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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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unsere Jungvampyre belästigt?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Anastasia hielt inne und schluckte, weil ihre Kehle so trocken war. Sie wollte ihre Gedanken klar und nüchtern darlegen, damit die Hohepriesterin ihnen Beachtung schenkte. »Die Jungvampyre verabscheuen Sheriff Biddle, aber um ihn kreisen ihre Gespräche nicht. Es geht um jemanden, der im House of Night selbst ein Problem darstellt.«
    »Wer bereitet dir solche Sorgen?«
    »Der Jungvampyr, der sich Dragon Lankford nennt«, antwortete Anastasia.
    Beide Vampyrinnen schwiegen zu lange, während Anastasia mit klopfendem Herzen wartete. Dann trank Diana von ihrem Wein, als wollte sie ein Lächeln verbergen, während Pandeia eine Augenbraue hochzog. »Dragon Lankford? Aber er war in den vergangenen zwei Wochen gar nicht in Tower Grove, weil er an den Vampyr-Spielen teilnimmt. Ihr seid euch noch nicht begegnet, und doch sagst du, er stelle ein Problem für dich dar?«
    »Nicht für mich. Na ja, das Problem hat schon mit mir zu tun, obwohl es eigentlich nicht meins ist.« Anastasia rieb sich die Stirn. »Ich beginne besser noch einmal von vorn. Du hast gefragt, ob ich von einem Problem unter den Schülern weiß, weil ich ihnen vom Alter näher bin und sie sich mir womöglich anvertrauen. Die Antwort lautet ja, ich weiß von einem Problem, und es entstand, weil einige von dem Schüler der fünften Klasse, der Dragon genannt wird, förmlich besessen sind.«
    Nun verbarg Diana ihr Lächeln nicht länger. »Er ist dynamisch und sehr beliebt, vor allem bei den weiblichen Jungvampyren.«
    Pandeia nickte zustimmend. »Ein typisches Beispiel – er hat alle Gegner, Jungvampyre und Erwachsene gleichermaßen, besiegt und den begehrten Titel des Schwertmeisters bei den Vampyr-Spielen gewonnen. Fast nie in unserer Geschichte hat ein Jungvampyr eine solche Auszeichnung errungen.«
    »Ja, ich weiß von seinem Sieg. Die Mädchen reden heute von nichts anderem«, erwiderte Anastasia trocken.
    »Und du siehst das als Problem? Dragon ist ein eindrucksvoller Schwertkämpfer, dabei hat er die Wandlung noch nicht vollzogen«, sagte Diana.
    »Obwohl es mich nicht überraschen würde, wenn seine Erwachsenen-Tätowierungen bald erschienen«, fügte Pandeia hinzu. »Ich stimme Diana zu – es ist nicht ungewöhnlich, dass die Mädchen von Dragon abgelenkt werden.« Die Hohepriesterin lächelte. »Wenn du ihm begegnest, wirst du es vielleicht verstehen.«
    »Es ist nicht die Ablenkung als solche, die mich beunruhigt«, sagte Anastasia rasch. »Es ist die Tatsache, dass heute Abend nach dem Unterricht insgesamt fünfzehn Jungvampyre, dreizehn Mädchen und zwei Jungen, nacheinander zu mir gekommen sind und mich um einen Liebeszauber angefleht haben, mit denen sie Dragon Lankford bezirzen wollen.«
    Anastasia war erleichtert, dass die beiden Frauen schockiert und überrascht schwiegen, statt sich zu amüsieren.
    Schließlich ergriff Pandeia das Wort. »Das ist enttäuschend, aber nicht tragisch. Die Jungvampyre kennen meine Haltung zu Liebeszaubern – sie sind töricht und können gefährlich werden. Man kann die Liebe nicht herbeizaubern oder erzwingen.« Die Hohepriesterin schüttelte verärgert den Kopf. »Diana, ich möchte, dass du den Schülern in der nächsten Woche einen Vortrag darüber hältst, was geschieht, wenn man Besessenheit mit Liebe verwechselt.«
    Diana nickte. »Vielleicht sollte ich mit der Geschichte von Herkules und seiner Besessenheit von der Vampyr-Hohepriesterin Hippolyta erzählen und dem tragischen Ende, das sie genommen hat. Es ist eine Warnung, die sie alle kennen sollten, aber offenbar vergessen haben.«
    »Hervorragende Idee.« Pandeia schaute Anastasia aus großen braunen Augen an. »Ich nehme an, du hast auf diese unangemessenen Bitten reagiert, indem du den fehlgeleiteten Jungvampyren gesagt hast, dass du auf gar keinen Fall irgendwelche Liebeszauber für sie wirken wirst.«
    Anastasia holte tief Luft. »Nein, Priesterin, das war nicht meine Antwort.«
    »Nicht? Weshalb solltest du –«, setzte Diana an, doch ihre Gemahlin hob die Hand.
    »Erkläre das«, sagte sie nur.
    Anastasia hielt den Blicken ungerührt stand. »Auch ich habe keinen Sinn für Liebeszauber. Sogar als ich Gezeichnet wurde und eine Begabung für Zauber zu zeigen begann, sagte mir mein Instinkt, dass Liebeszauber unehrlich sind. Ich bin unerfahren, aber nicht naiv. Ich weiß, dass die Liebe nicht auf Unehrlichkeit gründen kann.«
    »Einsichtsvoll, aber noch keine

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