Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
Eltern bitte herzliche Grüße von mir aus. Es war nett, dich zu sehen,
Danny.« Ihr kühler Blick streifte Jonas. »Ich bin sicher, dass du dich in der
Nähe des Hauses herumtreiben wirst, Jonas.«
Jonas zuckte die Achseln. »Ich nehme meinen Job
sehr ernst, Kate.«
Matt sah ihr nach, als sie fortritt, und erst als
eine Wegbiegung sie seiner Sicht entzog, wandte er sich an den Sheriff. »Was
zum Teufel hatte das alles zu bedeuten?«
»Du weißt ja, dass mich alle sieben Drake-Frauen
die meiste Zeit um den Verstand bringen«, sagte Jonas. »Ich habe dir doch von
all den Scherereien erzählt, die sie sich einhandeln. Schließlich horchst du
mich laufend über sie aus. Tja ...«, sagte er mit einem boshaften Grinsen und
deutete auf den Pick-up. »Ist das nicht schon der dritte Unfall, den du
hattest, wenn Kate in der Nähe war? Du solltest selbst wissen, wovon ich rede.«
Jonas war mit Matt Granite aufgewachsen, hatte
gemeinsam mit ihm die Schule besucht, war ebenfalls zum Militär gegangen und
hatte bei den Rangers Seite an Seite mit ihm gekämpft. Er wusste, was Matt für
Kate empfand. Es war kein Geheimnis. Matt stellte sich nicht allzu geschickt
an, wenn es darum ging, seine Gefühle vor seiner Familie und seinen Freunden zu
verbergen. Vor allem, da Jonas zwei Jahre vor Matt aus dem Militärdienst
ausgeschieden war und Matt ihn seitdem ständig ins Kreuzverhör genommen hatte,
was Kates Verbleib und ihren Familienstand anging. Matt war seit drei Jahren
wieder zu Hause und hatte darauf gewartet, dass auch Kate endgültig nach Hause
kommen würde.
Danny lachte höhnisch. »Du warst ja damals dabei,
Jonas, zu seinen College-Zeiten, als er Dads Truck in den Bach gefahren und auf
einen Felsen gesetzt hat. War Kate zu der Zeit nicht etwa drei Jahre alt?«
Matt holte tief Atem. Er konnte seinen Bruder nicht
vor den Augen des Sheriffs umbringen, selbst dann nicht, wenn es Jonas war. Als
er den Truck seines Vaters, den er sich ohne Erlaubnis genommen hatte, zu
Schrott gefahren hatte, war Kate etwa fünfzehn gewesen, für einen jungen Mann,
der das College besuchte, viel zu jung, um sie auch nur eines Blickes zu
würdigen. Und ihm war immer noch peinlich, dass seinen Brüdern und Jonas klar
gewesen war, warum er das Fahrzeug zu Schrott gefahren hatte. Selbstverständlich
hatte er die Drake-Schwestern schon immer gekannt. Jeder in der ganzen Stadt
kannte sie. Aber er hatte sie nie wirklich angesehen. Jedenfalls nicht mit
Faszination, körperlichem Verlangen und wie ein Mann. Bis er Kate gesehen
hatte, als sie im Bach stand und Brombeeren pflückte, während die Sonne auf ihr
Haar fiel und ihre großen meergrünen Augen ihm direkt ins Gesicht gesehen
hatten. Das zweite Mal hatte er vor vier Jahren einen Totalschaden verursacht.
Matt hatte seinen Urlaub zu Hause verbracht und war in den Anblick von Kate
vertieft gewesen, die mit ihren Schwestern auf dem Bürgersteig vorüberlief.
Daher war ihm entgangen, dass er vor einem Zementblock geparkt hatte. Deshalb
hatte er den Wagen seiner Mutter gegen diesen Block gesetzt, als er aus der Parklücke
herausfahren wollte. Jetzt ignorierte er den Hohn seines Bruders und lief um
seinen Wagen herum, um den Schaden zu inspizieren. »Ich glaube, ich kann ihn
ohne Abschleppwagen rausbugsieren.«
»Wie ich sehe, hast du den alten Mars geärgert.«
Jonas deutete auf die Tomatenpampe auf der Heckscheibe.
»Du kennst doch Matt. Er konnte es einfach nicht
lassen, dem Alten fröhliche Weihnachten zu wünschen.« Danny stieß die Tür auf.
»Es macht ihm Spaß, den komischen Kauz kurz vor dem Umzug auf die Palme zu
bringen. Das tut er jedes Jahr. Als Mom mich dazu gebracht hat, den kleinen
Trommler zu spielen, hat Mars meine Trommelstöcke mehrfach zerbrochen und sie
auf den Boden geworfen und dann ist er mit beiden Füßen darauf herumgesprungen.
All meine Brüder hatten ihren Spaß daran, aber ich bin seitdem traumatisiert.
Ich habe Alpträume, in denen er auf mir herumtrampelt.«
Jonas lachte. »Mars ist ein sonderbarer Kauz, aber
im Grunde genommen ist er absolut harmlos. Und den größten Teil seiner Ernte
verschenkt er an die Leute, die seine Erzeugnisse wirklich brauchen können. Er
bringt sie einigen der alleinstehenden Mütter und auch etlichen älteren Paaren.
Und ich weiß, dass er den kleinen Ruttermyer durchfüttert, der das Down-Syndrom
hat und sich mit allerlei Gelegenheitsarbeiten durchschlägt. Er hat Donna
überredet, dem Jungen ein Zimmer gleich neben ihrem
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