Drake (German Edition)
Ultimatum«, widersprach sie ihm. »Und er spricht in einem reinen Universal. Asynchron zwar, der Übersetzung wegen, aber mit einer ausgewählten Stimme. Dass er von unserer Sprache Kenntnis hat, beweist die Aussage von Verotroicx: Tamini wurde als Spion benutzt. Leider kann ich Ihnen keine andere Empfehlung geben, als tatsächlich die Besatzung zu informieren. Normalerweise hielte ich es für das Beste, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, aber diese Option haben wir nicht.«
Sie kamen in einem Schiff, das speziell für einen problemlosen Zugang zu einem fremden Schiff konstruiert war. Am Bug war ein bewegliches Element angebracht, das einem großen, offenen Schlauch glich. Keine fünf Minuten nach dem Andocken zeigte Irene Koss SERVICE in ersten Scans, wie die Cobo Ya Ya die Unit Eleven betraten.
Ihr Vorhaben war unmissverständlich.
Ihnen voraus schwebten etwa zwei Dutzend blitzende Scrags, die nach vorne ausschwärmten und die Flanken für die nachfolgenden Reihen der Cobo Ya Ya sicherten. Ihre Zahl war nicht auszumachen, aber es mochten an die 200 blaugraue Wesen sein, die sich sofort im Schiff verteilten.
Ebenso eine Nachhut von unzähligen weiteren Scrags, welche unablässig aus der Schleuse quollen. Der Einsatz der Scrags war ein geschickter psychologischer Schachzug der Cobo Ya Ya, der die Menschen der Unit Eleven sofort in Furcht und Schrecken versetzte.
Von einem Moment zum anderen war Terror auf dem Schiff.
Auch in der NAVIGATION herrschte blankes Entsetzen.
Mit überschlagender und gleichzeitig zittriger Stimme beschwor Captain Hoffmann über die Rufanlage des Schiffes die Besatzung, auf alle Fälle Ruhe zu bewahren. Ein vergeblicher Aufruf, denn fast zeitgleich blinkten überall in der NAVIGATION Not-Frames auf.
Nachdem Caitlyn einige der Notrufe verfolgt hatte, verzichtete sie sehr bald darauf, noch weitere anzusehen. Die Cobo Ya Ya verstanden sich sehr gut auf die Verbreitung von Terror. Einige der Notrufe berichteten über völlig unsinnige Angriffe von Scrags auf verschreckte und passive Besatzungsmitglieder, deren furchtbare Schreie als Reaktion auf das gewaltsame Eindringen der Skelette in ihren Körper sowie dass sie kurz darauf einfach verschwanden.
Andere und seltenere Vorfälle zeigten Begegnungen der FORCE mit einzelnen Cobo Ya Ya, in denen die Wesen ihre ungeheure Kraft und Reaktionsschnelligkeit demonstrierten. Noch bevor die Mitglieder der FORCE überhaupt zu einer Bewegung fähig waren, wurden sie von den Fremden überwältigt und gnadenlos exekutiert. Dabei verwendeten diese nicht einmal irgendwelche sichtbaren Waffen oder ähnliche Mordinstrumente.
Caitlyn drohten angesichts dieser grausamen Szenen die Beine wegzuknicken. Sie drängte sich in ein Schwalbennest und beobachtete mit vor ihrem Gesicht gefalteten Händen die Leute in der NAVIGATION , denen es nicht anders erging.
Es war still geworden in dem großen Raum. Die anfangs erstaunten und danach entsetzten Ausrufe waren verstummt. Captain Hoffmann stand ratlos und kreidebleich zwischen zwei Controllern, die fassungslos und mit Tränen in den Augen die Bilder auf den Not-Frames verfolgten.
Auf den großen Frames war eine Abordnung von fünf Cobo Ya Ya zu sehen, die entschlossen und gradlinig der NAVIGATION zustrebten. Rechts und links von ihnen schwebte eine Reihe von drohenden Scrags. Koss SERVICE scannte nahe an die Gesichter der Fünfergruppe, in denen keine Regung zu sehen war. Ihre Augen waren streng geradeaus gerichtet, für ihre Umgebung hatten sie anscheinend keinen Blick.
Wahrscheinlich sahen sie mit ihren Facettenaugen trotzdem alles, was um sie herum vorgeht, dachte Caitlyn. Ganz abgesehen davon, hatte sie das Aussehen der Cobo Ya Ya anders in Erinnerung. Auf dem zusammenfassenden Scan, den Verotroicx von Pearl mitgebracht hatte, war kurz das Abbild eines Cobo Ya Ya zu sehen gewesen, allerdings hatte das Wesen weitaus größer und kriegerischer ausgesehen.
Diese fünf waren etwas kleiner als ein Durchschnittsmensch und was noch verwirrender war: Sie trugen keine Kleidung oder jedenfalls sehr wenig davon. Und selbst die halblangen Shorts zeigten nach Caitlyns Empfinden eigentlich mehr, als dass sie verdeckten.
Von Weitem hatte sie noch den Eindruck gehabt, dass die Wesen in hautengen, blaugrauen Kostümen steckten. Jetzt, als sie in voller Größe auf dem Frame durch die Gänge marschierten, konnte Caitlyn jede Bewegung ihrer Muskeln erkennen. Alle fünf wirkten voll austrainiert, bis auf
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