Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
Vom Netzwerk:
Caitlyn Mulholland war in ihrer Position jedoch immer im Einsatz. Gleich nach der missglückten Begegnung mit Alan Verotroicx hatte sie der NAVIGATION einen Besuch abgestattet und sich über das Zielobjekt Safira im Sonnensystem Canova informiert. Sehr viel hatte sie nicht in Erfahrung bringen können. Alle Beobachtungen und Messungen liefen erst an. Immerhin konnte sie einen ersten Blick auf den Planeten Safira werfen. Das Normalteleskop zeigte Scans und Annäherungswerte von der Atmosphäre, die jedoch nicht unbedingt vielversprechend aussahen. Jason SCIENCE von der wissenschaftlichen Abteilung war ebenfalls zugegen und kommentierte die Bilder anhand einer ersten vorsichtigen Auswertung. Demnach bestand die Oberfläche von Safira hauptsächlich aus Vulkangestein, auf dem eine junge Vegetation von Flechtenarten heranwuchs. Mehr passierte auf dem Planeten nicht.
    Caitlyn hatte daraufhin ihr Apartment aufgesucht, um die Anspannung der letzten Stunden etwas abzubauen. Was ihr in keiner Weise gelungen war, vor allem den Ärger über ihr unmögliches Benehmen Verotroicx gegenüber ließ sie lange nicht einschlafen.
      
    Nachdem sie George passiert hatte, wurde sie von Eloise mit einem sinnlichen Augenaufschlag empfangen, am Revers von Eloises Kostüms prangte ein erblühendes Sträußchen aus Gänseblümchen. Der Ausschnitt des einreihigen schwarzblauen Navy Blazers ließ einen tiefen Einblick zu, der erst ganz kurz vor der Peinlichkeit durch ein hauchdünnes Top gestoppt wurde.
    Caitlyns Augen verengten sich angesichts der prall zur Schau gestellten Erotik. Außerdem kam ihr in den Sinn, dass Sternbergs Girlie-Truppe unter Umständen Caitlyns Begegnung mit Verotroicx aufgezeichnet haben könnte. Mit diesem Verdacht im Hinterkopf konnte man Eloises wohlwollenden Augenaufschlag auch ganz anders interpretieren.
    »Guten Morgen, Miss Mulholland«, sagte Eloise mit wohlklingender Stimme. »Mr. Sternberg fragt an, ob es Ihnen möglich wäre, in einer Stunde, das wäre um 9:30 Uhr, an einer Unterredung teilzunehmen? Herr Werfel wird ebenfalls anwesend sein.« Wieder dieser Augenaufschlag. Dieses Mal in einer verständnisvollen Version. So in der Art von Frau zur Frau.
    Miststück! Sie weiß alles. Bestimmt.
    Und wenn schon. Von ihrer Seite aus würde es zu keiner Verschwesterung unter Gleichgesinnten kommen.
    Sie sah auf ihre Uhr. Das würde äußerst knapp werden. Sternberg war es gewohnt, alle Informationen in möglichst verständlichen Bildern serviert zu bekommen.
    »Ja, natürlich. Ich werde da sein. Danke, Eloise.«
    Da sein hieß im großen Salon. Wo auch sonst.
    Werfel würde ebenfalls da sein. Verotroicx auch? Wohl kaum.
    Sie ging mit wohlüberlegten Schritten den Gang hinunter und meinte, das bedauernde Lächeln von Eloise im Rücken zu spüren. Irgendwann musste sie einmal ihre Fühler vorsichtig ausfahren, um zu erfahren, wie viel Wahrheit hinter der angeblichen Bespitzelung durch die Mädchen steckte. Kameras und Abhörvorrichtungen gab es überall im Schiff, das wusste jeder. Schon alleine der Sicherheit wegen und aus rechtlichen Gründen wurde das eingeengte Leben so weit wie möglich dokumentiert. So stand es auch in den Verträgen. Die Frage war nur, ob sich jemand die Mühe machte, alle aktuellen Informationen zusammenzutragen, um daraus Schlüsse zu ziehen. Das wäre sehr viel Arbeit bei einer Besatzung von 3000 Personen und zudem unzulässig. Selbst wenn die Überwachung auf wenige Personen beschränkt wäre, gäbe es immer noch viel zu tun, aber vom Kontingent her wären Sternbergs Mädchen dafür ausreichend. Außerdem wäre es interessant zu wissen, ob zusätzliche Kameras eingesetzt würden. Das wäre allerdings eine illegale Handlung.
    Später. Jetzt war der Bericht für Sternberg vorrangig, obwohl sie das Gefühl hatte, eine überflüssige Arbeit in Angriff zu nehmen, schließlich würde Werfel bei der Unterredung anwesend sein. Er wusste die Neuigkeiten aus erster Hand. Trotzdem, sie kam nicht darum herum, es gehörte zu ihren Aufgaben.
    Sie betrat ihr geräumiges Büro, das hauptsächlich aus großflächigen und fest installierten Frames bestand. In der Mitte stand ein hufeisenförmiger Schreibtisch mit einem bequemen Sessel. Georges leise Stimme erfüllte den Raum. Unablässig berichtete er von Neuigkeiten aus den verschiedenen Units, kommentierte Vorgänge und errechnete Verbesserungsvorschläge. Caitlyn ließ ihn die ganze Zeit über reden, auch wenn sie nicht anwesend war. Seine endlosen

Weitere Kostenlose Bücher