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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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was er von Verotroicx’ seltsamem Benehmen halten sollte. Es war die Aufgabe und Pflicht des Commanders, alle Gerätschaften sicher und unbeschädigt zur Unit zurückzubringen, ganz gleich, welche Gefahren auch drohen sollten.
    »Verotroicx! Die Spinne muss verladen werden! Das ist ein Befehl!«, brüllte er dem Commander hinterher.
    Das Tosen verstummte. Dafür war ein Rauschen zu vernehmen. Zuerst noch weit weg, dann zunehmend lauter und von einem unregelmäßigen Poltern durchsetzt.
    Unsicher geworden fiel er schließlich in einen langsamen Trab und folgte Verotroicx.
    Eine ihm unbekannte Stimme war zu hören.
    »Schneller, Leute, eine Welle von diesen Kugeln kommt näher! Ich gebe euch noch zehn Sekunden, dann bin ich weg!«
    Das musste der Pilot gewesen sein.
    Werfel schaute kurz um sich und begann nun auch zu rennen.
    Von irgendwo her hagelte es plötzlich Bowlingkugeln.
    Direkt neben ihm zerplatzte eine Kugel in tausend Stücke. Er wich erschrocken nach rechts aus und wäre beinahe gestürzt, als er im Laufen auf einen Splitter trat. Ganz kurz registrierte er, dass der Kern der Kugel aus einer glitschigen grünen Masse bestand. Bevor er sich jedoch darüber wundern konnte, erblickte er eine ganze Armee von Kugeln, die hüpfend und rollend den Hang des Hügels herunterkamen.
    Jetzt rannte er um sein Leben.
    Verotroicx hatte das Cargo schon erreicht und hechtete die Rampe hinauf, die der Pilot gerade einzog. Die Landestützen waren schon eingefahren und die Triebwerke hielten das Cargo mit einer leichten Querdrift in der Schwebe.
    Direkt über ihnen schien die Spitze des Hügels zu explodieren.
    Werfel fühlte es mehr, als dass er es richtig sehen konnte. Sein Blick war starr auf die Rampe gerichtet, die nur noch wenige Meter vor ihm über dem Boden schwebte. Verotroicx erwartete ihn dort mit angewinkelten Beinen und ausgestreckter Hand, um ihn rasch ins Innere helfen zu können.
    Ein Krachen, gefolgt von einem hohlen Rauschen.
    Dann eine kurze Stille.
    Als er zum Sprung ansetzte, hörte er den Piloten etwas schreien, das er jedoch nicht verstand. Seine ganze Konzentration galt der Hand von Verotroicx.
    Beinahe hätte er sie verfehlt, denn das Cargo machte förmlich ein Satz nach vorne, der die beiden Männer nach hinten warf. Nur die rasch zuklappende Rampe bewahrte sie vor einem Sturz nach draußen.
    Verotroicx fiel auf Werfel und schlug mit dem rechten Knie an dessen Helm. Anschließend wurden beide an die Innenseite der Rampe gepresst, als das Cargo die Triebwerke hochfuhr und mit Höchstgeschwindigkeit beschleunigte.
    Plötzlich sackte das Cargo durch und für einen kurzen Augenblick wurde Werfel scheinbar schwerelos. In der folgenden stabilen Rechtskurve prallte er hart an die linke Bordwand und kam abermals dicht neben dem Kanadier zu liegen.
    Angewidert befreite er sich von den Beinen Verotroicx’ und zog sich keuchend hoch. Sobald der Andruck es zuließ, humpelte er schwer atmend nach vorne zu einem Fenster. Er wollte unbedingt wissen, was auf dem Planeten vorging.
    Verotroicx rutschte kopfüber auf den Boden und kam nach einem ungelenken Überschlag in eine angenehmere Position. Auch er atmete schwer. Nach einem kurzen Moment deaktivierte er seinen Helm und fuhr sich durch die Haare.
    »Vielen Dank auch, Verotroicx, dass Sie mir geholfen haben«, hörte Werfel den Kanadier sarkastisch murmeln. Dabei rieb er sein zerschundenes Knie.
    Werfel ignorierte die Bemerkung und verfolgte ungläubig an einem der zwei kleinen runden Fenster im hinteren Schleusenraum die Geschehnisse auf der Oberfläche.
    »Zurück!«, schrie er. »Befehlen Sie dem Piloten zurückzufliegen! Ich kann nichts Genaues erkennen.«
    Verotroicx wies missmutig über einen Connect den Piloten an, in angemessener Höhe noch einmal über die Station zu fliegen. Danach aktivierte er seinen Frame und dirigierte ihn direkt neben Werfel.
    »Hier, damit können Sie etwas mehr sehen!«
    Werfel warf ihm einen irritierten Blick zu, als sehe er zum ersten Mal einen Frame, der schwerelos in der Luft schwebt.
    Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, beobachteten beide das fantastische Szenarium auf der Planetenoberfläche.
    In die länglichen Hügel war Bewegung gekommen.
    Fast überall brachen jetzt die Bergrücken auf und in kurz aufeinanderfolgenden Zeitabständen schnellten peitschenförmige Katapulte in die Höhe. Verotroicx schätzte die Länge der schlanken Stämme auf gut vierzig bis fünfzig Meter. Falls es Stämme waren. Vom Aussehen her konnten

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