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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Sie haben soeben Ihren Anziehungszauber eingestanden. Sie brauchen sich nicht zu schämen. Ich fühle mich geschmeichelt. Ehrlich.«
    »Dragon«
, sagte sie in einem nahezu sarkastischen Ton, »ich schäme mich, aber nicht wegen
dir
. Ich schäme mich
für dich

    »Das ergibt doch keinen Sinn.« Er fragte sich flüchtig, ob sie sich beim Sturz den Kopf gestoßen hatte.
    Die Priesterin holte tief Luft und stieß einen genervten Seufzer aus. Dann streckte sie ihm Hand und Unterarm entgegen. »Frohes Treffen, Bryan Dragon Lankford. Ich bin Professor Anastasia, die neue Priesterin für Zaubersprüche und Rituale im Tower Grove House of Night.«
    »Frohes Treffen, Anastasia«, sagte er und ergriff ihren nackten Unterarm, der sich warm und weich anfühlte.
    »
Professor
Anastasia«, korrigierte sie ihn und ließ seinen Arm rasch los. »Du solltest gar nicht von diesem Zauber erfahren.«
    »Weil niemand erfahren soll, dass Sie mich begehren?«
Mich eingeschlossen
, fügte er im Geiste hinzu.
    »Nein. Der Zauber hat nichts damit zu tun, dass ich dich begehre. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall.« Ihre Stimme klang belehrend, als stünde sie vor einer Klasse mit Jungvampyren. »Es mag vielleicht unfreundlich klingen, aber in Wahrheit bin ich hier, um einen Zauber gegen Dragon Lankford zu wirken.«
    Jetzt war er verblüfft. »Habe ich Sie irgendwie gekränkt? Sie kennen mich doch gar nicht. Wieso können Sie mich dann nicht leiden?«
    »Es stimmt nicht, dass ich dich nicht leiden kann!«, sagte sie rasch. »In Wahrheit sieht es so aus: In den zwei Wochen, die ich im Tower Grove House of Night unterrichte, sind fünfzehn Jungvampyre zu mir gekommen und haben mich um einen Liebeszauber gebeten, weil sie dich verhexen wollen.«
    Er riss die Augen auf. »Fünfzehn? Ehrlich?« Er rechnete rasch im Kopf. »Mir fallen auf Anhieb nur zehn Mädchen ein, die mich verhexen wollen.«
    Anastasia wirkte gar nicht belustigt. »Ich würde sagen, du unterschätzt dich, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Also nehme ich mal an, dass du im Schwertkampf begabter bist als im Rechnen. Egal, ich bin jedenfalls heute Abend hergekommen, um einen Zauber zu wirken, der deinen liebestrunkenen Bewunderern die Wahrheit über dich zeigt, auf dass sie klar und ehrlich erkennen, dass du nicht der richtige Gefährte für sie bist. Damit hätte ihre törichte Schwärmerei ein Ende.«
    Er wusste nicht, wann er zuletzt so überrascht gewesen war. Dann fiel es ihm wieder ein. Zuletzt hatte er eine so tiefe Überraschung erlebt, als die Nacht erhellt worden war und ihm die Galionsfigur eines Schiffes und ein neues Leben enthüllt hatte. Er schüttelte den Kopf und sagte spontan: »Das kann ich kaum glauben. Sie können mich nicht leiden. Dabei mögen mich die meisten Frauen. Sehr sogar.«
    »Sicher. Darum haben mich auch dreizehn von ihnen gebeten, dich zu verhexen.«
    Er runzelte die Stirn. »Vorhin sagten Sie fünfzehn.«
    »Dreizehn Mädchen. Zwei Jungen«, entgegnete sie trocken. »Anscheinend mögen die Jungs dich auch.«
    Dragons Lachen kam unerwartet. »Na bitte! Alle mögen mich, nur Sie nicht.«
    »Ich mag die Vorstellung nicht, dass so viele leicht zu beeindruckende Jungvampyre für dich schwärmen. Das ist einfach nicht gesund.«
    »Für wen? Mir geht es bestens.« Er lächelte, bot seinen ganzen Charme auf.
    Dragon meinte, dass sich ihr strenger Blick ein wenig entspannte und die großen türkisblauen Augen sanfter wirkten, doch ihre nächsten Worte waren wie eine kalte Dusche.
    »Wenn du reifer wärst, würdest du dich mehr um andere sorgen.«
    Er verzog das Gesicht. »Tatsächlich? Ich bin fast zwanzig.« Dragon hielt inne und musterte sie. »Wie alt sind Sie?«
    »Zweiundzwanzig«, antwortete sie und hob das Kinn.
    »Zweiundzwanzig! Das ist zu jung, um Priesterin zu sein und mich zu mehr Reife zu ermahnen.«
    »Dennoch bin ich deine Lehrerin für Zaubersprüche und Rituale, und jemand sollte dir einmal klarmachen, wie du werden könntest, wenn du dich vernünftiger benehmen würdest. Wer weiß, mit ein bisschen Führung könntest du vielleicht erwachsen und ein aufrichtiger und ehrenwerter Krieger werden.«
    »Ich bin soeben von den Spielen zurückgekehrt, bei denen ich den Titel des Schwertmeisters errungen habe. Ich besitze schon Aufrichtigkeit und Ehre, auch wenn ich noch kein voll gewandelter Vampyr bin.«
    »Bei
Spielen
erwirbt man keine Aufrichtigkeit und Ehre. Die kannst du dir nur verdienen, indem du dein ganzes Leben diesen Idealen

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