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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Erklärung.«
    Die junge Lehrerin richtete sich auf und schaute zu Diana. »Du hast Lankford als ›dynamisch‹ und ›beliebt‹ bezeichnet, nicht wahr?«
    »Das habe ich.«
    »Würdest du ihn auch als arrogant bezeichnen?«
    Diana hob eine Schulter. »Ich denke schon. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Viele unserer begabtesten Krieger besitzen eine gewisse Arroganz.«
    »Ja, eine
gewisse Arroganz
. Aber wird diese bei erwachsenen Vampyren nicht durch Erfahrung und Beherrschung abgemildert?«
    »Ja, das wird sie«, stimmte Diana zu.
    Anastasia nickte und schaute wieder die Hohepriesterin an. »Über diesen Dragon wird viel geredet. Ich habe aufmerksam zugehört. Ihr habt recht, wenn ihr sagt, dass ich ihn nicht kenne. Ich habe aber gehört, dass Dragon Lankford ein Jungvampyr ist, der sich eher auf sein Schwert und sein Lächeln als auf Weisheit und Witz verlässt. Mein Instinkt sagt mir, dass meine verliebten Schülerinnen und Schüler bald das Interesse verlören, wenn sie ihn so sähen, wie er wirklich ist.«
    »Was genau hast du den Jungvampyren gesagt?«, fragte Pandeia.
    »Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht gegen die Regeln des House of Night verstoßen und einen Liebeszauber wirken darf. Ich könne allerdings einen Anziehungszauber für jeden Einzelnen wirken.«
    »Es gibt nur eine schmale Grenze zwischen einem Anziehungszauber und einem Liebeszauber«, sagte Diana.
    »Ja, und die besteht in Klarheit, Ehrlichkeit und Wahrheit«, erwiderte Anastasia.
    »Aber ich habe das Gefühl, dass alle, die zu dir gekommen sind, klar und ehrlich und wahrhaft die Liebe von Dragon Lankford begehrt haben«, sagte Pandeia und schaute ihre junge Lehrerin enttäuscht an. »Daher würde ein Anziehungszauber genauso wirken wie ein Liebeszauber. Der Unterschied liegt nur im Namen.«
    »Das würde zutreffen, wenn der Zauber sich auf Dragon richtete. Mein Anziehungszauber richtet sich aber auf alle Schüler, die zu mir gekommen sind.«
    Pandeias Enttäuschung verwandelte sich in ein zufriedenes Lächeln. »Du willst, dass die Jungvampyre Dragon mit Hilfe des Zaubers klarer erkennen können.«
    »Er wird für sie alle ein Bild des Jungvampyrs Lankford zeichnen, das ehrlich und wahrhaftig ist und nicht gefärbt von kindlicher Schwärmerei für ein übersteigertes Ego und ein hübsches Lächeln.«
    »Es könnte funktionieren«, sagte Diana. »Aber der Zauberer erfordert Raffinesse und Geschick.«
    »Mein Instinkt sagt mir, dass unsere junge Lehrerin beides im Übermaß besitzt.«
    »Ich danke dir für dein Vertrauen, Priesterin!« Anastasia schrie fast vor Erleichterung. Dann erhob sie sich. »Mit eurer Erlaubnis möchte ich den Zauber noch heute Nacht wirken, während des Vollmonds.«
    Pandeia nickte zustimmend. »Es ist die perfekte Zeit für einen Abschluss. Du hast meine Erlaubnis, Tochter.«
    »Ich habe die Absicht, noch heute Nacht alle ungesunden Schwärmereien zu beenden«, erklärte Anastasia, legte die Faust aufs Herz und verbeugte sich vor der Hohepriesterin und ihrer Gemahlin.
    »Du kannst vielleicht nicht alle Schwärmereien gleich heute Nacht beenden. Manch einer mag sich noch immer zu Dragons Arroganz und dem lächelnden, selbstgefälligen Charme hingezogen fühlen«, rief Diana ihr nach.
    »Diejenige bekommt dann nur, was sie verdient«, murmelte Anastasia.

Vier
    A m Anfang machte sie alles richtig. Daher konnte Anastasia später nur verwundert den Kopf schütteln, dass etwas, das so gut angefangen hatte, so schiefgegangen war.
    Vielleicht lag es daran, dass sie sich Zeit genommen und die schrecklich einengende Kleidung abgelegt hatte, zu der sie sich irrtümlich verpflichtet fühlte, seit sie Lehrerin geworden war. Ansonsten wäre sie nicht an dieser Stelle des Zaubers gewesen, in diesem Augenblick an diesem Ort, und alles wäre anders geworden.
    Nun, es wurde tatsächlich alles anders, nur nicht so, wie sie es gewollt hatte.
    Das Mondlicht auf ihren nackten Armen hatte sich gut und richtig angefühlt. Auch deswegen war sie weiter hinaus und näher an den mächtigen Mississippi gegangen, als sie eigentlich wollte. Der Mond schien sie zu rufen und von den törichten Zwängen zu befreien, mit denen sie dummerweise versucht hatte, jemand zu sein, der sie nicht war.
    Anastasia trug jetzt das Kleidungsstück, das sie am meisten liebte: einen langen, weichen Rock von der Farbe eines blauen Topas. Nur einen Monat, bevor man sie an dieses neue, wundervolle House of Night berufen hatte, hatte sich Anastasia vom

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