.
    »Ihr seid alle arrogante

Weitere Kostenlose Bücher