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Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Titel: Drahtzieher - Knobels siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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stellte Staatsanwalt Ylberi klar. »Im Rahmen der Ermittlungen nach dem Unfalltod wurden Fingerabdrücke von Lieke genommen. Da ist nichts versäumt worden.«
    »Ich habe nicht vermutet, dass Sie alle Räume so genau untersucht haben«, gestand Stephan überrascht.
    »Wir stehen natürlich etwas dumm da, wenn binnen relativ kurzer Zeit in dieselben Räumlichkeiten erneut eingebrochen wird und wir nach der ersten Tat keine nennenswerten Spuren sichern konnten«, erklärte Schreiber. »Damals waren das neben den zunächst nicht zuzuordnenden DNA-Spuren im Wesentlichen die Fußabdrücke im Schnee, die nach unserer Auswertung und Rückrechnung auf einen korpulenten Menschen mit einer Schuhgröße 48 schließen ließen. Aber so etwas führt erfahrungsgemäß zunächst nicht weiter. Derartige Spuren können die Ermittlungen abrunden, wenn man einen Verdächtigen hat, aber den haben wir bisher nicht. Stutzig machte uns, dass bei beiden Taten offensichtlich nichts gestohlen wurde. Herr van Eyck hat noch vorgestern auf unsere Nachfrage ausdrücklich bestätigt, dass er bisher keinen Gegenstand vermisse.«
    »Sie vermuten also, dass die Person, die die Scheiben an dem Fahrzeug von Lieke van Eyck gereinigt hat, mit Lieke oder Anne oder Hermann van Eyck, vielleicht auch mit allen dreien, bekannt ist«, folgerte Marie.
    »Es scheint eine Person zu sein, die zumindest in der Wohnung der Lieke van Eyck und auch im Büro der Eheleute van Eyck mindestens einmal – und mutmaßlich nicht vor längerer Zeit – gewesen ist«, präzisierte Schreiber. »Und der Umstand, dass diese Fingerabdrücke auch in der Innenseite des Wäscheschranks im Schlafzimmer der Wohnung von Lieke van Eyck zu finden ist, lässt nur den Schluss zu, dass es eine Person ist, die zumindest Lieke, vielleicht aber auch den anderen, vertraut war. Wir haben nach dem letzten Einbruch wirklich die Räumlichkeiten spurentechnisch auf den Kopf gestellt«, bekräftigte Schreiber. »Es ist eigenartig, dass zweimal hintereinander derartige Taten verübt werden, aber augenscheinlich nichts gestohlen wird. Es muss etwas anderes dahinterstecken.«
    »Halten Sie es für möglich, dass die betreffenden Spuren von Anne van Eyck stammen?«, fragte Stephan.
    »Das können wir ausschließen«, antwortete Schreiber. »Die Fingerabdrücke und DNA-Spuren der beiden lassen sich insbesondere an einer Vielzahl an Geräten im Büro und auch an vielen Haushaltsgegenständen in der eigenen Wohnung zuordnen. Sie sind ohne Zweifel nicht mit den Abdrücken identisch, um die es hier geht.«
    »Also suchen wir einen Menschen, der sowohl Lieke als auch Anne und Hermann van Eyck bekannt sein dürfte und der am Unfalltag die Scheiben von Liekes Wagen mit diesem Gerät gereinigt hat«, schloss Stephan.
    »Wir können noch genauer sein«, präzisierte Ylberi. »Es muss jemand sein, der in der Zeit von etwa 21 Uhr bis 22.30 Uhr die Scheiben gereinigt hat. Die Emission begann gegen 19.30 Uhr und erstreckte sich über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Stunden. In dieser Zeit trat Siliciumdioxid aus und setzte sich in der Umgebung als Niederschlag ab. Das Bild vom Fahrzeugwrack legt nahe, dass Liekes Auto während dieser Zeit an einer Stelle gestanden hat, wo es gleichmäßig und dauerhaft mit dieser Substanz benetzt wurde. Wäre Lieke van Eyck nur durch diesen Niederschlag gefahren, hätte das Fahrzeug anders ausgesehen. Es hätte keine gleichmäßige Verteilung der Substanz auf dem Wagen gegeben. Erst danach wurden die Scheiben gereinigt. Die Fahrt bis zum Unfallzeitpunkt beträgt etwa eine Dreiviertelstunde, eine vorsichtige Fahrweise zugrunde gelegt, die man allseits Lieke van Eyck attestiert, und im Weiteren unterstellt, dass sie den direkten Weg zu der Stelle genommen hat, an der sie verunglückt ist.«
    Ylberi hielt inne und sah abwechselnd Marie und Stephan an.
    »Sie machen keinen zufriedenen Eindruck, oder täusche ich mich? – Sehen Sie, ich habe in den Akten gelesen, wie sehr Ihre Mandantin Anne van Eyck bei der Staatsanwaltschaft Essen insistierte, dass der Tod ihrer Schwester Lieke nochmals genauer untersucht werden müsse. Damals wussten wir lediglich, dass Lieke van Eyck, aus welchen Gründen auch immer, nach Ende ihres Dienstes mehrere Stunden unterwegs gewesen sein musste, bevor sie verunglückte. Was sie in dieser Zeit gemacht hat, wann und aus welchem Grund sie Alkohol zu sich genommen hat, war völlig unklar. Anne van Eyck war sich sicher, dass es irgendeinen Menschen geben müsse,

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