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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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sehen.«
    Sie berührte wie nebenbei eines ihrer Kästchen und schnippte es über das Controlboard. »Hiermit. Der Glühwurm zeigt, dass sich die Frühe naht. Aber bis jetzt ist keine Auswirkung zu erkennen.« Sie starrte das Kästchen böse an. »Die Pufferzone ist noch zu klein. Sie legt sich jedoch wie ein Schirm um das Schiff und wird mit wachsender Geschwindigkeit größer.«
    Mehr war von ihr nicht zu erfahren.
    Eine Weile war in der Zentrale außer dem tosenden Triebwerk nichts zu hören. Alle blickten abwechselnd auf die grafische Darstellung und dann wieder zu Leila.
    »Edda, wir versuchen es mit Schlingerbewegungen«, brach Khartum das Schweigen. »Ganz vorsichtig gegensteuern, ich übernehme die Rückführung auf unseren Hauptkurs.«
    Edda nickte und wischte sich mit ihrem Halstuch über die Stirn.
    Sie versuchte es zunächst mit den Lagetriebwerken, danach wurde sie mutiger und aktivierte die Haupttriebwerke. Khartum überwachte die Reaktion des Schiffes und führte die Timeless rechtzeitig wieder zurück in die Mitte des Strahles, falls die Abweichungen zu weit auspendelten.
    »Nichts. Keine Auswirkung!«, stellte sie nach einem Blick auf Leilas Kästchen enttäuscht fest. »Außerdem kommt ein Teil der Strahlung als Mikrowellen durch. Mir wird langsam heiß.«
    »Wir müssen näher an die Quelle des Strahls heran«, sagte Leila. »Bis dicht an den Wandler auf der Plattform. Dort ist der Durchmesser des Strahls um einiges geringer. Wir leiten einen Durchgang ein und kommen vor dem Wandler wieder heraus.«
    »Das wäre riskant. Bis wir wieder eine ausreichende Pufferzone aufgebaut haben, befinden wir uns unmittelbar vor dem Wandler. Und das mit annähernd einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit.«
    Leila betrachtete ihre langen Finger, die sie anschließend langsam zur Faust ballte. Die langen und zerbrechlich wirkenden Stängelchen an ihrem weißen Hut begannen zu zittern. »Notfalls leiten wir einen weiteren Durchgang kurz vor dem Wandler ein.«
    Khartum tippte auf einen internen Frame. »Sofern MOSES zu diesem Zeitpunkt noch mitmacht. Der Mikrogravitationsstrahl scheint ihm gar nicht gut zu bekommen.«
    Wie auf ein Stichwort setzte für einen kurzen Moment die Schwerkraft im Schiff aus.
    Werfel dachte zuerst, dass ihn ein Schwindel überfallen hätte, und hielt sich geistesgegenwärtig am Controlboard fest. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann war alles wieder wie zuvor.
    Ein Warnsignal brummte durch die Schiffszelle.
    Ende der Fahnenstange, dachte Werfel.
    Doch der Grund für das Warnsignal war ein anderer.
    »Ich empfange eine Nachricht von der Unit Eleven!«, hörte er George sagen. »Vordringlich einen Scan der Schiffsbewegungen in der Umgebung der Timeless. Ich lege ihn auf einen Frame.«
    Werfel blickte auf die Darstellung. Im Hintergrund der Übertragung war die impertinent kreischende Stimme von Verotroicx zu vernehmen, die ständig vor etwas warnte.
    »Die Unit Eleven muss sich in unserem Zeitzwischenraum befinden, sonst könnten wir die Darstellung nicht empfangen«, bemerkte Khartum. »Also haben sie es geschafft und sind von der Plattform weggekommen. Jetzt liegt es nur noch an uns.«
    Er hörte ihr nicht zu und versuchte, das Geschrei von Verotroicx zu ignorieren.
    »Die Cobo Ya Ya haben direkt vor uns mit ihren Schiffen einen Ring um den Strahl gelegt. Wahrscheinlich benutzen sie ihre Materieverdichter und bestreichen damit eine Strecke. Dahinter sind auch ein paar Blades positioniert. Wir fliegen also direkt in eine Falle.«
    Khartum las die Werte des Scans ab und schüttelte abwägend den Kopf. »Also doch ein Durchgang. Viel Zeit haben wir nicht mehr.«
    Werfel sah sich in der Zentrale um. Elisabeth Regina versuchte, der Unit Eleven den Scan zu bestätigen, hatte aber enorme Probleme bei der Aufrechterhaltung der Verbindung. Edda flog immer noch vorsichtig kleine Schlingerbewegungen und fluchte ununterbrochen über den zu kleinen Pufferschirm. Royce und Jenaveve waren mit der Überprüfung von MOSES beschäftigt. Leila strich wie abwesend über die runden Plastikverkleidungen des Controlboards und erschien ihm irgendwie der Wirklichkeit entrückt. Corveth und Jaseeka beobachteten das Geschehen aus dem Hintergrund. Alles in allem erschien ihm die Stimmung nicht gerade sehr optimistisch.
    »Wir könnten die Aktion auch abbrechen«, wagte er anzumerken.
    Khartum schüttelte den Kopf. »Jetzt oder nie. Im Schiff ist die Hölle los. Die Temperatur steigt weiter an. Fast alle Larrys sind

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