Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
hielt den Blick und die Waffe mit sicherer Hand weiterhin auf die Tür auf der anderen Seite des Flurs gerichtet.
Bevor sie einen weiteren Schritt machten, hörten sie ein Grollen wie von einem fernen Güterzug. Dann bebte die Erde. Um sie herum wurde die Villa erschüttert, Möbelstücke wackelten, Wände bekamen Sprünge und der Druck sorgte für ein Vibrieren in ihren Körpern.
»Der Anlegeplatz ist hin«, meldete Matt in Jacksons Ohr.
»Zum Teufel mit Weihnachten in Griechenland, das Feuerwerk am vierten Juli ist allemal besser. Ich finde, wir sollten den Mistkerl geradewegs in die Hölle befördern«, fügte Kent unnötigerweise hinzu.
»Verrückter Bombenleger«, murmelte Matt.
Die drei schüttelten die Köpfe, liefen durch den Gang und durchsuchten auf dem Weg jedes einzelne Zimmer. Als Jackson behutsam eine Tür aufstieß, ragte vor ihm in einer offenen Tür ein Schatten auf und er ließ sich fallen, rollte sich herum und schoss nicht, solange er nicht sicher war, dass es sich nicht um Elle handelte. Eine Kugel zersplitterte die Wand direkt über seiner Schulter, doch er schoss bereits zurück, zielte instinktiv und hörte, wie die Leiche hinfiel. Er gab noch einen Schuss ab, um bloß nichts dem Zufall zu überlassen.
Jetzt war nur noch ein Zimmer übrig. Wenn Elle dort nicht war, dann gab es hier keinen Ort mehr, an dem sie sein konnte. Das hieß, sie waren zu spät gekommen und Gratsos war ihnen entwischt und hatte sie mitgenommen, und sie würden nochmal ganz von vorn anfangen müssen. Sein Herzschlag war unregelmäßig, als Jackson auf das letzte Zimmer zuging. Es lag am Ende des gesamten Stockwerks, und die Rückwand musste zum Meer hin verglast sein.
Die Tür war angelehnt, als sie darauf zukamen, und er hörte, dass sich drinnen etwas bewegte. Er erstarrte und zog sich die Hand über die Kehle, um den anderen ein Zeichen zu geben. Die Tür öffnete sich nach innen und nach rechts, und daher näherten sie sich ihr von der rechten Seite. Jackson wartete und zählte stumm, bis sie alle ihre Posten bezogen hatten. Jonas trat so fest gegen die Tür, dass sie an die Wand schlug und davon abprallte.
Jackson stürmte schnell hinein, in einer kauernden Haltung, schwenkte seine Waffe durch das Zimmer, erst nach links und dann sofort wieder zur Mitte, um die beiden Männer vor sich zu haben, die mitten im Zimmer standen und sich hinter Elles schlaffem Körper verbargen.
»Ziel erfasst«, bellte er und hatte den Lauf seiner Waffe direkt zwischen die Augen des ersten Wächters gerichtet –, der wiederum seine Waffe an Elles Schläfe hielt.
Aleksandr war einen Sekundenbruchteil nach ihm hereingekommen, hatte sich nach rechts bewegt und richtete seine Waffe auf den zweiten Wächter, der versuchte, hinter der Frau und seinem Partner Schutz zu suchen. Jonas kam fast zur gleichen Zeit herein und bewegte sich vorsätzlich nach links mit Aleksandr, weil er versuchen wollte, die Aufmerksamkeit von Jackson abzulenken, ihrem besten Schützen.
»Ihr macht einen Schritt und sie stirbt. Legt eure Waffen hin.«
»Legt sie hin, legt sie hin!«, kreischte der andere Wächter.
»Immer mit der Ruhe«, sagte Jonas. »Hier braucht keiner zu sterben. Überlasst uns einfach die Frau und geht.«
»Lasst sofort eure verdammten Waffen fallen«, schrie der erste Wächter mit heller Panik in den Augen.
»Erschießt ihn ruhig«, ermutigte Aleksandr seine Freunde mit einer lauten, widerwärtigen Stimme. »Macht schon. Sie ist uns ohnehin nur eine Last. Tut es sofort, legt die beiden um.« Der Wächter hinter Elle fluchte lauthals.
»Legt sie um, legt sie um«, beharrte Aleksandr.
»Jetzt beruhigt euch erst mal«, sagte Jonas.
»Legt eure Waffen hin«, sagte der erste Wächter noch einmal, doch jetzt sah er Aleksandr an und seine Augen flackerten nervös.
Jackson sagte kein Wort. Er rührte sich nicht. Elle hing schlaff in den Armen des Mannes. Als er ihr Inneres berührte, war sie nicht da. Er unterdrückte seine Panik und holte Atem. Stieß ihn wieder aus. Nicht ein einziges Mal schwenkte seine Waffe von seinem Ziel ab. Er ließ alles außer seinem Ziel in die Ferne zurückweichen. Das Chaos, das Geschrei, die fluchenden Wächter, Aleksandr, der sie anstachelte, Jonas, der sie beruhigte all das verschwand, bis er in diesem Tunnel war, der ihm so vertraut war. Eiskaltes Wasser floss durch seine Adern, Feuer durch seine Eingeweide; er hatte seinen Herzschlag in den Ohren und Tod im Sinn.
Er führte sich immer wieder die
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