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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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zu aktivieren.
    Der Scan zeigte den Cobo Ya Ya direkt von vorne.
    »Mein Name ist Groc. Welcher Syre von Ihnen ist für das Schiff verantwortlich?«
    Hoffmann hatte ihn wohl nicht recht verstanden, obwohl der Cobo Ya Ya zwar asynchron, aber die Frage klar verständlich ausgesprochen hatte. Wahrscheinlich hatte ihn die ungewöhnliche Anrede »Syre« verwirrt.
    Er zögerte etwas und trat dann aber einen Schritt nach vorne.
    »Ich bin Captain Hoffmann und ich muss hiermit gegen Ihre unverhältnismäßige Vorgehensweise auf das Schärfste protestieren!«
    Groc sah ihn ohne sichtbare Regung an.
    »Hat er, Syre, die Hexe von Pearl in unser System geschmuggelt?«, fragte er hart.
    Hoffmann wich unmerklich zurück. Auf diese Frage war er nicht vorbereitet. Nach seinen Informationen konnten die Cobo Ya Ya nichts von der Existenz Leilas wissen. So jedenfalls hatte es ihm Verotroicx versichert.
    Caitlyn spürte, wie es ihr heiß im Nacken wurde.
    Jetzt hatte sie die letzte Gewissheit, dass sie mit Taminis Spion infiziert war.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Hoffmann schließlich.
    Es ging ganz schnell.
    Kaum hatte er den Satz beendet, als schon ein trockenes Geräusch auf Hoffmann zuknatterte. Er fiel um und blieb mit verrenkten Gliedern auf dem Boden liegen.
    Sofort wichen alle wie in einer aufschwappenden Wellenbewegung zu den Wänden zurück. Nur Ken Carruther und Joseph Liechti blieben aufrecht auf ihrem Platz stehen, wenn auch mit eingezogenen Schultern.
    »Kann mir einer der beiden Syres eine Antwort geben?«, bellte der Cobo Ya Ya sie an.
    »Wir wissen nicht sehr viel über die Lady aus dem Pearl-System«, sagte Carruther schnell in seinem feinen Universal. »Ein zweites Schiff, das als verschollen galt, hat anscheinend das System angeflogen und sie mitgebracht. Wir hier in der Unit Eleven hatten keinen Einfluss auf die Pläne der Besatzung oder der Lady aus Pearl. Wir konnten auch nicht verhindern, dass dieses Schiff sich bei uns angehängt hat und auf die Art in Ihr System eingedrungen ist.«
    Koss SERVICE zoomte nahe an das Gesicht von Groc heran. Sie schien keine Nerven zu besitzen, dachte Caitlyn. Falls diese Scans jemals auf der Erde zu sehen sein sollten, wäre Irene Koss ein Dokumentarpreis sicher.
    Ganz deutlich waren nun die blauen Federn auf dem kahlen Schädel zu sehen. In dieser hohen Auflösung entpuppten sie sich als schmale Röhrchen, die symmetrisch an einem etwas stärkeren Hauptröhrchen angebracht waren. Ganz offensichtlich handelte es sich hierbei um irgendwelche Sensoren.
    »Ist dem Syre und den Messieurs hier im Raum überhaupt bewusst, welches Verbrechen sie begangen haben, indem sie diesem Luder Zugang zu unserem System gewährt haben?«, fuhr Groc in scharfem Ton fort. »Welche Katastrophe sie damit über mein Volk heraufbeschwören?«
    Natürlich wagte niemand, darauf zu antworten. In der NAVIGATION herrschte eine knisternde Stille.
    Groc entließ Carruther aus seinem stechenden Blick und ging auf die seitlich sitzenden Controller in den Schwalbennestern zu, die sofort ihre Augen senkten. »Wissen Sie überhaupt, welche Anstrengungen wir aufbringen mussten, um uns in der Vergangenheit von dem Joch der Pearl People zu befreien? Welche Anstrengungen wir erneut aufbringen müssen, um diese Gefahr abzuwenden?«
    Grocs blaue Lippen bebten.
    Plötzlich wirbelte er mit einer Schnelligkeit herum, der Caitlyn mit ihren Augen nicht zu verfolgen vermochte. Für sie war er eben noch an der linken Seite bei den Schwalbennestern gestanden und im nächsten Moment auf der rechten Seite vor den großen Frames.
    Wieder krachten knatternde Schläge durch den Raum.
    Die Controller vor den Frames wurden einfach hinweggefegt. Gleichzeitig explodierte die ganze Wand mit den Frames und den davor angebrachten Kontrolleinheiten. Die Menschen in der NAVIGATION gingen schreiend in Deckung oder flüchteten hinaus in die Lobby.
    Groc aber tobte weiter, bis er alle technischen Geräte in der NAVIGATION zerstört oder unbrauchbar gemacht hatte.
    Für wenige Minuten herrschte das Chaos. Fire-Larrys huschten aus ihren Nischen und löschten die Brände. Anschließend schufen sie Wege für die Medo-Larrys, damit diese Verletzte versorgen oder Tote bergen konnten.
    Ungeachtet durch die Gefahr der Cobo Ya Ya schoben sich Bereitschaftsärzte und Helfer an den Scrags vorbei und transportierten die Verunglückten in die MEDICAL .
    Caitlyn war sofort nach dem ersten Krachen unter den Tisch des Schwalbennestes gesprungen.

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