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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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riesige Dellen zu sehen. Eine ganze Seite schien überhaupt nicht mehr zu bestehen. Es war ein Wunder, dass das Schiff überhaupt noch existierte.
    Das Ende kam sehr schnell.
    Der Frame glühte kurz auf und wurde von einem Moment zum anderen zu einer weißen Fläche. Verotroicx kniff die Augen zusammen und wartete darauf, dass der Scan von der Blendenautomatik reguliert wurde. Nach einer langen Sekunde übernahm das Schwarz des Weltraumes wieder die Oberhand, nur in der Mitte des Frames war ein heller Punkt zu sehen, der pulsierend die Helligkeit wechselte.
    Die All-Arrays zoomten auf den hellen Punkt, der sich als die Oberfläche der Plattform herausschälte. Von dem Wandler war nichts mehr zu sehen, nur die Fläche der Plattform glühte in einem nachlassenden Rot.
    Das Ziel war erreicht, der Wandler war zerstört.
    Ebenso die Timeless.
    Verotroicx starrte ausdruckslos auf den Frame.
    Der Preis dafür waren Menschenleben und das Leben eines fremdartigen Wesens. Leben, die ihm in den letzten Wochen etwas bedeutet hatten, selbst das von Werfel, auch wenn er ihn des Öfteren zum Teufel gewünscht hatte.
    Die Stimme von Faith durchbrach die Stille.
    »Es wäre anzuraten, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Die Cobo Ya Ya werden rasen vor Wut. Außerdem laufen da draußen merkwürdige Dinge ab. Der Regler auf LaGrange hat laut Anzeigen von Leilas Modulen den Zeitformer aktiviert. Das bedeutet, dass der Schutzschirm um das Drake-System verschwunden ist und das System sehr bald zeitlich versetzt wird.«
    Sie unterteilte den Frame und zeigte mehrere Scans aus dem Planetensystem. Auf allen waren die dramatischen Veränderungen zu erkennen, die hauptsächlich in einer deutlichen Verschiebung des elektromagnetischen Spektrums lagen. Der tiefrote Dante-Nebel im Hintergrund leuchtete nach wie vor in der gleichen Intensität, aber wie aus einer unsichtbaren Lichtquelle gespeist, brach sich ein aggressives Gelb an den Kanten der Plattform wie auch an den oberen Schichten der Atmosphäre von Waco.
    »Du hast recht, wir verschwinden besser von hier«, sagte er, fragte dann aber zögernd nach: »Und wir können das System tatsächlich unbeschadet verlassen, ohne mit dem Schutzschirm zu kollidieren?«
    »Laut den Angaben des Moduls existiert der Schirm nicht mehr. Wir leiten den Durchgang so schnell wie möglich ein, denn wenn ich den Zeitpunkt der Aktivierung des Zeitformers durch Werfel zugrunde lege, haben wir nur noch 30 Minuten Zeit, um das System zu verlassen.«
    Verotroicx nickte zustimmend und sank in seinen Sessel.
    Mein Gott, dachte er, vor 20 Stunden erst hatten sie LaGrange verlassen.
    Was war in dieser Zeit alles geschehen. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Sogar der Name von Werfel erschien ihm wie eine Person aus der Vergangenheit.
    Wie zum Hohn fielen in diesem Moment die goldorangefarbenen Bänder von der Decke und verkündeten den Orange Stage. Fünf Minuten bis zum Durchgang. Faith wollte anscheinend keine Zeit verlieren.
    Er blickte zu Caitlyn hinüber, die vornübergebeugt in ihrem Sessel saß und ihr Gesicht hinter den Händen verbarg. An ihren zuckenden Schultern war unschwer zu erkennen, was in ihr vorging.
    Victoria schien allmählich wieder ihre Fassung zu gewinnen.
    »Wow!« Und kurz darauf: »Scheiße!«
    Mehr brachte sie nicht hervor. Dann griff sie nach dem Whiskey auf dem Tisch und kippte ihn mit einem Zug hinunter.
    Ein dumpfes Gefühl der Erschöpfung durchlief Verotroicx, gepaart mit einer seltsamen Gleichgültigkeit. Erleichterung wollte bei ihm nicht aufkommen. Er lehnte sich zurück und betrachtete teilnahmslos die unterteilten Frames, auf denen keine Veränderung zu sehen war außer ein nachlassendes Glühen auf der Plattform.
    Nur in die grafische Darstellung, auf der die Schiffspositionen der Cobo Ya Ya angezeigt wurden, war Bewegung gekommen. Es war offensichtlich, das die Suche nach der Unit Eleven das nächste Ziel war, denn die konzentrierte Form der Flotte löste sich auf und wich einem breiten Fächer aus unzähligen Schiffen, die in alle Richtungen ausschwärmten. Er mochte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn sie den Cobo Ya Ya in die Hände fielen.
    Plötzlich waren die goldorangefarbenen Bänder verschwunden.
    »Ortung! Wir brechen den Durchgang ab!«, erklang Faiths Stimme.
    Verotroicx registrierte zwar die Worte, war aber nicht dazu fähig, die Information zu verarbeiten.
    Faith sprach sofort weiter: »Zwei Objekte, die von den Cobo Ya Ya verfolgt

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