Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Schaden hat er angerichtet?« Er hob sie hoch, stellte sie auf den Boden und hielt sie auf Armeslänge von sich.
Er konnte die dunklen Spuren von Fingerabdrücken auf ihrem Hals sehen. Dann zog er ihr Hemd tiefer herunter. Die blauen Flecken bildeten ein Muster auf ihren Brüsten, und er konnte schwache Bissspuren sehen. Sie erstarrte in seinem Innern und wartete darauf, dass er angewidert zurückwich. Da sie eine Reaktion von ihm erwartete, ließ er es bewusst daran fehlen; er unterdrückte den Hang zur Gewalttätigkeit, der ein Erbe seines Vaters war. Er hatte Geduld, und er würde Gratsos finden und ihn töten, aber im Moment brauchte Elle Zuspruch, und Jackson war entschlossen, Elle genau das zu geben, was sie brauchte. »Ganz so schlimm ist es nicht. Dieser Dreckskerl. Und ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass ich ihn diesmal nicht einen ›verdammten‹ Dreckskerl genannt habe. Ich lerne dazu.«
Sie lächelte, aber damit hatte er gerechnet. »Ich glaube, du hast noch nicht ganz begriffen, worum es mir geht.« Sie streichelte Bombers Kopf und rieb ihm die Ohren. »Du bist ein braver Hund. Danke, dass du versucht hast, mich zu retten.«
»Vielleicht könnten wir uns das zunutze machen«, sagte Jackson plötzlich. »Ich koche dir jetzt auf meine Art einen Tee und kämme dein Haar fertig, während ich darüber nachdenke.«
»Worüber?« Sie sah ihm zu und folgte ihm mit etwas Abstand, als er die Teetassen einsammelte und sie in die Küche trug.
»Worüber denkst du nach?«
»Über Bomber und seine Instinkte. Offensichtlich hat er die psychischen Energien, die Gratsos ausgesandt hat, lange vor uns wahrgenommen. Jedes Mal, wenn du ein Problem hattest, hat er uns vorgewarnt. Mir war das nicht gleich klar, aber genau das hat er getan.« Er sah sie über seine Schulter an. »Hast du Hunger?«
Sie lächelte wieder, und diesmal leuchteten ihre Augen. Sie war aufgewühlt gewesen, da sie nicht wollte, dass ihre Schwestern zu ihrer Heilung beitragen mussten, doch sie war Libby dankbar. Sie hatte sich so unrein gefühlt, und Libby hatte ihr wieder das Gefühl gegeben, unversehrt zu sein, nicht ganz so schmutzig und missbraucht. »Jackson Deveau, du bist ja richtig häuslich veranlagt. Du bist wohl doch kein ganz so harter Kerl.«
Er grinste sie an, nicht ohne eine Spur von Verlegenheit. »Ich bin absolut unausstehlich. Verdirb mir bloß nicht meinen Ruf hier in der Gegend.«
»Meine Schwestern werden ihn aufrechterhalten. Sie werden nämlich fuchsteufelswild, wenn du mich anschreist.«
Ihre Stimme klang selbstgefällig - und neckisch. Das gefiel ihm. Es löste ein Gefühl von Wärme in seiner Magengrube aus. Er hatte sich immer gefragt, was ein Einzelgänger wie er mit einer Frau anfangen sollte, die ständig da war; jetzt wusste er, dass er sie einfach um sich haben wollte.
»Ich lese deine Gedanken«, rief sie ihm ins Gedächtnis zurück, als sie barfuß über den gekachelten Boden der Küche tappte.
»Erzähle mir von deinem tollen Plan.«
Er seufzte und hob sie hoch, um sie neben sich auf die Anrichte zu setzen, während er die Lebensmittel wegräumte, die Inez ihnen gebracht hatte. Er hielt mehrere Tüten mit Elles liebstem Trockenobst hoch – Mandarinen. »Diese Frau kann manchmal ganz reizend sein.«
»Ich hätte nie geglaubt, dass ich dich das einmal über Inez sagen höre. Normalerweise redest du doch gar nicht mit ihr.«
»Ich rede mit ihr.« Er räusperte sich und wandte den Blick von ihr ab. Eine leichte Röte stieg in seinen Nacken auf. »Sie bringt mir manchmal Lebensmittel.«
»Ohne vorherige Bestellung?«
Er zuckte die Achseln und traf Anstalten, belegte Brote zuzubereiten.
»Jackson.« Elle wartete, bis er sie ansah. »Warum bringt sie dir Lebensmittel?«
»Ich weiß es auch nicht. Ich sage ihr immer wieder, das sei doch nicht nötig, aber sie glaubt, sie sei mir etwas schuldig oder so.« An seinem Erröten und dem widerstrebenden Tonfall konnte sie erkennen, dass es ihm wirklich peinlich war. Elle bewegte sich in seinem Innern. Sie zog die Augenbrauen hoch. »Du hast ihr Geld geliehen?«
»Verdammt nochmal, Elle. Sag bloß niemandem etwas davon. Keiner weiß es, und ich habe es ihr auch nicht direkt geliehen. Sie ist eine sehr stolze Frau, und sie greift anderen ständig unter die Arme. Dabei treibt sie es oft zu weit. So hat sie zum Beispiel darauf beharrt, dass Frank Warners Galerie geöffnet bleibt.
Denn er kann jeden Tag aus dem Gefängnis entlassen werden.«
»Wie kann
Weitere Kostenlose Bücher