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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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magst ein
Mädchen!«
    »Tu ich nicht.«
    »Tust du doch. Du magst sie.«
    »Halt die Klappe.«
    Lachend schob sich Morfyd vom Tisch weg und stand auf.
»Das ist ein großer Tag für die Dunklen Ebenen! Ich muss es von den Dächern
trompeten!«
    »Du wirst nichts dergleichen tun. Und interessiert es
eigentlich überhaupt niemanden, dass ich eine Nahtoderfahrung mit Blitzdrachen
hatte?«
    »Nein!«, krähte seine Schwester und verließ immer noch
lachend den Raum.
    »Dein Verrat wird nicht vergessen werden!«, schrie er
dramatisch.
    Diese Prophezeiung wäre allerdings bedeutsamer gewesen,
wenn jemand sie gehört hätte.

18 Dagmar
konnte nicht fassen, in was für ein Zimmer die Diener sie führten. Die Königin
und Lady Morfyd gingen dicht hinter ihr – und beide lachten hysterisch. Sie
hatte keine klare Vorstellung, was sie so amüsant fanden, aber sie war an
zickige Frauen gewöhnt. Sie lebte schon seit Jahren mit einer ganzen Gruppe von
ihnen zusammen. Doch für ihr Volk und ihren Vater würde sie sich einschleimen
und vorgeben, sie sei nichts Besseres als sie.
    Das Zimmer, das sie in den nächsten Tagen benutzen sollte,
war riesengroß, mit einem gewaltigen Bett, einem Tisch, den man sowohl als
Schreibtisch als auch zum Essen benutzen konnte, einer Feuerstelle, die direkt
in die Wand eingebaut war, mehreren Plüschsesseln in verschiedenen
Stilrichtungen, mehreren Stühlen, einer großen Standtruhe voller Schubladen, in
der sie all ihre Besitztümer verstauen konnte, einer ausladenden Badewanne mit
Klauenfüßen, die zu benutzen sie kaum erwarten konnte, und einem Waschtisch.
    »Das ist wunderbar«, sagte sie und drehte sich im Kreis.
Als sie einmal komplett herum war, sah sie, wie Lady Morfyd der Königin etwas
zuflüsterte und diese sich an die Wand lehnte, um aufrecht stehen zu bleiben,
während Ihre Majestät vor Lachen heulte.
    Dies hier war fast so schlimm wie ihre erste Begegnung mit
Gwenvael.
    »Wir sind fertig, Lady Annwyl«, sagte einer der Diener.
    »Gut. Lasst Essen heraufschicken und …« Sie warf Dagmar
einen langen Blick zu, bevor sie hinzufügte: »Fannie.«
    »Sofort.«
    Der Diener ging, und Morfyd half Annwyl zu einem der
Stühle. Als die Königin saß, sagte sie: »Ich muss sagen, Lady Dagmar, und ich
meine das vollkommen ernst … ich mag dich wirklich gern.«
    Jetzt geriet Dagmar langsam in Panik. »Äh … Mylady …«
    »Die Sache mit den Zeigefingern. Ich dachte, ihm platzt
gleich eine Ader.«
    Das Gelächter begann von Neuem, so heftig, dass Morfyd
sich auf den Boden setzen musste und Annwyl einfach nicht aufhören konnte.
    »Wir müssen aufhören, sonst passiert mir noch ein
Missgeschick.«
    »Aber sein Gesichtsausdruck!«
    »Das war das Beste!« Annwyl fing schon wieder an zu
lachen.
    Da verstand Dagmar es: Sie lachten nicht über sie. Ganz
und gar nicht.
    Es klopfte an der Tür, und eine Frau trat ein, die mindestens
zehn Jahre älter war als Dagmar. »Mylady? Du hast nach mir gerufen?«
    »Aye, Fannie.« Annwyl wischte sich die Tränen vom Gesicht
und holte tief Luft. Zumindest weinte sie jetzt nicht mehr aus Traurigkeit.
»Das ist Lady Dagmar Reinholdt. Während sie hier ist, will ich, dass sie alles
bekommt, was sie braucht.«
    »Natürlich.«
    Annwyl lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Sag ihr, was
du brauchst.«
    Dagmar hatte keine Ahnung, worum sie bitten sollte. Wenn
sie zu viel oder das Falsche verlangte, konnte es sein, dass sie Annwyl
verstimmte. Und wenn sie bedachte, dass die Monarchin ihr fast den Hals
umgedreht hätte, nur weil Dagmar sie mit ihrem korrekten Titel angesprochen
hatte, war das ein weit größeres Risiko als sie es sich vorgestellt hatte.
    Dagmar starrte die Dienerin mit dem freundlichen Gesicht
an, und Fannie lehnte sich etwas zurück, damit sie Dagmar genauer mustern
konnte.
    »Wasser für ein Bad, frische Kleidung, und ich glaube, das
Essen steht schon bereit«, schlug Fannie vor.
    Dagmar nickte zustimmend. »Das wäre schön.«
    »Warte.« Annwyl deutete auf sie. »Ich dachte, du hättest
Gwenvael gesagt, dass du Taschen hast. Soll ich jemanden schicken, um …«
    Kopfschüttelnd verzog Dagmar das Gesicht. »Äh … ich habe …
ich war nur gemein zu ihm. Ich habe keine Taschen.«
    Die drei Frauen wechselten Blicke untereinander, und dann
begann das Gelächter von Neuem. Nur dass Dagmar diesmal fröhlich mit
einstimmte.
    Gwenvael ging ins Schlafzimmer der Königin. Fearghus saß
an einem Tisch und schrieb, Éibhear hockte mit einem Buch auf dem

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