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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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er der Besatzung der Timeless helfen wollte.
    Falls es überhaupt noch etwas zu helfen gab.
      
    Als er wenig später in der NAV ankam, erwartete ihn eine angespannte Atmosphäre. Der Grund dafür lag vor allem in der persönlichen Anwesenheit von Hyatt Sternberg in Begleitung von zweien seiner Assistentinnen. Alle drei saßen an einem separaten Tisch im Hintergrund. Sternberg mit finsterem Gesicht und einem halb gefülltem Glas Wein vor sich, daneben die angebrochene Flasche. Jeweils zu seiner Rechten und Linken ein Exemplar aus seiner Sammlung exotischer Jungfrauen. Eine schlanke große und eine kleinere Version aus dem asiatischen Raum. Verotroicx konnte sich an keine von ihnen erinnern. Sie waren von der gewohnt neutralen Schönheit und tranken neutrales Wasser.
    Schnell registrierte er die anderen Anwesenden: Captain Hoffmann in gewohnt weißem kurzärmligen Hemd und Krawatte, Ken Carruther, der Erste Offizier aus Australien, heute mehr denn je englisch aussehend, und Joseph Liechti, der Leiter der NAV .
    Werfel war da. Und einige andere im Hintergrund.
    Keine Mulholland.
    Eigentlich waren die einzelnen Personen unwichtig, denn die allgemeine Stimmung im Raum war ganz deutlich zu erspüren. Hoffmann hatte das Sagen und ließ sich in keiner Weise von dem griesgrämigen Sternberg beeinflussen.
    »Verotroicx. Gut, dass Sie da sind!«, begrüßte ihn Hoffmann. Es war ihm anzusehen, dass er es ehrlich meinte. »Was halten Sie von dem Vorschlag, vorerst niemanden zur Timeless zu schicken und sie stattdessen zunächst mit einer Magnettrosse zu bergen?«
    »Es sollte auf jeden Fall schnell gehen«, antwortete er und setzte sich an den Tisch. »Diese riesigen Scheiben sind mir nicht geheuer. Selbst wenn sie nicht reagieren, wissen wir nicht, ob sie vielleicht Informationen über unseren Aufenthalt irgendwohin senden. Und dessen bin ich mir fast sicher.«
    Hoffmann nickte Liechti zu, der sofort einige Frames aktivierte. Gleich darauf wummerten wie aus der Ferne die Normaltriebwerke der Unit Eleven auf, die das Schiff näher an die Timeless heranbrachten. Damit war aber auch die Tarnung aufgehoben, denn mit der Zündung des Triebwerkes sendete das Schiff aktive Signale seiner Anwesenheit.
    Es wurde ganz still in der NAV . Niemand sprach ein Wort. Jeder starrte wie gebannt auf die großen Frames an der Wand, auf denen die Timeless immer näher kam. Die riesigen, runden Scheiben hinter dem Schiff verdrängte jeder aus seinen Gedanken.
    »Wir gehen bis auf 2000 Meter heran«, kommentierte Liechti in die Stille hinein. Seine Stimme klang belegt. »Dann schicken wir den Larry mit der Trosse raus. Wenn alles reibungslos verläuft, wird die Timeless in etwa 90 Minuten längsseits liegen und gesichert sein. Sie wird einen festen Verbund mit der Unit Eleven bilden. Reinholen können wir sie nicht, dafür ist sie zu groß. Die MED steht schon mit einer kleinen Einheit bereit. Wer soll den Einsatz leiten?« Er blickte Verotroicx fragend an.
    »Ich gehe selbst mit einigen Leuten rüber«, sagte Verotroicx und stand auf. Er wusste, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb. »Ich bereite ein Team vor, das für alle Eventualitäten ausgerüstet ist. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir die Aktion nicht gerade hier in der Nähe der Scheiben durchführen.«
    »Das haben wir schon geklärt«, nickte Captain Hoffmann. »Wenn die Timeless gesichert ist, führen wir einen Durchgang über einige Lichtjahre aus. In die Nähe eines roten Sterns, der von einigen jovianischen Gasriesen umlaufen wird. Seine Strahlung ist so hoch, dass sie unsere Tätigkeiten verschleiert, falls wir doch beobachtet werden sollten. Was ich nicht annehmen möchte.« Er machte eine kleine Pause und atmete kurz durch. » MOSES wird gerade hochgefahren.«
    »Was ist mit den anderen Scheiben, von denen Sie mir erzählt haben?«, fragte Verotroicx. Im Grunde genommen waren sie ihm gleichgültig, aber er wollte so viele Informationen wie möglich haben.
    Hoffmann zuckte mit den Schultern. »Es scheinen Tausende zu sein, die ringförmig um Drake angeordnet sind. Herr Werfel meint, es könnte sich um Energiestationen handeln, die in der Lage sind – oder waren –, eine Gravitationsanomalie herzustellen. Wofür auch immer.« Er blickte Werfel an, der jedoch stumm blieb. Anscheinend hatte es diesem angesichts der dramatischen Entwicklung die Sprache verschlagen. Verotroicx vermutete, dass der Wissenschaftler bei dem System Drake eher mit einem gigantischen

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