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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Frameschreiber hielt sich nicht an die Regie. Er landete erneut auf dem Boden und kullerte in einem Kreis aus.
    Sternberg brachte es schließlich auf den Punkt.
    »Das … ist … prächtig!«, stieß er hervor.
    Nur schleppend kam wieder Bewegung in die Zentrale. Dann verkündete Khartum eine erstaunliche Entdeckung.
    »In diesem System gibt es keinerlei größere künstliche Objekte. Keine Anzeichen von Flugkörpern oder Raumschiffen. Lediglich der äußere Mond Judas wird von einigen kleineren Satelliten umkreist.«
    »Das ist unmöglich!«, rief Werfel von hinten. Gleich darauf stürmte er an Verotroicx und Vic vorbei, um sich selbst an den Kontrollen zu informieren. »Das kann nicht sein! Das kann kein natürlich entstandenes Planetensystem sein!«
    Sternberg schien ebenfalls völlig aus dem Häuschen zu sein, allerdings mit einem anderen Auftreten. Er ballte die Fäuste und schrie mehrmals: »Ja, das ist es! Jetzt haben wir es geschafft!«
    Dann hob er die Arme und stand breitbeinig wie ein gefeierter Champion mitten in der Zentrale.
    Seine Mädchentruppe stimmte nur zögernd mit in den Jubel ein, dann widmeten sie sich wieder ihren Aufgaben. Verotroicx und Victoria Lacey überflogen rasch die einlaufenden Meldungen von George. Es war schwierig, sich einen Überblick über die Fülle der Informationen zu verschaffen. George sortierte immer wieder neue Erkenntnisse nach eigenem Gutdünken um, soweit es ihm mit seiner Programmierung möglich war. In erster Linie suchte er nach künstlichen Objekten oder Erscheinungen, die nicht natürlicher Art waren. Bald schon trafen erste Hinweise auf eine Besiedlung der Monde ein. Auf allen Himmelskörpern existierten kleinere Städte, die jedoch weit verstreut voneinander lagen. Am meisten verblüffte die Erkenntnis, dass es keinerlei Infrastruktur zu geben schien. Nirgendwo entdeckte man Straßen, Bahnlinien oder Flughäfen.
    »Wir müssen näher heran«, forderte Werfel, den die Mädchen in ihrer vordersten Linie an den Kontrollen tolerierten, aber bisher nicht weiter beachteten.
    »Wir müssen zunächst eine Nachricht absetzen«, sagte ein Mädchen mit dem Namen Amalyne. Ganz offensichtlich eine Soziologin, wie ihre weiteren Ausführungen bewiesen. »Wir müssen ganz klar unsere friedliche Absicht darlegen. Kontaktaufnahme, ohne zu provozieren. Keine weiteren Schiffsbewegungen. Ruhe bewahren. Eindeutig demonstrieren, dass wir lediglich Gäste sind, keine Aggressoren. Informationen über uns senden. Bilder, Filme, meinetwegen auch allgemein übliche mathematische Darstellungen. Auf keinen Fall zu vorschnellen Aktionen übergehen. Ich habe eine Sendung vorbereitet, die unter anderem von führenden Wissenschaftlern ausgearbeitet wurde und eine ausgewogene Mischung aus allem enthält. Soll ich sie senden?«
    Es erfolgte eine kurze und hitzige Diskussion über den Vorschlag, die einen gewissen Stressfaktor unter den Mädchen aufzeigte. Demnach besaßen anscheinend auch weibliche Genies Nerven, wie Verotroicx befriedigt feststellte. Wahrscheinlich waren sie am meisten durch die Gelassenheit der Unbekannten beunruhigt, die keinerlei Interesse an dem Erscheinen der Timeless in ihrem System zeigten.
    Sternberg, der inzwischen seine zentrale Position aufgegeben hatte und ruhelos hin und her marschierte, sprach schließlich ein Machtwort. »Gute Idee, Amalyne! Senden Sie die Aufzeichnung!«
    Vic verdrehte die Augen. »Auf die Idee wäre ich auch bekommen«, sagte sie leise zu Verotroicx. »Hätte ich mich nicht so zurückhaltend benommen und mich stattdessen gemeldet, dürfte ich bestimmt auch so einen schicken Overall mit meinem Namen tragen.«
    Er antwortete nicht darauf. Die Passivität der Fremden machte auch ihm zu schaffen. Das konnte entweder heißen, dass es auf den Monden keine nennenswerte Zivilisation gab beziehungsweise nicht mehr gab, oder dass die Unbekannten ihnen weit überlegen waren und es sich leisten konnten, den Eindringling in aller Ruhe zu beobachten. In diesem Fall hatten sie die Timeless schon längst im Fadenkreuz.
    Wie auch immer. Auf jeden Fall kam keine Antwort auf Amalynes Sendung. Abgesehen davon waren im ganzen Sonnensystem keine Anzeichen von Funkverkehr zu registrieren.
    »Können Sie Anzeichen von Rauch entdecken?«, fragte er in den Raum hinein.
    Alle drehten sich fragend zu ihm herum.
    »Die Städte. Die Gebäude. Steigt von ihnen Rauch auf? Es wäre ein Anzeichen der Energiegewinnung. Bei Rauch heizen sie mit Holz oder Kohle, kein Rauch bedeutet

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