Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
zu kommen und
Körperkontakt mit ihm aufzunehmen.« Kate umarmte Hannah, bevor sie sich eine
Tasse Tee einschenkte und damit ins Wohnzimmer ging.
    Hannah folgte ihr. »Hast du dein Manuskript
abgeschickt?«
    Kate nickte. »Mord und Zerstörung halten einen
kleinen Küstenort in Atem. Ich habe vergessen, den Teewärmer wieder über die
Kanne zu stülpen. Machst du das für mich?«
    Hannah warf einen Blick in die Küche und hob die
Arme.
    Als Kate wieder hinsah, saß die Teehaube auf der
Kanne. »Danke, Hannah. Ich muss sagen, dass Jonas bei meinen Recherchen von
unschätzbarem Wert war.«
    »Das weiß ich selbst, aber bilde dir bloß nicht
ein, er täte das, um nett zu sein.« Hannah’s große blaue Augen funkelten vor
Lachen. »Er hat nur versucht, sich bei dir einzuschmeicheln, damit du mich
davon abbringst, seinen heiß geliebten Hüten üble Streiche zu spielen.«
    Beide drehten sich abrupt um, als die Haustür
aufgerissen wurde. Abigail Drake kam hereingestürmt, eine kleine Frau mit
dunklen Augen und einer üppigen rotgoldenen Mähne, die ihr in einem dicken
Pferdeschwanz auf den Rücken fiel.
    Ihr Gesicht war gerötet und ihre Augen glänzten
übermäßig. Sowie sie ihre Schwestern sah, brach sie in Tränen aus.
    »Abbey!« Hannah stellte ihre Teetasse auf dem blank
polierten Couchtisch ab. »Was ist los? Du weinst doch sonst nie.«
    »Ich habe mich vor dem gesamten Ausschuss für den
Weihnachtsumzug in Grund und Boden blamiert«, sagte Abigail kläglich. Sie warf
sich auf den prall gepolsterten Sessel und schlug sich die Hände vors Gesicht.
»Ich kann keinem von ihnen jemals wieder in die Augen schauen.«
    Hannah und Kate eilten an ihre Seite und beide
schlangen ihre Arme um sie. »Weine nicht, Abbey. Was ist passiert? Vielleicht
können wir es wieder in Ordnung bringen. So schlimm kann es doch gar nicht
sein.«
    »Doch, es war ganz schlimm«, murmelte Abigail durch
ihre Finger. »Ich habe versehentlich die Stimme benutzt. Ich habe nicht
aufgepasst. Nach dem Erdbeben war ich total abgelenkt, weil ich etwas unter
meinen Füßen gespürt habe, etwas, was sich direkt unter der Oberfläche regt und
einen Weg nach oben sucht. Ich konnte es ganz deutlich spüren.« Abigail hatte
das Gefühl, von allen Gaben, deren die Schwestern teilhaftig waren, die
schlimmste erwischt zu haben. Ihre Stimme konnte dafür benutzt werden, Menschen
in ihrer Nähe die Wahrheit zu entlocken. Als Kind, bevor sie gelernt hatte, den
Tonfall und den Wortlaut ihrer Sätze mit Bedacht zu wählen, war sie bei ihren
Klassenkameraden sehr unbeliebt gewesen. Oft plärrten sie in ihrer Gegenwart
die Wahrheit über einen mutwilligen Streich heraus, wenn ihre Eltern oder ein
Lehrer anwesend waren. Abigail zog ihre Hände vom Gesicht und starrte sie mit
ihren traurigen Augen an. »Aber das entschuldigt gar nichts. Ich bin kein
Teenager mehr. Ich weiß, dass ich ständig auf der Hut sein muss.«
    Hannah und Kate tauschten einen langen furchtsamen
Blick miteinander aus. »Wir haben den Schatten auch gefühlt,  Abbey. Er
hat uns beide enorm beunruhigt. Was ist auf dem Treffen vorgefallen?«
    Abbey zog ihre Beine dicht an ihren Körper. »Wir
haben alle über den Weihnachtsumzug diskutiert.« Sie rieb ihr Kinn an ihren
Knien. »Ich habe den Spalt in der Erde gefühlt, eine Schwärze, die aufgestiegen
ist, und ehe ich wusste, wie mir geschah, habe ich nach der Wahrheit gefragt.«
Sie schlug sich die Hände über die Ohren. »Und die habe ich dann auch zu hören
bekommen. Aber nicht nur ich, sondern alle. Bruce Harper hat eine Affäre mit
Mason Fredricksons Frau. Sie waren alle anwesend. Bruce und Mason haben sich
einen furchtbaren Faustkampf geliefert und Letty Harper ist in Tränen ausgebrochen
und rausgerannt. Sie ist im sechsten Monat schwanger. Sylvia Fredrickson hat
mich geohrfeigt und ist dann auch gegangen und ich stand da und alle haben mich
angestarrt.« Sie brach von neuem in Tränen aus.
    Kate zog ihre Stirn in Falten, während sie die
Schultern ihrer Schwester rieb. Sie spürte genau, wie sehr Abigail litt. »Jetzt
ist alles wieder gut, Schätzchen. Du bist zu Hause und hier kann dir nichts
passieren.« Augenblicklich wurde der Raum von einer wohltuenden Stille und
einem Gefühl von Frieden erfüllt. Die Dochte der unangezündeten Kerzen auf dem
Kaminsims hüllten sich in leuchtend orangerote Flammen. Joleys Stimme strömte
aufmunternd und melodisch in das Zimmer und brachte ein Gefühl von
Behaglichkeit und fröhlicher Weihnachtsstimmung

Weitere Kostenlose Bücher