Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
er den Wächter, der neben der Tür stand, aus kürzester Entfernung erschoss.
Elle. Verdammt noch mal, antworte mir.
Sein Herz schlug zu schnell und das Adrenalin strömte gewaltig. Je länger sie stumm blieb, desto mehr wuchs seine Angst um sie. Würde Stavros sie töten, um ihre Rettung zu verhindern? Diesem Dreckschwein traute er eine solche Gehässigkeit zu.
Elle. Jetzt mach schon, Kleines, wo zum Teufel steckst du?
Der Raum war riesig und bestand fast nur aus Glas. Die Sessel waren elegant und komfortabel, der Kamin exotisch, und auf einer Seite stand eine Bar aus Kirschbaum. Der einzige realistische Ort, an dem sich jemand verstecken könnte, war hinter der Bar. Jackson hielt seine M4 auf die Bar gerichtet, während er Jonas ein Zeichen gab, reinzukommen und den Raum gründlich zu durchsuchen. Jonas presste sich mit dem Rücken an die Wand und glitt daran entlang, und auch sein Blick war auf die Bar gerichtet. Aleksandr kam hinter ihm rein und wandte sich dem einzigen offenen Zugang zu, der breiten, geschwungenen Marmortreppe, die sich majestätisch im Halbkreis erhob. Unter der Treppe befand sich ein Bogengang, der zu weiteren Räumen führte.
Jonas trat vor, um hinter die Bar zu schauen. »Keiner da.«
Jackson rückte sofort dicht neben Aleksandr und Jonas trat zurück, so dass er mit dem Rücken zu Aleksandr stand und eines seiner Beine an ihn gepresst war. Die beiden bewegten sich gemeinsam wie eine Einheit und konnten fühlen, wie sie einander stumme Signale gaben. Jackson ging voraus, da er die schnellsten Reaktionen hatte und der beste Schütze war. Jonas bewachte seinen und Aleksandrs Rücken. In dieser Formation durchsuchten sie einen Raum nach dem anderen. Sie kamen nur langsam voran, und mit jedem weiteren leeren Zimmer sank Jacksons Mut. Grauen erfüllte ihn und er versuchte den Gedanken von sich zu schieben, sie könnten zu spät gekommen sein.
Elle. Antworte mir.
Sie musste am Leben sein. Wenn sie tot wäre, wüsste er es, aber während er sich das immer wieder sagte, breitete sich das Grauen immer weiter in seinem Körper aus, und ein Teil von ihm verspürte Panik. Er stieß eine Tür auf, ging in die Hocke, durchsuchte den Raum und fand auch ihn leer vor.
Wo bist du, Kleines?
Sie musste da sein. Wenn sie sie schon vorher an einen anderen Ort gebracht hatten oder wenn Gratsos sie aus dem Haus geführt hatte, als die Notstromaggregate ausgefallen waren, könnte sie die Insel bereits verlassen haben. Matt hatte nichts davon erwähnt, dass ein Boot einen der Anlegeplätze verlassen hatte, aber Gratsos und seinen Leibwächter hatte bisher auch keiner von ihnen zu sehen bekommen.
Die Treppe hochzusteigen war knifflig, um es gelinde auszudrücken. Sie »stapelten« sich übereinander, mit möglichst viel Körperkontakt, Jackson in Führung und Jonas als Rücklicht. Jackson hatte das obere Ende der Treppe im Visier. Aleksandr blickte zur Seite und hatte seine Waffe auf den Balkon über ihnen gerichtet, schwenkte sie jedoch auch ständig nach rechts und nach links; Jonas dagegen lief rückwärts und lehnte sich an Aleksandr, damit er fühlen konnte, wohin sie gingen, während er den Bereich unter ihnen mit seiner Waffe absicherte.
Sie bewegten sich im Einklang, eine Stufe nach der anderen, und suchten mit den Augen jeden Winkel und jeden Abschnitt immer wieder ab, bis sie den Absatz im ersten Stock erreicht hatten. Jackson blickte in den langen Flur. Dort lagen weitere Zimmer, weitere Türen, weitere Gefahren. Und Stille. Weiterhin diese vollständige Stille. Wenn sie da war, würde sie dann nicht schreien?
Die Tür des Zimmers, das der Treppe am nächsten lag, war angelehnt. Jackson beschlich ein ganz ungutes Gefühl. Er hob seine Hand und zog sie sich über die Kehle, um den anderen zu bedeuten, dass er Gefahr witterte. Dann machte er einen Schritt auf die Tür zu und danach einen zweiten, Aleksandr im Gleichschritt mit ihm, als tanzten sie, Jonas direkt hinter ihnen und den Blick auf die Tür gerichtet, die derjenigen, an die Jackson sich heranpirschte, gegenüberlag.
Jackson trat seitlich neben die Tür, stieß sie mit seinem Arm auf und ließ sich hineinfallen. Er gab zwei Schüsse ab, während er sich fallen ließ, rollte sich herum, zog sich auf ein Knie hoch und schwenkte den Lauf seiner Waffe durch den Raum. Der Aufprall war leise, als eine Leiche auf den dicken Teppich fiel und sich langsam eine Pfütze aus Blut um sie herum bildete. »Sonst keiner«, sagte Aleksandr, und Jonas
Weitere Kostenlose Bücher