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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Kreis. Dieser Zauber hat zu viel Kraft, das kann gefährlich werden«, erklärte sie streng. Sie schaute ihn nicht an – wollte sich nicht ablenken lassen. Stattdessen legte Anastasia schützend die Hand vor die Flamme und stellte die Kerze wieder auf die Südseite des Altars. Dann wandte sie sich Bryan Lankford zu.
    Er hatte das dichte, lange blonde Haar zurückgebunden. Es erinnerte sie an das Haar des älteren Bryan, das ähnlich ausgesehen hatte, aber offen auf die Schultern gefallen war und sein freundliches Gesicht umrahmt hatte. War es an den Schläfen ein bisschen grau gewesen? Sie konnte sich nicht erinnern, obwohl sie noch genau wusste, wie seine wunderschönen braunen Augen ausgesehen hatten.
    »Was ist los? Ich habe Ihren Kreis nicht durchbrochen. Die Kerze ist nicht ausgegangen. Sehen Sie, sie ist wieder genau da, wo sie vorhin stand.«
    Anastasia begriff, dass sie ihn wortlos angestarrt hatte.
Er muss mich für unglaublich dumm halten.
Sie wollte erklären, was diese seltsame Nacht zu bedeuten hatte, und schaute ihn dabei zum ersten Mal
richtig
an. Sein Gesicht war mit Salz befleckt – die Kristalle waren in seinen Augenbrauen hängen geblieben, und sein Haar war mit Stückchen von Lorbeerblättern und Zedernnadeln bedeckt. Beide waren überrascht, als sie plötzlich kicherte.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich setze mein Leben aufs Spiel, um Sie vor einer wilden Kreatur zu retten, und Sie lachen mich aus?«
    Er wollte streng und gekränkt klingen, doch Anastasia sah das humorvolle Funkeln in seinen braunen Augen.
    »Du hast meinen Zauber auf dem Kopf, das sieht komisch aus.« Es machte ihn aber auch jungenhaft und ziemlich attraktiv, was sie sich natürlich nicht anmerken ließ. Zumindest glaubte sie das. Doch als die beiden dastanden und einander anschauten, trat ein wissender Blick in Bryans funkelnde Augen. Als sich seine Mundwinkel nach oben kräuselten, zog sich Anastasias Magen zusammen, und sie fügte rasch hinzu: »Natürlich sollte ich nicht lachen, egal wie komisch du aussiehst. Es heißt nämlich, dass wir die ganze Mischung neu anfertigen müssen.«
    »Dann hätten Sie sie nicht auf mich werfen sollen«, sagte er mit einer arroganten Kopfbewegung.
    Anastasias Belustigung verschwand. »Ich habe sie nicht auf dich geworfen. Der Wind hat sie dir ins Gesicht geweht, als ich gestolpert bin, nachdem du mich geschubst hattest.«
    »Tatsächlich?« Er hob einen Finger, als wollte er die Windrichtung prüfen. »Welcher Wind?«
    Anastasia runzelte die Stirn. »Er muss sich gelegt haben. Oder er verschwand, als mein Zauber gebrochen wurde.«
    »Außerdem habe ich Sie
nicht
geschubst«, fuhr er fort, als hätte sie nichts gesagt. »Ich habe Sie hinter mich geschoben, um Sie zu beschützen.«
    »Du brauchtest mich nicht zu beschützen. Der Bär war ein Unfall. Er war nur verwirrt, nicht gefährlich. Ich habe einen Anziehungszauber gewirkt, und irgendwie wurde der Bär davon gefangen«, erklärte sie.
    »So so, ein Anziehungszauber.« Die Gereiztheit verschwand aus seiner Stimme und wich einem arroganten Lachen und einem erneuten wissenden Blick. »
Deshalb
haben Sie meinen Namen gerufen. Sie begehrten mich.«

Fünf
    D ragon grinste, als die junge Priesterin reizend errötete.
    »Du hast mich missverstanden.«
    »Sie haben es selbst gesagt – Sie haben einen Anziehungszauber gewirkt. Ich habe gehört, wie Sie meinen Namen ausgesprochen haben. Offenbar wollten Sie mich anziehen.« Er überlegte, auf einmal ergab alles einen Sinn. »Kein Wunder, dass ich Shaw und die übrigen Krieger zurückgelassen habe und allein vom Hafen nach Hause gegangen bin. Ich dachte, es sei wegen Biddle gewesen. Er hatte mich schon beobachtet, bevor ich zu den Vampyr-Spielen aufbrach, daher wusste ich, dass er mich nicht leiden kann. Aber heute Nacht war sein Blick so hart und sonderbar, dass ich mich seltsam fühlte, als könnte ich nicht atmen. Ich musste hinaus, brauchte Luft und Platz und –« Er hielt inne, lachte kurz und schenkte ihr einen Anflug seines berühmten Lächelns. »Aber egal. Die Wahrheit ist, dass ich hier bin, weil Sie mich begehren.« Er rieb sich nachdenklich das Kinn. »Wir sind uns noch nicht begegnet. An eine solche Schönheit würde ich mich erinnern. Ist es mein Geschick mit dem Schwert, das Ihr Interesse geweckt hat, oder eher ein
persönliches
Geschick, dass –«
    »Bryan, ich begehre dich
nicht

    »Nennen Sie mich Dragon«, sagte er beiläufig und fuhr fort: »Natürlich tun Sie das.

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