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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Ken Carruther dagegen registrierte alles mit englischer Gelassenheit.
    Nach einer halsbrecherischen Fahrt fuhren sie wenig später in einen runden Seitentunnel ein, der kaum größer war als die Kugel selbst.
    Nachdem sie zum Stehen gekommen waren, folgten Caitlyn und Carruther wortlos dem Cobo Ya Ya, der sie in einen dunklen und nur von wenigen Lichtquellen beleuchteten Raum führte.
    Caitlyn sah sich unsicher um. Der Raum kam ihr durchaus angenehm vor. Auf Sideboards standen an den Wänden zahlreiche Gegenstände, die sie nicht sofort identifizieren konnte. Manche sahen aus wie verkleinerte technische Konstruktionen, andere wirkten organisch und glichen Pflanzen oder einfachen Steinen. Alle leuchteten selbstständig von innen her. Zudem standen sehr viele exotische Blumen in schmuckvollen und mit Erde gefüllten Vasen oder eleganten Kübeln auf Ecktischen und auf dem Boden.
    Sie bildeten einen extremen und farbigen Kontrast zu dem Auftreten der Cobo Ya Ya.
    Die hintere Rückwand des Raumes schien überhaupt nicht vorhanden zu sein. In der schwachen Beleuchtung meinte Caitlyn so etwas wie einen hauchzarten Rauch oder feinen Nebel zu erkennen, der träge in einer stetigen Bewegung war.
    Stühle gab es keine, nur einen hohen runden Tisch, auf dem einige kleine farbigen Würfel lagen.
    »Kann ich mich irgendwo hinsetzen?«, fragte sie Groc, der schweigend bis zu der imaginären Rückwand gegangen war und die bei seiner Annäherung begann, in ein leichtes Flimmern überzugehen.
    Er antwortete nicht sofort.
    »Setzen?«, fragte er irritiert. In die Wand kam plötzlich Bewegung und wenige Augenblicke später stand ein naturgetreues Bild eines tropischen Strandes im Raum.
    Caitlyn wich erschrocken zurück. Die Helligkeit eines türkisfarbenen Nachmittags vertrieb mit einem Schlag die Dunkelheit des Raumes.
    Verblüfft blickte sie auf die leisen schlagenden Wellen und den körnigen Sand.
    Das war kein Bild!
    Jedenfalls nicht in einer Three-Dee-Version. Einzelne Sandkörner rieselten von einem sachten Wind getrieben vor ihre Füße. Sie glaubte sogar, einen Windhauch zu spüren.
    Eine echte Projektion? So etwas war unmöglich.
    Groc drehte sich um und ging an Caitlyn vorbei. Am Tisch bliebe er stehen und nahm einen der farbigen Würfel in die Hand.
    »Maitre, Ihre Rasse erscheint mir degeneriert. Oder etwas galanter ausgedrückt: Sie hat noch einiges zu lernen. Irgendwann wird auch die Entwicklung bei Ihnen so weit fortgeschritten sein, dass Sie die Nutzlosigkeit des Sitzens erkennen. Vielleicht. Falls Sie überhaupt eine Zukunft haben. Zu Ihrer Information will ich Ihr sagen, dass die Cobo Ya Ya nicht sitzen, sondern stehen. In jeder Lebenslage.«
    »Auch beim Schlafen?«, entfuhr es Caitlyn.
    Groc lächelte geringschätzig. »Ein Cobo Ya Ya schläft nicht.«
    Das wollte sie nicht weiter kommentieren, obwohl ihr unzählige Fragen dazu einfielen. Sie hielt es schlichtweg für unvorstellbar.
    Stattdessen deutete sie mit dem Finger auf den Strand. »Was ist das? Eine Projektion?«
    Er lächelte wieder. Soweit Caitlyn es deuten konnte, war es dieses Mal nur ein einfaches Lächeln. Interessant war, dass sich dabei die blauen Federn an seinem Kopf leicht aufstellten.
    »Nein, es ist keine Projektion«, antwortete er ernst. Er hob die Hand und hielt ihr einen der farbigen Würfel entgegen. »Falls Sie mir nicht glaubt, dann mag Sie es ausprobieren.« Er brach den Würfel in zwei Hälften.
    Sie zögerte. Was mochte das bedeuten? Eine Droge? Oder eine plumpe Falle? Der Scrag in ihr sandte jedoch beruhigende Impulse aus.
    Plötzlich ging Ken Carruther an ihr vorüber und nahm Groc eine Hälfte aus der Hand. »Was muss ich damit tun? Ihn essen?«
    Groc nickte.
    Caitlyn ging ebenfalls zu ihm hin und nahm die zweite Hälfte des Würfels. Er schmeckte nach nichts. Vielleicht nach etwas Gewürzartigem, aber das mochte auch Einbildung sein. Nach wenigen Kaubewegungen hatte sich der Würfel schon aufgelöst.
    Zu spüren war nichts.
    Groc trat einen Schritt zurück und machte eine einladende Handbewegung. »Willkommen auf meiner Insel. Mögen Sie sich wie zu Hause fühlen.«
    Schön wäre es, dachte Caitlyn. Schon ein Gedanke an die Erde war für sie so etwas wie ein Märchen.
    Entschlossen ging sie auf den Strand zu.
    Beinahe sofort spürte sie die Luftveränderung. Das Meer musste einen hohen Salzgehalt besitzen. Gleichzeitig sackte ihr Körper etwas in sich zusammen. Die Gravitation war höher als die auf der Plattform.
    Ungläubig blieb

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