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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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könnte
zusammenbrechen.
    Inez reckte ihr Kinn in die Luft. »Gehen Sie ruhig,
ich sorge dafür, dass auf der Stelle ein halbes Dutzend Bullen hier antanzt.«
    Damon stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und
eilte hinter Sarah her. Sie war bereits aus seiner Sicht verschwunden und hielt
sich in der bunten Blumenpracht verborgen. Stumm verfluchte er sein kaputtes
Bein. Wenn er sich genügend Zeit ließ, kam er, wohin er wollte, aber er konnte
nicht rennen, und sogar schnelle Schritte waren bereits gefährlich. Dann konnte
es passieren, dass ihn sein Bein einfach im Stich ließ.
    Das Herz pochte so heftig in seiner Brust, dass er
fürchtete, es würde zerspringen. Die Vorstellung, Sarah könnte in Gefahr
schweben, war entsetzlich. Er hatte geglaubt, für ihn hielte das Leben nichts
mehr bereit, doch in seiner schwärzesten Stunde war Sarah in sein Leben
getreten und hatte ihm Hoffnung und Licht gebracht. Gelächter und Mitgefühl.
Sie lehrte ihn sogar, Inez zu schätzen. Jetzt fluchte Damon wieder. Ungestüm
setzte er seinen Spazierstock ein, um sich einen Weg durch die Sträucher zu
bahnen, während er über die Pflastersteine eilte. Donna musste große Mühe
darauf verwandt haben, den Weg zwischen ihrem Haus und ihrem Laden anzulegen.
    Ein leises Rascheln zu seiner Linken verriet ihm,
wo Sarah sich verborgen hielt. Sie nutzte etliche der großen Rhododendren als
Deckung, als sie langsam auf Donnas Haustür zuschlich. Ihr Handzeichen war
unmissverständlich: Sie wollte, dass er sich zusammenkauerte und blieb, wo er
war.
    Ein erniedrigender Gedanke. Sarah eilte zur Rettung
herbei, während er sich im Gebüsch versteckte. Er konnte deutlich erkennen,
dass sie ein Profi war, und das machte alles noch schlimmer. Sie bewegte sich
nicht nur wie ein Profi, sondern sie hatte auch eine Waffe hervorgezaubert, die
ihr in der Hand lag, als sei sie so vertraut damit, dass sie im Grunde genommen
eine Verlängerung ihres eigenen Arms war.
    Damon begriff, dass er Sarah trotz seiner langen
Gespräche mit ihr nicht allzu gut kannte. Er verzehrte sich mit Leib und Seele
nach ihr, aber er kannte sie nicht. Gebannt beobachtete er, wie sie sich der
Veranda näherte. Sogar der Wind schien sich gelegt zu haben und den Atem
anzuhalten.
    Sarah drehte sich um und blickte zum Himmel auf.
Sie hob ihre Arme den Wolken entgegen. Ihr Gesicht war dem Haus auf der Klippe
zugewandt. Plötzlich sah Damon ihre Schwestern deutlich vor sich. Sie standen
über dem aufgewühlten Meer an der Brüstung und hoben gleichzeitig mit Sarah die
Arme. Sie riefen den Wind herbei, riefen die Elemente an, um ihrer aller
Willenskraft miteinander zu verbinden.
    Der Wind stöhnte leise und trug die Klänge einer
lieblichen Melodie herüber, so schwach, dass Damon die Worte nicht verstehen
konnte, doch er wusste, dass die Stimmen weiblich waren. Dunkle Fäden verwoben
sich zu dichten Wolken über seinem Kopf und der Wind stürmte auf das Haus ein
und ließ die Fenster und die Türen klappern. Der Himmel verfinsterte sich
unheilverkündend und dicke Regentropfen klatschten auf das Dach und auf die
Pflastersteine. Damon schmeckte Salz in der Luft. Der Regen schien direkt aus
dem Meer zu stammen, als hätte der Wind auf Geheiß einer Macht Salzwasser aus
dem Meer getrieben und es über dem Land versprengt.
    Der Wind zog sich zurück wie eine Welle und strömte
dann wieder heran, diesmal mit wütendem Gebrüll. Er richtete sich gezielt gegen
die Haustür, die unter seinem Ansturm aus den Angeln gerissen wurde, ins Haus
fiel und dem eisigen Wind Zutritt gewährte. Sarah rollte sich hinter dem
Windstoß her, während Papiere und Zeitschriften in alle Richtungen flogen und
für Ablenkung sorgten. Im nächsten Moment hatte sie sich mit einer einzigen
geschmeidigen Bewegung auf ein Knie gezogen und ihre Waffe angelegt.
    »Ich will nicht auf Sie schießen, aber wenn Sie
mich dazu zwingen, werde ich es tun«, sagte sie. Damon konnte ihre Worte klar
und deutlich verstehen, obwohl sie mit gesenkter Stimme sprach. »Lassen Sie
Ihre Waffe fallen und treten Sie sie weg.« Damon eilte die Stufen zur Veranda
hinauf. Er konnte sehen, dass Sarahs Hand vollkommen still hielt. »Donna, rühr
dich nicht von der Stelle, der Krankenwagen ist schon unterwegs.« Sie ließ den
Mann, der neben Donnas ausgestreckter Gestalt stand, keinen Moment aus den
Augen.
    Damon konnte die Beule auf Donnas Kopf sehen, das
Blut, das auf den dicken Teppich sickerte. Seine Finger schlossen sich so fest
um seinen

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