Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
Vom Netzwerk:
vorzutragen.« Sie grinste ihn mit breitem Lächeln an. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir haben alles genau berechnet. Natürlich mit der Unterstützung von Leila und George.«
    »Natürlich.«
    Er war nicht überzeugt.
    Andererseits konnte er dem nichts entgegensetzen. Weder durch Argumente noch in irgendeiner anderen Form. In der Zentrale herrschte nun höchste Konzentration. Jede von den Mädchen saß an ihrem angewiesenen Platz, als hätten sie die Operation schon x-mal durchgeführt. Die rein optischen Frames waren dabei für sie uninteressant, für sie zählte nur eine grafische Darstellung von George, die den Mikrogravitationsstrahl und den Eintauchwinkel der Timeless anzeigte.
    Er klaubte den Stuhl vom Boden auf und rückte den Tisch zurecht.
    Es könnte funktionieren, vorausgesetzt die Timeless besaß genügend Störmasse, um die Wirkung des Strahls auf den Regler von LaGrange zu beeinflussen. Trotzdem gab es unzählige Faktoren, die das Unternehmen zum Scheitern verurteilen konnten.
    Er weigerte sich, sie alle gedanklich durchzuspielen, und setzte sich an den Tisch. Erstaunlicherweise wurde er ganz ruhig. Seine Erschöpfung machte sich nun bemerkbar. Hätte er hier in der Zentrale eine Schlafgelegenheit zur Verfügung, so würde er sie sofort in Anspruch nehmen.
    »Noch zwanzig Sekunden bis zum Durchgang«, sagte Edda.
    »Unmittelbar danach verlassen wir vorsichtshalber den Zeitzwischenraum«, kam es von Leila. »Es kann sein, dass es dabei einen kleinen Ruck geben wird.«
    Einen kleinen Ruck! Werfel konnte diese vage Beschreibung nicht fassen, aber es war ihm gleichgültig.
    »Aktivierung des Dyson-Wandlers in 3 … 2 … 1 Sekunden«, zählte Khartum herunter. »Jetzt. Wir tauchen ein.«
    »Okay, wir verlassen den Zeitzwischenraum!«
    Für eine beinahe ewig während scheinende Sekunde trieb das Schiff im Nichts, doch im nächsten Moment breitete sich ein Inferno in der Zentrale aus.
    Es war, als hätte eine fremde Macht auf die Bremse getreten und das Schiff im freien Fall gestoppt. Werfel schlug unversehens mit seinem Stuhl und dem Tisch an der Wand der Controller-Desks auf. Das Geräusch des Triebwerks schwoll zu einem donnernden Tosen an. Alle optischen Frames zeigten ein flirrendes und gelbliches Leuchten an, nur Georges grafische Darstellung wurde weiterhin angezeigt.
    »Geschwindigkeit reduzieren!«, rief Khartum. »Wir sind zu schnell!«
    »Triebwerk ist aus.«
    »Wir gehen für 30 Sekunden in einen Durchgang«, schlug Edda vor. »Außerdem bleiben wir im Zeitzwischenraum. In der Zeit reduzieren wir die Geschwindigkeit und kontrollieren das Triebwerk.«
    »Gut, gut!«, stimmte Leila zu. »Und schlecht. Ein Fehler, dass wir den Zeitzwischenraum verlassen haben. Jetzt wissen die Cobo Ya Ya, was wir vorhaben. Der Strahl hat wahrscheinlich aufgeleuchtet wie ein Feuerwerk.«
    Werfel schnappte nach Luft.
    Ein Durchgang inmitten des Strahls! Waren die denn alle verrückt geworden? Er rappelte sich auf und wollte eine Warnung ausrufen, jedoch war es zu spät.
    Es wurde still in der Zentrale. Der Durchgang hatte begonnen. Nur die aufgeregten Stimmen der Mädchen waren zu hören. Werfel betastete resignierend seinen Rücken. Außer ein paar blauen Flecken würde nichts zurückbleiben. Viel schlimmer als das jedoch war seine Vorahnung, dass die Timeless diese unterschiedlichen Manöver in der gewaltigen Kraft des Strahles nicht unbeschadet überstehen würde.
    »Alles ist neu justiert. Zeitzwischenraum bleibt bestehen. Neuer Versuch in 3 … 2 … 1 Sekunden. Dyson-Wandler ist ein. Jetzt. Eintauchmanöver!«
    Augenblicklich war wieder das Tosen des Triebwerks zu hören. Werfel hielt sich instinktiv an der Kante des Controlboards fest, allerdings war dieses Mal die Verzögerung deutlich geringer als zuvor.
    »Die Werte sind okay, darauf können wir aufbauen.«
    »Die Pufferzone baut sich auf.«
    »In der Mitte des Strahls einpendeln und Geschwindigkeit langsam steigern.«
    »Gut so. Wir liegen genau in der Mitte. Die Pufferzone wächst weiter an.«
    Werfel beobachtete die grafische Darstellung von George und stellte geistesabwesend den Stuhl und den Tisch wieder auf.
    Ihm wurde heiß. Oder die Temperatur in der Zentrale war gestiegen.
    »Wie wollen Sie denn feststellen, ob die Manöver eine Wirkung auf den Strahl ausüben?«, fragte er Leila, die ebenfalls den Frame beobachtete. »Alle Kontrollsysteme, die unsere Umgebung überwachen, sind ausgefallen. Auf den Frames ist jedenfalls nichts zu

Weitere Kostenlose Bücher