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Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Titel: Drahtzieher - Knobels siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Politik Chinas doch eine große Sauerei gegenüber den anderen Industriestaaten. China will aus dem Zufall Kapital schlagen, dass es nun einmal auf diesen seltenen Erden sitzt.«
    »Das würden andere Staaten wohl nicht anders machen«, warf Hermann van Eyck ein. »Jeder nutzt seine Chancen. – Worauf wollen Sie hinaus, Frau Schwarz?«
    »Wenn Wanningers These richtig ist, spricht viel dafür, dass jemand im Unternehmen eigene Geschäfte macht – und somit vielleicht auch gegen das Unternehmen handelt. Nur dann könnte Lieke van Eyck für diese Person zur Gefahr werden.«
    »Also soll es eine Person geben, die bei ThyssenKrupp wahrscheinlich in einer der oberen Hierarchieebenen angesiedelt ist und eigene Geschäfte tätigt, und einen Informanten, der hiervon weiß, jedoch den eigenen Gang in die Öffentlichkeit scheut und schließlich einen dubiosen Friedemann Drauschner, der ein obskures Treffen in einer niedersächsischen Unternehmervilla initiiert hat, das aus nicht bekannten Gründen platzte. Und irgendwo dazwischen bewegte sich Lieke, stand möglicherweise zu allen dreien in Kontakt und wurde zum Opfer, weil sie etwas wusste, das einem oder mehreren anderen gefährlich wurde.« Hermann van Eyck schüttelte verwundert den Kopf.
    »Du vergisst, was dieser Herr Wanninger zu dem Aufenthaltsort von Liekes Wagen am Unfalltag herausgefunden hat«, kommentierte seine Frau.
    »Stimmt!«, nickte Hermann van Eyck. »Alles hört sich mysteriös und dunkel an, da gebe ich Ihnen recht. Aber alles erscheint mir noch ein bisschen dünn, oder sehen Sie das anders, Herr Knobel? Was halten Sie von diesem Gisbert Wanninger?«
    Er sah Stephan eigentümlich lauernd ins Gesicht.
    »Er hat mehrere Facetten«, antwortete Stephan vorsichtig und schilderte im Wechsel mit Marie die Eindrücke, die sie von dem Journalisten gewonnen hatten.
    »Halten Sie es für denkbar, dass er sich in die Sache hineinsteigert, um eine Geschichte rundzumachen, die in die Zeit passt?«, fragte Hermann van Eyck weiter.
    »Ich weiß es nicht, aber ich halte das nicht für wahrscheinlich«, meinte Stephan. »Wanninger steht mit seinem Namen für das, was er in die Öffentlichkeit trägt. Wenn sich seine Story als Seifenblase entpuppt, ist er erledigt.«
    Stephan hielt einen Augenblick inne und trug behutsam Wanningers Anliegen vor.
    »Anne soll ihren Hintern hinhalten«, entrüstete sich Hermann van Eyck.
    »Aber dazu könnte es nur kommen, wenn die Geschichte wahr ist«, entgegnete Marie sanft, »und deshalb sind wir alle gefordert, so umsichtig wie möglich vorzugehen und selbstverständlich die Ermittlungsbehörden einzubeziehen, wenn wir etwas Greifbares haben. Ich glaube nicht, dass die Staatsanwaltschaft auf der Grundlage der wenigen Hinweise tätig wird, die wir bis jetzt haben und die sie zu recht als dünn bezeichnen, Herr van Eyck.«
    »Und Herr Wanninger hat seine große Geschichte – allerdings auf Kosten meiner Frau, die in Gefahr gebracht wird.«
    Hermann van Eyck stand wütend auf und entfernte sich in den hinteren Teil des Gartens. Er blieb an einem Kirschbaum stehen und sah gedankenverloren in die dicht belaubten Äste.
    »Wenn sich Wanningers Verdacht bestätigt, kann er ruhig seine Geschichte haben«, meinte Anne van Eyck leise. »Die Wahrheit soll ans Licht, und wenn der Journalist dabei hilft, soll es mir im Ergebnis recht sein. Ich bin mir sicher, dass Hermann das ähnlich sieht. Immerhin hat Wanninger schon einige Dinge herausgefunden, die uns weiterhelfen werden.«
    Sie beobachtete eine Weile ihren Mann.
    »Der Kirschbaum dort war Liekes Lieblingsbaum«, sagte sie langsam. »Sie legte sich im Sommer oft in seinen Schatten. Das Gras ist dort stets höher als auf der anderen Rasenfläche. Wir mähen es nur gelegentlich, damit man dort wie auf einem weichen Teppich liegen kann. Lieke war dort oft. Meist hatte sie ein Buch bei sich, stellte eine Flasche Saft oder Wasser ins Gras, und dann legte sie sich hin, sah in den Baumhimmel über sich und schlief bald ein. Jeder Mensch braucht auf der Welt irgendeinen Ort, wo er ganz bei sich selbst sein kann. Dort hinten«, sie blickte versonnen zu dem Baum, »war Liekes Platz, ihr Stück Paradies. – Ich möchte, dass Sie eines wissen«, sagte sie und wandte sich wieder um, »ich vertraue Ihnen unsere Lieke an, Frau Schwarz und Herr Knobel. Ich möchte, dass Sie alles tun, um den Fall zu klären. Wenn es Sinn macht, diesen Herrn Wanninger einzubeziehen, dann sollten Sie dies tun. Aber Sie

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