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Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Titel: Drahtzieher - Knobels siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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der für Liekes Tod verantwortlich ist. Es konnte sich nur um jemanden handeln, mit dem sie in der fraglichen Zeit Kontakt hatte. Wo wir suchen sollten und wer die betreffende Person sein könnte, blieb damals ein Rätsel. Die Zeitspanne zwischen Liekes Dienstschluss bei ThyssenKrupp am 12.9. und dem Unfall war ein schwarzes Loch. Dieses Loch begann sich zu füllen, als Sie, Herr Knobel, den Hinweis gaben, dass das Auto zwischen ihrem Feierabend und dem späteren Unfall zwangsläufig im Dortmunder Hafengebiet gewesen sein muss. Durch Ihren Hinweis wissen wir nun, wo das Auto in dieser Zeit war. Darüber hinaus haben wir durch die Untersuchung des Fensterwischers festgestellt, dass Lieke an dem bewussten Tag – und zwar nach der Emission des betreffenden Stoffes bei der Cleanochem AG, aber vor ihrem Unfall – in Dortmund Kontakt zu einer Person hatte, die sie kannte. Wir können ausschließen, dass sich diese Person in dem Auto befand, als der Unfall passierte. Es ist undenkbar, dass diese Person unverletzt aus dem Wrack hätte steigen können. Als Beifahrer hätte sie Liekes Schicksal geteilt, als Insasse auf der Rückbank wären zumindest schwerste Verletzungen die Folge gewesen. Es ist auch unzweifelhaft, dass Lieke das Auto selbst gesteuert hat. Die Spurenlage ist insoweit absolut eindeutig.«
    Ylberi lächelte geduldig.
    »Ich erzähle Ihnen all dies, weil mich folgende Frage umtreibt: Wenn Anne van Eyck so sehr davon überzeugt ist, dass bei dem Tod ihrer Schwester ein bislang unbekannter Dritter die Hand im Spiel hatte, dann sollte sie doch zumindest einen Verdacht haben, wer ein Interesse daran haben könnte, ihrer Schwester nach dem Leben zu trachten. Wir wissen aus Liekes Leben so gut wie nichts, und es schien bislang auch nicht wichtig, weil es keinerlei Hinweise darauf gab, dass ein wie auch immer geartetes Verschulden eines Dritten vorlag. Lieke hat sich nach meiner festen Überzeugung mit einem Bekannten getroffen, und es wird zu klären sein, warum sie – ich vermute, im Laufe dieser Begegnung – Alkohol zu sich nahm. Es deutet alles darauf hin, dass hier eine vielleicht sehr einfache erklärbare menschliche Geschichte im Hintergrund steht, die das Geheimnis lüften kann. Offen gestanden wundert es mich, dass Anne van Eyck jedenfalls nach außen nicht an einen einzigen Menschen denkt, der eine Beziehung zu Dortmund hat, vielleicht sogar dort wohnt und derjenige sein könnte, den wir suchen. Ich vermute doch richtig, dass Ihre Mandantin davon weiß, dass Liekes Wagen am Unfalltag im Dortmunder Hafengebiet gewesen sein muss?«
    Er sah prüfend zu Stephan. Ylberi war ruhig und analysierte nüchtern. So hatte ihn Stephan kennengelernt. Er nickte.
    »Sehen Sie«, sagte Ylberi weich. »Bei dieser Nachricht musste bei Frau van Eyck doch ein Schalter umgelegt worden sein. Sie muss einen Verdacht haben, wenn es sich nicht um eine Person handelt, die mit dieser Stadt gar nichts zu tun hat und sich nur zufällig oder vielleicht auf eine konkrete Verabredung hin mit Lieke an dieser entlegenen Stelle getroffen hat. Aber warum soll sich Lieke van Eyck aus Dorsten mit einem Unbekannten im Dortmunder Hafengebiet treffen? Das wirft Fragen auf. – Arbeitet es da nicht im Gehirn Ihrer Mandantin?«, forschte der Staatsanwalt. »Ich frage nur deshalb, weil Frau van Eyck Gott und die Welt in Bewegung setzen will, um Licht ins Dunkel zu bringen. Wie es aussieht, könnte es sich bei dem Unbekannten um eine Person handeln, die Anne van Eyck kennt. Vielleicht forschen Sie selbst in diese Richtung weiter, Herr Knobel«, empfahl der Staatsanwalt. »Anhaltspunkte für ein vorsätzliches Tötungsdelikt haben wir nach wie vor nicht. Es sei denn, dass der unbekannte Bekannte Lieke van Eyck mit der Verabreichung von Alkohol zu einer tödlichen Trunkenheitsfahrt verleiten und zumindest ihren Tod billigend in Kauf nehmen wollte. Wie es aussieht, kommt insoweit allenfalls Fahrlässigkeit in Betracht. – Fragen Sie Anne van Eyck«, riet der Staatsanwalt, »es spricht alles dafür, dass sie mehr weiß.«
    »Der Fensterwischer trug übrigens nur die Spuren dieser noch unbekannten Person«, warf Schreiber ein.
    »Das heißt?«, fragte Stephan irritiert.
    »Das heißt, dass der Wischer vermutlich neu gekauft und frisch aus einer Verpackung genommen wurde«, erläuterte Schreiber. »Lieke van Eyck oder sonst jemand hat ihn jedenfalls nie in Händen gehabt.«
    Man tauschte untereinander Telefonnummern aus. Staatsanwalt Ylberi bekundete

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