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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Augenblick seinen Groll auf Mulholland.
    Eindeutig kein Vulkanismus, stellte er fest. Die Risse wiesen auf eine andere Ursache für die Aufwerfung der Hügel hin. Es sah mehr nach einem partiellen Druck aus, der von den unteren Gesteinsschichten ausgehen musste. Aber was sollte von dort nach oben streben?
    Gasblasen vielleicht, die nach oben drückten?
    Er hielt das für eher unwahrscheinlich, auch wenn einiges dafürsprach. Der plötzliche Wetterwechsel und der Temperaturanstieg konnten verantwortlich sein für einzelne Ausdehnungen zwischen den Sedimentschichten, aber doch nicht in der Größenordnung.
    Die Arack raste weiter mit hoher Geschwindigkeit auf die Station zu. Mit einem erstickten Schrei wurde Werfel tief in den Sitz gedrückt, nachdem die Spinne immer öfter eine diagonale Linie zwischen den Hügeln wählte und die Rinnen mit den darin angesammelten Bowlingkugeln weitgehend mied. Der Kurs wandelte sich zunehmend in ein brutales Auf und Ab, das ihm die Luft aus den Lungen trieb und seinen Ärger auf Mulholland aufs Neue entfachte. Das Entstehen der Hügel mochte bedrohlich wirken, aber es bestand keine unmittelbare Gefahr für das Leben der Expeditionsteilnehmer. Der mörderische Ritt zurück zur Station war nichts anderes als eine Schikane von dieser Ignorantin. Seine Wut steigerte sich mit jedem Hügel, den die Arack mit dem Geschick einer elegant dahinschwirrenden Libelle nahm, obwohl sie mit Unterstützung der Vortex-Flügel nicht höher als ein paar Meter über dem Grund fliegen konnte.
    Die Station war nicht mehr weit. Das sagte ihm mehr sein Gefühl als die Anzeigen auf den Frames, die er bei dem wüsten Ritt nicht mehr eindeutig ablesen konnte. Erst jetzt nahm er auch wahr, dass laute Rufe aus den Lautsprechern drangen und Warnungen ausgegeben wurden. Den genauen Wortlaut konnte er nicht verstehen, aber es klang sehr bedrohlich. Er wollte George gerade den Befehl für die Aktivierung seines Helmes geben, um die internen Lautsprecher nutzen zu können, da segelte die Arack über den lang gezogenen Abbruch, hinter dem die Station lag. Unwillkürlich klammerte er sich an seinem Sitz fest, denn die Spinne flog in einem einzigen Sprung direkt auf die Aufschüttung vor dem Eingang zu und landete nach einer endlos erscheinenden Sekunde in einer beunruhigenden Schräglage und in einer wirbelnden Staub- und Steinwolke.
    Er wurde hart in den Gurten nach vorne geschleudert, als die sechs Beine der Spinne die Geschwindigkeit abbremsten und anschließend die Restgeschwindigkeit mit kleinen Sprüngen abfederten.
    Werfel atmete tief durch und blieb einen Moment ruhig sitzen.
    »George, die Gurte lösen!«, befahl er dem Computer, als er Verotroicx mit schnellem Schritt auf die Arack zukommen sah. Draußen war viel Bewegung zu erkennen.
    Ein Cargo hob mit fauchenden Triebwerken ab, während ein zweites von Larrys umringt war, die verschiedene Gerätschaften aus der Station in den Laderäumen verstauten.
    »Werfel, bitte beeilen Sie sich!«, hörte er Verotroicx sagen. »Wir müssen hier weg, und zwar sofort!«
    »Unmöglich! Die Arack muss noch verladen werden und die von den Larrys gesammelten Proben müssen gescannt werden. Das dauert mindestens …«
    »Die Arack bleibt hier! Wir haben keine Zeit zum Verladen. Die Proben hat Mulholland HEAD schon von der Unit aus scannen lassen! Beeilen Sie sich bitte!«
    Mulholland!
    Werfel schnappte nach Luft. Er aktivierte seinen Helm und verließ hastig die Kanzel. Draußen empfingen ihn tosende Geräusche, die er nicht sofort einordnen konnte. In der Kanzel hatte er nichts davon mitbekommen, weil er vergessen hatte, die Außenmikrofone wieder hochzufahren.
    Irritiert blickte er einen Moment um sich, konnte aber die Ursache der ungewöhnlichen Geräusche nicht ausmachen. Für einen Augenblick herrschte Ruhe. Dann wieder ein aufbrausendes Tosen, gefolgt von einer heftigen Erschütterung hinter den Hügeln. Auch vor der Station waren diese Hügel entstanden, deswegen war ihm die Sicht auf die Geschehnisse dahinter versperrt.
    »Wir können die Arack nicht zurücklassen!«, herrschte er Verotroicx an. »Haben Sie überhaupt eine Ahnung, welchen Wert die Geländespinne darstellt?«
    »Hab ich sehr wohl. Schnell, rüber zum Cargo! Es startet, sobald wir an Bord sind. Setzen Sie sich endlich in Bewegung, Mann!«, rief Verotroicx ihm zu. Anschließend sprintete er auf das Cargo zu, ohne auf ihn zu warten.
    Werfel zögerte. Er fand die Situation überzogen und wusste nicht genau,

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