Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
dabei eigentlich
geht. Es kam mir alles sehr ...« - sie zögerte und suchte nach dem richtigen
Wort - »... intensiv vor. Und beängstigend. Warum würde man zu einer solchen
Einheit gehen wollen?«
»Es war mir immer ein Bedürfnis, mich zu fordern,
um herauszufinden, wo meine Grenzen sind. Und ich glaube fest an mein Land und
daher schien das wie auf mich zugeschnitten zu sein. Die Ranger verkörpern
alles, woran ich glaube. Wage dich weiter und schneller vor und kämpfe
energischer als jeder andere Soldat. Ergib dich niemals, lass niemals einen
gefallenen Kameraden auf dem Schlachtfeld zurück, sieh zu, dass du überlebst,
und führe den Auftrag unter allen Umständen aus.«
Kate seufzte tief und schmiegte ihre Wange an seine
Schulter, um ihren Gesichtsausdruck vor ihm zu verbergen. Etwas an diesem
Seufzer rief ein flaues Gefühl in seiner Magengrube hervor. Er wollte sie
danach fragen, doch als sie den Pfad erreicht hatten, der zum Haus führte, war
Kate eingeschlafen.
5.
Eine Stadt träumt gar
süß in behaglichen Betten,
Doch komm ich, kann vor Alpträumen keiner sich retten.
Kate. Katie. Wach auf, Schätzchen.« Die sanfte
Stimme holte Kate aus dem Tiefschlaf. »Du musst jetzt unbedingt etwas essen.
Wach auf.«
Kate schlug die Augen auf und streckte sich. Mit
einem schläfrigen Blinzeln blickte sie zu ihrer Schwester auf. »Sarah. Was tust
du denn hier?« Sie strich sich ihre dichte Mähne aus dem Gesicht. Sie flocht
ihr Haar jeden Abend, bevor sie ins Bett ging, doch jetzt war es gelöst. Sie
wandte sich um und erstarrte. Matthew Granite rekelte sich auf einem Sessel
neben ihrem Bett. Seine silbernen Augen waren gebannt auf ihr Gesicht gerichtet.
Ihr wurde seltsam flau im Magen.
Ein bedächtiges Lächeln ließ seine kantigen Züge
sanfter werden, hellte seine Augen auf und stahl ihr das Herz. »Endlich bist du
wach. Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen.«
»Du hast auf dem Sessel geschlafen?« Kate konnte
sich nicht vorstellen, dass sein großer, kräftiger Körper dort eine bequeme
Haltung fand.
»Ich hätte mich ja gern zu dir ins Bett gelegt,
aber ich fürchte, deine Schwestern könnten den bösen Blick haben.« Sein Lächeln
ging in ein spöttisches Grinsen über. »Jonas hat sich vor zwei Stunden ohne
eine Tasse Kaffee aus dem Haus geschlichen. Nicht mal das hat er sich getraut
und mich hat er gewarnt, eine von euch könnte unauffällig ein Krötenauge in
meinen Kaffee gleiten lassen. Daher hielt ich es für das Beste, mich weiterhin
gut mit euch allen zu stellen.«
»Du trinkst so gern Kaffee, dass du es dir deshalb
mit keiner von uns verderben willst?« Sie konnte ihren Blick nicht von ihm
losreißen. Die Bartstoppeln warfen einen blauschwarzen Schatten auf sein Kinn
und über seine Oberlippe und seine Kleidungsstücke waren zerknautscht. Aber
dadurch wirkte er in ihren Augen nicht weniger attraktiv. »Damit ich nicht
diejenige sein werde, die heimlich ein Krötenauge in deinen Kaffee wirft, sagst
du mir jetzt besser, warum du in meinem Zimmer geschlafen hast.« Dabei sah sie
nicht Matt, sondern Sarah an.
Sarah hob beschwichtigend ihre Hände. »Wir haben
uns alle bemüht, ihn letzte Nacht fortzuschicken, Kate, aber er hat sich
geweigert, das Haus zu verlassen. Er heißt nicht nur so, er ist auch aus
Granit. Er hat sich nicht von der Stelle gerührt. Jonas hat versucht ihn
einzuschüchtern, aber das hat auch nicht funktioniert.«
Kate wollte ihre Freude nicht zeigen. Sie
versuchte, Matt finster anzusehen und so zu tun, als sei sie verärgert, aber
das gelang ihr beim besten Willen nicht, und daher gab sie den Versuch auf. Er
zwinkerte ihr frech zu und sah mit den dunklen Stoppeln im Gesicht unverschämt
sexy aus.
Sarah setzte sich auf die Bettkante. »Ich störe
euch nur ungern, aber du musst etwas essen. Du hast letzte Nacht viel zu viel
Energie verbraucht. Sogar Joley hat angerufen. Sie fühlte sich total
ausgelaugt.« Sarah sah zum Fenster und wedelte mit der Hand und zu Matts
Erstaunen öffneten sich die Vorhänge und ließen das helle Tageslicht ins Zimmer
strömen. »Ich weiß, dass du keinen Hunger hast, den hat man hinterher nie, aber
du musst für uns alle essen.«
Weder Kate noch Sarah schien etwas Ungewöhnliches
aufgefallen zu sein. Matt blinzelte mehrfach, um sein Sehvermögen auf die Probe
zu stellen.
»Wie geht es Hannah?« Kate setzte sich auf und war
froh, dass sie noch vollständig angezogen war. Matt und ihre Schwestern mussten
ihr das Cape,
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