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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Anblick, wie Stavros seine Pistole in die Mundhöhle des Mannes gerammt und abgedrückt hatte. Ihre Kehle schnürte sich zu, als presste eine Hand sie wie in einem Schraubstock zusammen und raubte ihr den Atem, bis sie wild um sich schlug, um wieder Luft zu bekommen.
    Jackson trat das Bremspedal durch und streckte die Arme nach ihr aus. Er riss ihren Gurt los, damit er sie zu sich umdrehen und sie an den Schultern packten konnte. Ihre Hände lagen auf ihrem Hals und versuchten unsichtbare Finger von ihrer Kehle zu ziehen. Hinten im Wagen bellte Bomber wie ein Irrer.
    »Atme. Hol tief Luft«, befahl Jackson mit ruhiger Stimme, obwohl sein Herz unregelmäßig schlug. Ihre Augen waren glasig, ihr Blick in weite Ferne gerichtet, und er wusste, dass sie ihn nicht sah.
    Er überflutete ihr Inneres mit Eindrücken von seiner Nähe und probierte es noch einmal. Elle. Hole Luft. Atme gemeinsam mit mir.
    Er bog ihre Finger auseinander, die immer noch um ihren eigenen Hals lagen, und presste ihre Handflächen auf seine Lunge, während er tief einatmete und die Luft dann wieder ausstieß.
    So ist es richtig, Kleines, atme mit mir. Fühle meinen Atem. Wir sind zusammen. In einer und derselben Haut. Du atmest und ich werde atmen.
    Sie befolgte seine Anweisungen, zusammengekauert und in seinem Innern geschützt, und doch fürchtete sie, Stavros würde aus der Ferne nach ihr greifen. Jackson hauchte einen Kuss auf ihr Haar. »Jetzt ist alles in Ordnung, Elle. Du bist zu Hause. Du bist in Sicherheit.« Er zog sie in seine Arme und schmiegte sie mitsamt der Decke an seine Brust. »Sarah wird dir morgen etwas zum Anziehen bringen. Bis dahin kannst du meine Sachen tragen.«
    Elle klammerte sich einen Moment an ihn und versuchte die Finger um ihren Hals nicht zu fühlen. War das eine Panikattacke gewesen? Sie wusste es nicht, weil sie solche Zustände nicht kannte. Oder war es ganz real gewesen? Hatte Stavros sie bereits gefunden? Sheena MacKenzie existierte nicht mehr. Es war ausgeschlossen, ihr Alter Ego zu Elle Drake zurückzuverfolgen. Und schon gar nicht so schnell. Es musste ein Panikanfall gewesen sein. Sie rieb sich den Hals, der sich so anfühlte, als hätte er Prellungen und Aufschürfungen. »Vielleicht verliere ich den Verstand, Jackson.«
    »Vielleicht bist du einfach nur traumatisiert, Elle.« Er trat die Tür auf und gab dem Hund ein Zeichen, reinzulaufen und das Haus zu durchsuchen. Obwohl er Elle trug, hatte er eine Hand dicht an der Waffe, die in seinem Gürtel steckte. Wenige Minuten später streckte der Deutsche Schäferhund seinen Kopf zur Tür heraus und bellte einmal kurz, was hieß, dass niemand da war.
    Jackson trat ein und stellte Elle mitten im Zimmer ab.
    »Besonders sauber ist es hier nicht, Schätzchen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mit zu mir kommst.«
    Elle drehte sich langsam im Kreis, um sich umzusehen. Man sah auf den ersten Blick, dass hier ein Mann lebte. Hohe Decken, schimmerndes Holz. In die Fassade des Hauses war eine Reihe von Fenstern eingelassen, die an Kirchenfenster erinnerten; sie waren mehrfach unterteilt und reichten bis zu der hohen Decke mit den freiliegenden Balken, und die Rahmen bestanden aus demselben schimmernden Holz. Der Fußboden passte so gut zur Decke und zu den Wänden, als sei der ganze großzügige Raum aus einem Stück – aus dem riesigen Stamm eines Mammutbaums geschnitzt. Elle ging auf den steinernen Kamin zu, auch er ein sehr beeindruckendes Stück, das Männlichkeit auszustrahlen schien.
    »Es ist wunderschön hier, Jackson. Und so weitläufig, so offen.«
    »Ich fühle mich nicht gern eingeengt.«
    Sie blickte rasch in seine Augen auf. Die Andeutung eines Lächelns zog an ihren Mundwinkeln. »Ich mich auch nicht.«
    »Du kannst dich gern umsehen, Elle. Benimm dich so, als seist du hier zu Hause. Ich lasse dir ein Bad einlaufen.« Er achtete darauf, dass seine Stimme vollkommen ausdruckslos klang. »Ich werde mir deine Wunden ansehen und sie reinigen müssen, und wir müssen etwas mit deinem Haar tun.«
    Ihr Haar. Ihre krönende Pracht - so nannte es ihre Mutter. Sie hasste ihr Haar. Ihr war das Gefühl verhasst, wie Stavros' Finger darüberstrichen. »Ich glaube, ich werde es abschneiden. Ganz kurz.« Dann könnte er ihr aber trotzdem noch über das Haar streichen. Ihr Magen hob sich und sie fürchtete, sie würde sich übergeben.
    »Das erscheint mir etwas zu drastisch, Elle. Ich kann es dir ausbürsten.«
    Jackson war in ihrem Kopf. Er wusste es. Er sah es.

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