Drake (German Edition)
dichtgemacht. Die meisten ihrer Schiffe sichern den Wandler und eine gewisse Strecke entlang des Energiestrahls ab. Leila meint, es wird nicht lange dauern, bis sie einen mobilen zweiten Wandler installiert haben. Oder mehrere. Dann wäre die Chance vertan, die Blockade des Zeitformers aufzuheben.«
Im Schiff gingen vereinzelt die Lichter an, um sogleich wieder zu verlöschen. Einige Zellen blieben jedoch stabil.
Sie brachen in Richtung Camp auf.
Verotroicx aktivierte seinen Frame; der flimmerte nach kurzer Zeit stabil an seiner linken Seite, zeigte jedoch lediglich eine schematische Darstellung der Schiffsbewegungen im Bereich der Plattform.
»Da draußen ist ganz schön was los«, meinte er. »Sobald die merken, dass ihre Genossen hier auf der Unit Eleven nicht mehr am Leben sind, schießen die uns in Stücke.«
Faith nickte nervös und starrte unverwandt das Kästchen an.
Ihm erging es nicht anders. Er konnte sich nicht vorstellen, dass den Cobo Ya Ya die Katastrophe auf dem Schiff entgangen war.
»Leila hat doch bestimmt wieder etwas mit einem von ihren Kästchen angestellt!«, entfuhr es ihm plötzlich.
Faith wusste sofort, was er meinte.
Sie nickte wieder.
»Ja, natürlich. Sie hat den ganzen Funkverkehr zwischen den Schiffen lahmgelegt. Lange wird das aber nicht andauern. Irgendwann werden die Cobo Ya Ya die Störstrahlung umgangen haben.«
Er atmete tief durch. Wenigstens ein kleiner Aufschub.
Er dachte an Caitlyn Mulholland. Es war ein Fehler gewesen, sie alleine gehen zu lassen. Auf sie und die Aktivierung von MOSES kam alles an. Sie konnte es vermasseln. Andererseits schien es ihm keine große Aktion zu sein, das System zu aktivieren. Helfen konnte er ihr dabei sowieso nicht.
Als sie die Gänge entlanggingen, begegneten ihnen immer mehr Besatzungsmitglieder, die orientierungslos aus den Räumen herausschwebten und versuchten, ihre Lage zu ergründen. Eine Situation, die brenzlig werden konnte. Sie konnten die ganze Aktion gefährden, ganz abgesehen davon, waren sie in höchster Gefahr, wenn Caitlyn MOSES wieder aktivierte und damit die Schwerkraft im Schiff wiederherstellte.
Der Lync für die Rundsprechanlage auf seinem Frame funktionierte noch nicht. Vielleicht klappte er vom Camp aus.
Er ging schneller, fiel schließlich in einen Trab.
»Ich muss die Besatzung warnen«, sagte er zu Faith, die neben ihm lief. »Die brechen sich alle Knochen, wenn Caitlyn MOSES aktiviert. Auf mich werden sie hören.«
Sie erreichten wenig später das Camp, in dem alle Stationen von den Mädchen besetzt waren. Verotroicx staunte nur kurz über die technische Ausstattung, dann suchte er nach Elisabeth Regina.
Er tippte auf seinen Oberarm und war augenblicklich der Schwerelosigkeit ausgesetzt.
»Rundsprechanlage?«, fragte er sie knapp und suchte einen Halt an dem Terminal, vor dem Elisabeth Regina schwebte.
»Die Besatzung, ich weiß. Dauert noch ein paar Minuten«, antwortete sie ebenso kurz. »Wir brauchen George zunächst zur Vorbereitung für wichtigere Systeme, nämlich für den Moment, wenn MOSES anfängt zu arbeiten. Die Temperatur im Schiff muss hochgefahren werden, die Wartung in den Hangars zurückgestellt werden, sonst blockieren die Computer mit ihrem Basic-Check den Datenfluss für MOSES . Außerdem …«
Er winkte ab. »Ist schon okay, ich habe verstanden.«
Faith meldete sich. »Wie wäre es, wenn wir Arthur aktivieren? Er könnte George unterstützen.«
»Wer ist Arthur?«, fragte er.
Elisabeth Regina schüttelte den Kopf.
»Wir hatten während der Reise etwas Zeit – um nicht zu sagen, manchmal war es uns etwas langweilig – und haben an einem verbesserten George herumgebastelt. Arthur taktet in schnelleren Frequenzen und ist um den Faktor eine Million genauer als George. Es ist jedoch schwierig, ihn ohne Weiteres in das komplexe System der Unit Eleven zu integrieren, denn er arbeitet nur bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt. George kann jedoch nicht mit den Suprafluiden von Arthur kommunizieren. Also haben wir Arthur vorerst auf Eis gelegt.« Sie lächelte süffisant wegen ihres Wortspiels. »Im Augenblick würde es jedoch länger dauern, Arthur auf George aufzusetzen, als wenn wir George weiterhin alleine in herkömmlicher Weise arbeiten lassen.«
Damit schien das Thema erledigt. Verotroicx hangelte sich zur Seite und blieb in einer Ecke hängen.
Das Camp und jetzt noch ein Computer mit Namen Arthur. Er mochte nicht wissen, was die Mädchen noch so alles in der
Weitere Kostenlose Bücher