Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
Mannes, Dinge passiv
über sich ergehen zu lassen.« Sie hielt ihm ihre Hand hin. »Es geht mir schon
wieder besser. Ich muss dringend etwas essen und eine Zeit lang schlafen.« Sie
seufzte. »Ich habe Irene versprochen, Drew heute Nachmittag zu besuchen, aber
jetzt habe ich keine Kraft mehr. Jedenfalls nicht die Form von Kraft, die ich
brauchte, um den beiden zu helfen.« Sie presste ihre Fingerspitzen auf ihre
Schläfen. »Viel kann ich für Drew im Grunde genommen nicht tun und Irene weiß
das. Vielleicht ist es gar nicht das Beste, ihn länger am Leben zu erhalten.
Ich wünschte, Libby wäre hier.«
»Sarah.« Er schlug einen besonders sanften Tonfall
an. »Lass das für den Moment auf sich beruhen. Jetzt bringe ich dich erst mal
nach Hause. Dann bereite ich dir eine leckere Mahlzeit zu und hinterher kannst
du schlafen. Mit Irene rede ich persönlich. Sie wird es verstehen.«
»Woher wusstest du, dass meine Schwestern mir
geholfen haben?«
»Ich habe ihre Nähe gefühlt«, erwiderte er. »Hast
du dich genügend erholt, um mit dem Sheriff zu reden?«
Sie nickte. »Und ich möchte noch sichergehen, dass
Donna nichts Ernsthaftes fehlt.«
Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrten, hatte
Harrington Donnas Angreifer bereits in den Streifenwagen verfrachten lassen.
Donna brach in Tränen aus und klammerte sich an Sarah und Inez. Damon kam sich
hilflos und unnütz vor, doch er war von großem Stolz auf Sarah und ihre
Schwestern erfüllt.
»Warum hat er dich angegriffen, Donna?«, fragte
Sarah.
»Mir ist aufgefallen, dass er deinen Ohrring trug,
Sarah. Es war der, den Joley für dich gemacht hat. Ich habe ihn an seinem Ohr
gesehen. Da es ein Einzelstück ist, dachte ich mir, du müsstest ihn wohl
verloren haben. Also habe ich ihn darauf angesprochen. Da hat er mir einen
festen Schlag versetzt und mich durch die Hintertür aus dem Laden und in mein
Haus gezerrt. Er hat mir zahllose Fragen über dich und Mr. Wilder gestellt.«
Sarah presste ihre Hand einen Moment lang auf
Donnas Wunde. Damon behielt ihr Gesicht fest im Auge und sah, dass ihre Haut blasser
wurde, bis sie vor Erschöpfung zu wanken begann. Sarah beugte sich hinunter und
drückte Donna einen Kuss auf die Wange. »Du wirst bald wieder auf den Beinen
sein. Mach dir wegen des Geschäfts keine Sorgen, wir schließen den Laden ab.«
»Ich begleite sie ins Krankenhaus«, sagte Inez und
sah die Sanitäter finster an, damit sie es bloß nicht wagten, sich ihrem Willen
zu widersetzen. Sie hielt Donnas Hand, als sie hinausgetragen wurde.
»Sarah?« Jonas Harrington hatte an der Wand gelehnt
und gewartet, bis alle anderen gegangen waren. »Du hast doch einen
Waffenschein?«
»Das weißt du ganz genau, Jonas«, erwiderte sie.
»Du hast ihn schon mehr als einmal gesehen. Und die Gültigkeitsdauer ist
ordnungsgemäß verlängert worden. Außerdem habe ich nicht auf den Mann geschossen,
obwohl die Versuchung groß war, als Donna blutend auf dem Boden lag. Im Übrigen
trägt er meinen Ohrring. Den will ich wiederhaben.«
»Du bekommst ihn zurück«, sagte Jonas und bemühte
sich um Geduld. »Ich weiß, dass du müde bist, aber du musst mir ein paar Fragen
beantworten.«
»Das ist einer der Männer, die mich entführt haben.
Und zwar genau der, der meinen Assistenten umgebracht hat«, erklärte Damon.
»Die beiden anderen müssen sich irgendwo in der Stadt aufhalten. Es sollte
nicht allzu schwierig sein, sie zu finden, da wir ihn jetzt geschnappt haben.«
»Ich werde sie finden«, sagte Jonas grimmig.
»Sarah, kommst du später ins Büro und gibst eine vollständige Aussage zu
Protokoll? Den Täter habe ich im Streifenwagen vorausgeschickt. Ein Haftbefehl
gegen ihn liegt bereits vor und die Leute vom FBI werden in Scharen hier
anrücken, sowie wir sie benachrichtigen. Sie werden mit euch beiden reden
wollen. Du solltest dich also besser ausruhen, solange du noch Gelegenheit dazu
hast.«
Damon legte einen Arm um Sarahs Schultern.
»Könntest du uns bei mir zu Hause absetzen, Sheriff?«
»Klar. Dann schließen wir mal schleunigst ab und
verschwinden von hier, bevor Sarah umkippt und ihre Schwestern uns beiden aufs
Dach steigen. Du hast noch nie erlebt, was es heißt, wenn sie alle gemeinsam
über dich herfallen.« Er erschauerte. »Es ist wahrhaft zum Fürchten, Wilder.«
»Du bist der Einzige, dem das bisher zugestoßen
ist«, hob Sarah hervor.
10.
Damon sah in Sarahs Gesicht hinunter. Sie bot einen
wunderschönen Anblick, als sie mitten auf seinem Bett lag
Weitere Kostenlose Bücher