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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mit
sichtlicher Erleichterung. Viele der Kinder schluchzten und schnieften, als
hätten sie schon lange Zeit geweint. Einige starrten Kate und Matt mit großen,
verängstigten Augen stumm an. Andere verbargen ihre Gesichter. Es waren etliche
Erwachsene da, von denen Matt die meisten kannte. Er nickte ihnen zu.
    Spannung und Angst hingen in der Luft, doch Kate
lächelte alle an und ging direkt auf die Kinder zu. »Hallo, alle miteinander.
Ich bin Kate Drake.« Sie setzte sich mitten in den Kreis und sah die Kleinen
aufmunternd an.
    Matt hielt sich abseits und beobachtete sie. Sie
wirkte heiter und gelassen, ein Ort der Ruhe inmitten eines heftigen Orkans.
Die Kinder fühlten sich augenblicklich zu ihr hingezogen. Sie drängelten und
schubsten, um so dicht wie möglich bei ihr zu sitzen. Kate begann mit ihnen zu
reden und Stille senkte sich über den Raum hinab, bis nur noch Kates magische
Stimme zu hören war, die ein Gefühl von Frieden und Geborgenheit vermittelte.
    »Dann hatten also die meisten von euch letzte Nacht
einen bösen Traum?« Kates strahlendes Lächeln sandte Licht und Wärme nach allen
Seiten aus. »Träume können sehr beängstigend sein. Wir haben sie alle schon
gehabt. Haley, würdest du uns deinen Traum erzählen?«, fragte sie das kleine
Mädchen, das am heftigsten geschluchzt hatte. »Träume sind wie Geschichten, die
wir uns in unserer Phantasie ausdenken. Ich denke mir Geschichten aus und
schreibe sie auf, damit die Leute sie lesen können. Meine Geschichten können
auch manchmal sehr beängstigend sein. War dein Traum zum Fürchten, Haley?«
    Die Magie entsprang gar nicht einmal so sehr ihren
Worten, sondern vielmehr ihrer Stimme. Matt konnte deutlich erkennen, dass es
Kate irgendwie gelang, den Kindern die Intensität ihrer Gefühle zu nehmen. Als
es stiller im Raum wurde und die Kinder ruhiger wurden, ließ die Anspannung
ganz schnell nach. Nur Matt konnte sehen, welche Wirkung das auf Kate hatte und
wie anstrengend es für sie war, nicht nur die Gefühle der Kinder, sondern auch
die ihrer Eltern abzuschwächen.
    Haley berichtete stockend und in abgehackten Sätzen
von ihrem Traum. Ein skelettartiger Mann mit glühenden Augen und knochigen
Fingern war in einem langen Mantel und einem alten Hut aus dem Nebel gekommen.
Er hatte den Weihnachtsbaum verbrannt und die Geschenke gestohlen und dem
Schäfer beim festlichen Umzug etwas Grässliches angetan. Bei der Erwähnung des
Schäfers richtete sich Matt kerzengerade auf. Sein Bruder Danny spielte beim
weihnachtlichen Umzug immer den Schäfer. Seine Sorge wuchs, als ein Kind nach
dem anderen sich zu einem ganz ähnlichen Traum bekannte.
    Kate schien nicht im Geringsten besorgt zu sein.
Sie lächelte unbeirrt und ihre Stimme zerstreute gezielt die Ängste, die durch
die Alpträume hervorgerufen worden waren. Sie erzählte mehrere
Weihnachtsgeschichten und brachte die Kinder schon bald wieder zum Lachen. Als
sie aufstand, um zu gehen, sah Matt, dass sie vor Erschöpfung wankte. Wortlos
bahnte sich Matt einen Weg durch die kleinen Kinder und legte einen Arm um sie.
Sie lehnte sich an ihn und ließ sich von ihm stützen, als sie die nächsten zehn
Minuten damit verbrachten, sich mit Anstand zurückzuziehen.
    »Du wirkst ein wenig bedrohlich«, sagte sie, sowie
sie wieder im Wagen saßen. »Diesen Gesichtsausdruck habe ich noch nie an dir
gesehen.«
    »Ich habe mit dem Gedanken gespielt, dich einfach
zu packen und da rauszuschleppen.«
    Kate lachte leise. »Dann hätten alle etwas zu reden
gehabt, stimmt's?« Sie presste ihre Finger auf ihre Schläfen. »Wohin bringst du
mich?«
    »Zum Grillroom der Salt Bar. Du musst unbedingt
etwas essen. Danny ist seit einer Weile mit Trudy Garret befreundet, die dort
Kellnerin ist. Daher haben wir reichlich Gelegenheit gehabt, uns ein Bild von
dem Essen zu machen, das sie da servieren. Schlecht ist es nicht.« Er warf
einen Blick auf sie und stellte fest, dass ihre Hände zitterten. »Du hast eine
Form von Magie eingesetzt, nicht wahr? Mit deiner Stimme. Und das hat dir deine
Kräfte geraubt.«
    »Alles hat seinen Preis, Matthew.« Sie zuckte die
Achseln, ohne ihn anzusehen. Dann schloss sie die Augen und lehnte sich auf dem
Ledersitz zurück. »Ich bin nicht sicher, ob ich es schaffe, etwas zu essen,
aber ich werde es versuchen.«
    »Du bist ohnehin schon zu dünn, Katie.«
    Sie lachte. »Eine Frau kann gar nicht dünn genug
sein, Matthew, weißt du das etwa nicht?«
    »Das reden sich die Frauen gern ein, aber

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