Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
Vom Netzwerk:
unterwegs und verrichten erste Reparaturarbeiten. Wenn wir den Strahl verlassen und dabei die Systeme versagen sollten, sind wir eine leichte Beute für die Cobo Ya Ya. Im Infrarotbereich glühen wir wie ein Leuchtkäfer in einer warmen Sommernacht.«
    Leila stand plötzlich auf und nahm ihr Kästchen in die Hand. Sie klopfte Edda auf die Schulter und bedeutete ihr, für sie den Platz an der Navigationseinheit zu räumen. Bevor sie sich an die Kontrollen setzte, wandte sie sich an Werfel.
    »Erinnern Sie sich, Herr Werfel, auf LaGrange hatten sie sich dazu entschieden, den Zeitformer zu aktivieren und damit Ihren Heimatplaneten zu retten.« Ihre Augen schienen zu flackern, vielleicht lag es aber auch an dem Licht in der Zentrale, das ab und zu ausging. »Das bringen wir jetzt zu Ende, auch wenn es kleine Umwege gegeben hat.«
    »Ihre kleinen Umwege haben einigen Menschen das Leben gekostet«, erwiderte er mürrisch.
    Sie kicherte belustigt. »Die Zeit ist aus den Fugen: Schmach und Gram, dass ich zur Welt, sie einzurichten, kam. Ich habe Ihnen auf LaGrange ebenfalls gesagt, dass Sie zu kurzfristig denken. Ihre Rasse oder meinetwegen Herr Sternberg und Sie, Herr Werfel, hatten sich dazu entschieden, in die Galaxis vorzudringen, um nach neuen Welten zu suchen. Das ist in Ordnung, das ist der Lauf des Lebens. Wenn jedoch so eine Entscheidung getroffen wird, sollte man gegen alle Gefahren gewappnet sein. Im Nachhinein gesehen, haben Sie alle unverschämtes Glück gehabt. Hätten Sie Pearl nicht erreicht, wäre Ihre Rasse dem Untergang geweiht gewesen. Blue Boy und seine Bewohner hatten dieses Glück nicht gehabt. Das System wurde von den Cobo Ya Ya gnadenlos ausgerottet. Dagegen ist die geringe Anzahl von Gefallenen gegenüber dem Überleben einer ganzen Rasse ein verschwindend geringes Opfer.«
    Werfel schwieg dazu. Schließlich meinte er ausweichend: »Ich persönlich habe nie damit gerechnet, außerhalb der Erde auf intelligentes Leben zu treffen. So gesehen, können Sie mir nicht die Schuld an dem Tod unserer Besatzungsmitglieder in die Schuhe schieben.«
    Leila winkte ab. »Schuld? Sie sind ein hoffnungsloser Fall, Herr Werfel. Ich gebe Ihnen eine Information aus einem meiner Speicherblöcke: Es existieren weit mehr als 10 000 intelligenter Rassen alleine in unserer Galaxis. Alle mit verschiedenen Schicksalen und mit aufregenden Geschichten versehen. Selbst die Cobo Ya Ya wären mit ihrer unbarmherzigen Eroberungstaktik früher oder später an einer dieser Rassen gescheitert. So gesehen, wäre selbst das gänzliche Verschwinden Ihrer Rasse unbedeutend. Machen Sie sich also keine Gedanken über Schuld oder Nichtschuld.«
    Wieder überfiel Werfel das Gefühl, eine große Chance vertan zu haben. Die Speicherblöcke! In ihnen musste ein großes Wissen verborgen sein. Vielleicht sogar die Geschichte der Erde. In den letzten Tagen war er die ganze Zeit wie ein Trottel neben einem wandelnden Archiv hergelaufen, ohne dieses Wissen zu erfragen.
    Er schickte sich gerade an Leila, um Fragen zu stellen, als er von Khartum rüde unterbrochen wurde.
    »Schluss jetzt!«, herrschte sie ihn an. »Leila, was machen wir: Durchgang oder kein Durchgang?«
    Leila drehte sich um und blickte kurz über die Kontrollen.
    »Durchgang!«, befahl sie. »Bis unmittelbar vor den Wandler!«
        
     

28
    f ks  =  Katastrophenfaktor naher Supernovae
     
    Alan Verotroicx hielt sich mit einer Hand am Geländer fest und blickte dreißig Stockwerke in die Tiefe. Victoria schwebte neben ihm und ließ ihren Baseballschläger spielerisch um die eigene Achse wirbeln.
    »Wir könnten uns abstoßen und wie Raketen nach unten sausen«, schlug sie vor. »Das wäre bestimmt lustig.«
    »Sehr lustig. Besonders dann, wenn Caitlyn inzwischen MOSES aktiviert. Dann schlagen die Raketen unten mit voller Wucht ein«, brummte er. »Nein, wir wechseln wieder die Zeitebene und gehen ganz normal die Treppen runter.«
    Victoria maulte noch etwas, folgte ihm dann aber gehorsam die Stufen nach unten. Überall trafen sie auf Besatzungsmitglieder, die aus ihren Räumen kamen und unsicher ihre Umgebung erforschten. Kurz bevor er und Victoria aufgebrochen waren, hatte er durch einen Rundruf die Besatzung mit knappen Worten über die Situation informiert. Trotzdem war die Neugier über den genauen Stand der Lage natürlich groß. Verotroicx war heilfroh darüber, dass ihn die Leute nicht wahrnehmen konnten. Er wäre bestimmt einer endlosen Fragerei ausgesetzt

Weitere Kostenlose Bücher