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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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die offen zugaben, dem Leistungsdruck nicht gewachsen zu sein. Aussagen, die Caitlyn wütend machten. Ihre Erziehung war von Respekt und Anerkennung erfüllt gewesen. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, einer Anforderung nicht gewachsen zu sein. Bis sie die volle Härte des Berufslebens kennenlernte. Von da an merkte sie, dass einhundert Prozent nicht reichten. Gegenüber ihren männlichen Mitbewerbern musste sie mehr als das bringen, nur dafür, um überhaupt erst einmal Aufmerksamkeit zu erreichen, danach reichte hart erarbeitetes Durchhaltevermögen, das sie sich schon in jungen Jahren mühsam antrainiert hatte.
    Was sollte es. Sie war hier, und nur das zählte. Solchen jungen Schnöseln wie Jason gegenüber würde sie auch noch bestehen.
    Erst jetzt bemerkte sie das Glas Wein und die gläserne Dose mit Zigaretten, die ihr ein Larry geräuschlos auf dem kleinen Beistelltisch an der Tür zu ihrem Büro abgestellt hatte.
    Diese dumme Maschine. Die paar Meter weiter bis zu ihr hätte sie die Sachen auch noch bringen können!
    Sie stand auf und wollte gerade nach dem Glas Wein greifen, als um sie herum fast gleichzeitig zwei Frames aufflammten. Auf dem ersten war Werfel zu sehen, der anscheinend an den Kontrollen seiner Arack saß und ihr mit hektischen Armbewegungen versuchte etwas mitzuteilen. Anscheinend befand er sich in voller Fahrt. Gischtfontänen von Wasser waren im Hintergrund zu sehen, die an den Kabinenfenstern vorbeischossen. Er schien über etwas wütend zu sein, gleichzeitig wirkte er wie von Panik gehetzt.
    Beunruhigt schaltete sie mit einem Connect den Ton ab und wandte sich dem zweiten Frame zu, auf dem Jason ungeduldig auf ihre Aufmerksamkeit wartete.
    »Ja, Jason?«
    »Mulholland HEAD , wir sollten sofort Captain Hoffmann und Herrn Sternberg in eine Konferenzschaltung einbinden!«
    Oh Gott, wie offiziell! Obwohl sie Jasons Wortwahl lächerlich fand, fuhr ihr ein Schreck in die Glieder. Jason sprach nicht ohne Grund plötzlich so affektiert.
    »Jetzt reden Sie schon, Jason! Dann werde ich entscheiden, wen und warum ich jemanden kontaktiere!«, fuhr sie ihn an.
    Jedoch schon nach Jasons ersten, etwas wirr vorgetragenen Sätzen aktivierte sie die Verbindung zu Captain Hoffmann. Sternberg wagte sie nicht anzurufen. Jedenfalls nicht sofort.
    Eine Katastrophe!
    Wenn Jasons Informationen stimmten, dann bahnte sich dort unten auf dem Planeten eine Katastrophe an.
    Verotroicx!
    Verotroicx musste unbedingt benachrichtigt werden. Noch während Jason sprach, standen die beiden Verbindungen in einer Konferenzschaltung.
    Captain Hoffmann schien keineswegs überrascht, anscheinend hatte er so etwas schon erwartet.
    Bei Verotroicx dagegen schien die Hölle los zu sein. Sie erblickte ihn auf dem Boden liegend und seine Hand schützend vor sein Gesicht haltend. Außerdem schien gerade ein schweres Gewitter niederzugehen.
    Sie wunderte sich nur kurz darüber, dann sagte sie mit fester Stimme: »Verotroicx! Captain Hoffmann! Mulholland HEAD hier. Wir müssen den Planeten evakuieren, und zwar sofort!«
        
     

9
    f m  =  Zahl der lebensfördernden Satelliten eines Planeten
     
    Alan Verotroicx lag auf einer einfachen Plastikliege vor der Kantine, gerade noch im Schatten einer der hochgeklappten Seitenwände. Ihm waren die Strahlen der beiden Sonnen suspekt, auch wenn die SCIENCE behauptete, sie seien ungefährlich. Eines aber war ihm jetzt schon klar: Ein Leben auf diesem Planeten konnte er sich auf keinen Fall vorstellen. Katrin Gauthier, die leise schnarchend auf der Liege neben ihm lag, hatte recht mit ihrer Feststellung: Die Farben des Himmels waren zu knallig, das nächtliche Band der Milchstraße zu unheimlich und das klare und meistens wellenlose Meer zu verdächtig. Er mochte diese Abneigung nicht vertiefen, aber wenn er gründlich darüber nachdachte, würden ihm bestimmt noch unzählige andere Faktoren einfallen.
    Im Augenblick war er zu erschöpft und wollte einfach nur die Ruhe genießen, die momentan im Lager herrschte. Das Leben in Charlotte machte eine Pause. Der Trubel um die Ankunft von Sternbergs Mädchen hatte sich gelegt, nachdem sich die Diven erst einmal zu einem ausgiebigen Nachmittagsschlaf zurückgezogen hatten.
    Alle Ausflugsboote waren zu den umliegenden Inseln unterwegs und würden erst in ein paar Stunden zurückkommen. Zwei Cargos wurden in den behelfsmäßigen Hangars gewartet und die anderen zwei lagen startbereit auf den Fingern der Unit Eleven. Sie würden in ein paar Stunden

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