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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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behutsam in eine Umlaufbahn brachte, überflog er die Informationen und die Bilder, die ihnen George einspielte. »Es ist unfassbar, dieser Mond muss aus derselben Fabrik wie die Erde stammen. Eine atembare Atmosphäre, ein Drittel Land, zwei Drittel Meere, Wüsten, Berge, grüne Landschaften. Es würde mich nicht wundern, wenn wir als Nächstes eine Kuh auf einer Alm entdecken würden.«
    »Die Meere sind aber nicht so tief wie auf der Erde, und die Berge sind höchstens halb so hoch«, verbesserte ihn Khartum. »Die Eisflächen auf den Polkappen sind kleiner.«
    »Und wenn schon. Es gibt keinerlei Luftverschmutzung, keine Metropolen, keinen Verkehr auf dem Land oder in der Luft. Dafür tausche ich gerne ein paar Tausend Meter nach oben und unten.«
    Elisabeth Regina tippte ihm von rechts auf die Schulter und zeigte auf ein Frame über ihm. »Hier. George hat eine Simulation über die Schwerkraftverhältnisse in dem System erstellt. Demnach werden die Umlaufbahnen der Monde von unbekannten Kräften stabilisiert. Die nahezu identischen Mondmassen wirken sich ungünstig auf die gleichförmige Umlaufbahnen aus. Ohne diese künstlichen Korrekturen würde zum Beispiel Bartholomäus in etwa 76 Jahren dem Nachbarmond Philippus gefährlich nahe kommen. Nach weiteren 32 Jahren käme es unvermeidlich zu einem Crash. Es würde zu einer Kettenreaktion kommen, die in der Folgezeit aus dem schönen geordneten System einen Brockensalat machen würde.«
    »Sag ich doch die ganze Zeit«, brummte Werfel im Hintergrund. »Das System ist künstlich erschaffen.«
    Verotroicx blickte für einen Moment ungläubig in das Gesicht von Elisabeth Regina. Sie war das krasse Gegenteil von Khartum. Ein Anflug von kleinen roten Bäckchen, blonde Locken, hellblaue Augen und ein allem Anschein nach immer fröhlicher Gesichtsausdruck, der eine Menge positiver Energie aussandte. Er bedauerte, dass Caitlyn Mulholland jetzt nicht sehen konnte, wie er zwischen diesen beiden weiblichen Gegensätzen saß. Er war sich ganz sicher, sie würde platzen vor Eifersucht.
    Als Antwort auf sein andauerndes Staunen legte Elisabeth Regina keck den Kopf auf die Seite und strahlte ihn ungeniert an. »Okay, Meister. Was machen wir als Nächstes?«
    Er drehte vorsichtig den Kopf in Sternbergs Richtung, aber der starrte weiterhin verzückt seinen Frame an. Werfel widmete sich ebenfalls unzähligen Frames, die um ihn herum in der Luft schwebten. Victoria Lacey dagegen hielt sich prustend die Hand vor den Mund und war anscheinend kurz vorm Platzen.
    »Lassen Sie das, Elisabeth!«, wehrte er sie ab. »Ich bin nicht Ihr Meister.«
    Sie drehte sich mit einem Schmunzeln wieder zu ihren Frames. »Trotzdem. Ich finde es unfair.«
    »Was ist unfair?«
    »Den Schokoriegel links neben Ihnen haben Sie geduzt. Mich nicht.«
    Khartum lehnte sich nach vorne und lachte sie mit einem sonoren Unterton an. »Bist du eifersüchtig, Weißbrot?«
    Verotroicx spürte, wie er rot wurde.
    »Na gut, okay. Ihr dürft mich Alan nennen«, versuchte er sachlich zu antworten. »Aber lasst jetzt den Quatsch, bitte! Wir haben etwas anderes zu tun.«
    Khartum räusperte sich und sagte: »Umlaufbahn erreicht und stabil.«
    »Wandler aus, Stabilisierungsprogramm aktiviert«, setzte Elisabeth Regina nach.
    Verotroicx schüttelte den Kopf. »Ihr seid ganz schön verrückt.«
    »Wir kommen ja auch aus einer Verrücktenanstalt«, meinte Elisabeth Regina. »Aber wie auch immer, die Frage lautet nach wie vor: Was machen wir als Nächstes, … Alan?«
    Er stand auf. »Wir warten und beobachten. Ich möchte wissen, was oder wer dort unten wohnt. Spinnen, Echsen, Kröten, Aliens oder sonst was. Danach sehen wir weiter.«
    »Spinnen! Pfui Teufel!«, rief Khartum aus. »Ich kann Spinnen auf den Tod nicht ausstehen! Aliens wären mir lieber.«
    Er schüttelte wieder den Kopf. Einfach verrückt!
    Als er an den Tisch zu Vic zurückkehrte, empfing sie ihn mit verkniffenem Gesicht. »Du hast was mit den Zicken, gib es zu!«
    »Quatsch! Ich könnte ihr Großvater sein.«
    »Na und. Heutzutage ist alles möglich. Außerdem stehen solche Hühner auf ältere Gockel.«
    Er beugte sich lächelnd zu ihr herunter. »Vic, du bist ja eifersüchtig!«
    »Absoluter Blödsinn. Ich will nur nicht, dass du dich zum Affen machst. Vor allem nicht gerade jetzt, wo du anscheinend zum Chef aufgestiegen bist.«
    »Hab ich auch bemerkt. Ist das nicht sonderbar?«
    »Überhaupt nicht. Du müsstest dir die Lage einmal von meinem Tisch hier aus

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