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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Selbstbeherrschung verlor und ihn tötete. Jackson sah keinen anderen Ausweg.
    Ich verlasse dich nicht. Ich weiß, was ich von dir verlange, aber ich bitte dich, versuch es nicht. Mach alles mit, was sie von dir verlangen, bis dieser Moment kommt, und glaube mir, er wird kommen. Es kommt immer ein Moment, in dem sie unaufmerksam sind. Ich werde bei dir sein, und ich werde dir Kraft einflößen, damit dir die Flucht gelingt.
    Sie hatte ihn schon früher von dem Versuch abgehalten, die Wächter so sehr zu erzürnen, dass sie ihn töteten. Er war schon seit Wochen hier und keiner war entkommen. Er konnte ihr nicht sagen, wo er war, und daher konnte sie keinen Rettungstrupp schicken. Sie verlegten ihn oft. Seiner Meinung nach bestand keine Hoffnung. Er konnte es ihr nicht versprechen, nicht das, was sie von ihm wollte. Die geistige Entsprechung eines unverbindlichen Achselzuckens, um sich bloß nicht festzulegen - das war alles, was er ihr zu geben bereit war.
    Der Wächter stellte sich dicht vor seinen dürren, geschundenen Körper. Der zweite Wächter, ein kleinerer Mann mit einem langen Bart und Augen, die ausdrückten, er täte nur seine Arbeit, goss ihm einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf. Angesichts der Hitze in dem Raum und seiner erhöhten Körpertemperatur war das ein Schock. »Wach auf, Schweinefutter.«
    Jackson konnte nie sicher sein, ob er die verschiedenen Beleidigungen richtig verstand, aber freie Übersetzungen genügten ihm, denn sie waren für ihn ohnehin nicht von großem Interesse. Er öffnete die Augen und sah die elende Kreatur an, die mit gespreizten Beinen und einem perversen böswilligen Glanz in den Augen dastand und ihn musterte.
    »Erzähl mir von der Einheit, zu der du gehörst. Du schuldest denen keine Loyalität. Sie haben dich uns überlassen. Wo gehen sie als Nächstes hin?«
    Jackson seufzte leise und wiederholte seinen Namen, seinen Rang und seine Dienstnummer, wie er es schon Hunderte von Malen getan hatte. Das war immer die Eröffnung des makabren Tanzes, den sie gemeinsam aufführten. Er gelangte kaum bis zu seinem Dienstgrad, als der Wächter ihm den ersten Hieb versetzte, der ihn rückwärts taumeln ließ. Die Schläge zogen sich anscheinend über Stunden hin. Erst mit Peitschen, deren Schnüre Kleidungsstücke zerfetzten und überall auf seinem Körper die Haut aufrissen. Kein Teil von ihm blieb unberührt.
    Dann kamen die Tritte und die Boxhiebe.
    Der Wächter machte Pause, um sich auszuruhen, und ging hinaus. Der zweite Mann blieb in der Ecke und wandte den Blick ab, als Jackson ihn ansah, doch er schritt nicht ein, als der erste Wächter zurückkehrte, diesmal mit einem Rohrstock voller Nägel, die herausschauten.
    Jackson wusste, dass er das nicht mehr überstehen würde. Damit war er schon einmal geschlagen worden und der Schmerz war unerträglich gewesen. Noch schlimmer waren die Entzündungen, zu denen es überall gekommen war, unbehandelte Wunden, die in der Hitze schwärten und auf denen zahllose Insekten herumkrochen. Er war erledigt. Es war aus.
    Sie wusste auf die Sekunde genau, wann sie ihn brachen. Nicht seine Entschlossenheit brachen, ihnen zu widerstehen, sondern sie zu zwingen, ihn zu töten. Er hörte ihren Entsetzensschrei.
    Es tut mir leid. Ich habe nicht die Kraft, das noch einmal durchzuhalten. Lebe. Lebe für mich. Ich weiß, was ich verlange, aber ich bitte dich, tu das nicht. Gib nicht auf.
    Der Wächter näherte sich ihm mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen, das Gesicht vor Hass verzerrt. Er kam näher ... und immer näher. Jackson sah ihn auf sich zukommen und hielt vollkommen still. Tief in seinem Innern hörte er sie schluchzen und dann unterdrückte sie den leisen Aufschrei. Sein Herz stolperte. Einen Moment lang glaubte er, er könnte die Kraft finden, es zu ertragen, doch der Wächter schwang den schweren, mit Nägeln besetzten Stock und schlug ihm auf die Brust. Der Atem entwich schlagartig aus seiner Lunge, und er hörte, wie sich seiner Kehle ein schriller animalischer Laut entrang.
    Der Wächter lachte und trat näher, um ihm ins Gesicht zu spucken. Jackson reagierte darauf. Er riss den Kopf hoch und rammte ihn in die Nase des Wächters, die brach. Im selben Moment ließ er sein Gewicht von seinen Armen tragen, schwang mit den Beinen und trat dem Mann in den Schritt. Jackson landete hart auf dem Boden, mit schmerzenden, überdehnten Armen.
    Der Wächter wälzte sich ein paar Minuten auf dem Boden und rang nach Luft, während der

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