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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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nicht berührte. Doch in diesem Augenblick konnte sie nur zittern und die Luft anhalten, als ein echtes oder ein eingebildetes Begehren ihren Körper durchströmte.
    »Ohhh«, hauchte sie bedauernd, als er sich langsam und widerwillig von ihr löste.
    »Meine Liebe, meine Einzige, ich bin ein Vampyr und ein Krieger. Ich weiß, dass es im Augenblick unmöglich erscheint, aber ich glaube, dass ich der Mensch werden kann, den du siehst – dieser freundliche und starke, aufrichtige und humorvolle, weise und liebende Mann. Ich brauche dich. Ohne dich, ohne
uns
bin ich nur eine leere Hülle, der Drache ohne den Mann. Nur du kannst den Mann stärker machen als den Drachen. Denk daran, wenn dich mein junges, hitziges,
arrogantes
Selbst in den Wahnsinn zu treiben droht.« Er wich weiter von ihr zurück.
    »Geh nicht!«
    Sein Lächeln erfüllte ihr Herz. »Ich gehe nicht. Ich werde dich niemals freiwillig verlassen, meine Einzige. Ich werde hier sein, um zu wachsen und zu lernen.« Er drehte sich zu der eingefrorenen Statue des Jungvampyrs, lachte und schaute sie wieder an. »Obwohl es dir manchmal schwerfallen wird, es zu glauben. Gib uns eine Chance, Anastasia. Sei geduldig mit mir; es wird sich lohnen. Und lass mich nicht den Bären töten. Wie ich wurde er nur durch einen Zauber angezogen, der wie von Zauberhand danebengegangen ist.« Seine tiefe Stimme wurde weicher. »Weder er noch ich, noch mein junges, arrogantes Selbst hat in dieser Nacht Böses im Sinn. Und meine Einzige, meine Liebste, ich würde niemals zulassen, dass etwas dich verletzt.«
    Während er die letzten Worte aussprach, spürte Anastasia eine Kälte in ihrem Körper, als hätte ein Gott oder eine Göttin plötzlich Eiswasser in ihre Adern gegossen. Während sie in einer seltsamen Mischung aus Vorahnung und Sehnsucht erzitterte, wich das Phantom des erwachsenen Bryan Lankford zurück, den Blick noch immer mit ihrem verschmolzen. Licht flammte auf, als er von seinem jüngeren Selbst aufgenommen wurde, das sich sofort wieder bewegte.
    Anastasia war, als hätte sie die Lokomotive einer dieser gewaltigen, kohlefressenden Züge, die quer durch Amerika fuhren, gerammt. Sie beobachtete das jüngere Selbst des Vampyrs, dessen ätherische Berührung noch immer ihren Körper kribbeln ließ. Er wischte sich mit einer Hand die tränenden Augen, während er mit der anderen das Schwert auf den gewaltigen braunen Bären richtete, der plötzlich vor ihm auf den Hinterbeinen stand. Er war so groß, dass Anastasia einen Moment lang glaubte, sie hätte ihn mit ihrem Zauber heraufbeschworen und er sei nur Nebel und Magie, Rauch und Schatten.
    Doch dann knurrte der Bär, dass die Luft um sie herum erbebte, und Anastasia erkannte, dass er keine Illusion war.
    Lankfords Augen wurden rasch wieder klar, und er bewegte sich mit tödlicher Entschlossenheit auf das Tier zu.
    »Tu ihm nicht weh!«, schrie Anastasia. »Der Bär wurde durch meinen Zauber versehentlich herbeigerufen – er hegt keine bösen Absichten.«
    Bryan entfernte sich aus der Reichweite der riesigen Tatzen und betrachtete den Bären. »Wissen Sie das durch Ihre Magie?«, fragte er, ohne die Augen von dem Tier zu wenden.
    »Ja! Darauf gebe ich dir mein Wort«, sagte sie.
    Bryan warf ihr einen raschen Blick zu, und sie spürte ein seltsames Wiedererkennen. Dann sagte der Jungvampyr: »Ich hoffe, Sie haben recht.«
    Anastasia musste die Lippen aufeinanderpressen, sonst hätte sie gerufen:
Dein erwachsenes Selbst hätte das nicht gesagt!
    Sie bezweifelte, dass er ihren Schrei gehört hätte. Er konzentrierte sich schon wieder ganz auf den Bären.
    Das große Tier ragte über dem Jungen auf, doch er griff einfach nach der nächsten Kerze und hielt sie vor sich. Die Flamme der roten Kerze loderte wie eine Fackel. »Ha! Weg mit dir!«, brüllte er mit lauter Stimme. So viel Befehlsgewalt hätte sie einem Jungvampyr nicht zugetraut. Aber er war ja auch fast erwachsen. »Weg mit dir! Los! Das alles war ein Unfall; die Priesterin wollte dich nicht rufen.« Der Bär wich vor der hell leuchtenden Kerze zurück, knurrte und grollte. Bryan trat einen Schritt vor. »Ich sagte ›geh‹!«
    Ungeheuer erleichtert sah Anastasia zu, wie das Geschöpf sich auf alle viere stellte und mit einem letzten Knurren ruhig in Richtung Fluss trottete. Sie sprang instinktiv auf und rannte zu Bryan.
    »Gut, Sie sind in Sicherheit. Alles ist gut –«, sagte er, doch sie nahm ihm einfach nur die rote Kerze aus der Hand.
    »Brich nicht den

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