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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich
schließlich, »vielleicht sollte ich Ihnen erst ein wenig über mich selber
erzählen .«
    »Das wird nicht notwendig sein .« Er kramte in den vor ihm auf dem Schreibtisch liegenden
Papieren herum, bis er fand, was er suchte. »Sie bezeichnen sich als
Industrieberater, Mr. Holman , aber Sie haben eine in
Los Angeles ausgestellte Detektivlizenz. In den letzten fünf Jahren haben Sie
sich in Kreisen des Show-Geschäfts, vor allem in der Filmindustrie, einen
beachtlichen Ruf als diskreter und tüchtiger Detektiv geschaffen, insbesondere
auf Gebieten, wo die Inanspruchnahme des üblichen Rechtsweges entweder unklug
oder unmöglich wäre.
    »Sie...« Er senkte den Kopf und
studierte einen Augenblick lang schweigend seine Unterlage. »Sie haben kein
Büro, Mr. Holman ? Ist das nicht ein wenig unüblich
oder vielleicht nur eine Masche ?«
    »Wenn jemand mich zu sprechen
wünscht, gehe ich in das Büro des Betreffenden«, sagte ich. »Das erspart mir
eine erhebliche Menge Unkosten — und ein guter Auftragsdienst teilt mir mit, ob
und wann ich gewünscht werde .«
    King nickte zerstreut. »Ich
sehe, Sie haben ein Haus — einen recht hübschen kleinen Besitz in Beverley
Hills, den Sie vor drei Jahren erstanden haben. Es scheint mir mit
fünfzigtausend ein guter Kauf gewesen zu sein, Mr. Holman ,
und Sie haben bereits die Hypothek von dreißigtausend Dollar getilgt. Sie
müssen ausgezeichnet verdienen — ich gratuliere Ihnen .«
    »Danke«, sagte ich trocken.
»Ich beneide Sie um Ihren Auftragsdienst, Mr. King. Man kann dort nicht
viel Zeit gehabt haben, um all diese Informationen einzusammeln .«
    »Er ist teuer, aber
leistungsfähig«, sagte er und zuckte die Schultern, »so wie Sie selber
möglicherweise auch, Mr. Holman .«
    »Nun, damit ist also klar, wer
ich bin«, sagte ich. »Vielleicht hat Ihnen Ihr Auftragsdienst auch bereits
mitgeteilt, weshalb ich hier bin ?«
    Er schob die Papiere zur Seite
und blickte mich geradewegs an, die hellen vogelartigen Augen halb unter den
schweren Lidern verborgen.
    »Seit gestern haben Sie eine
Schauspielerin zur Kundin, Della August. Sie hat Ihnen erzählt, daß sie seit
einem halben Jahr keine Arbeit bekommen hat und vermutet, daß sie bei allen Studios,
die in der Filmindustrie etwas zählen, auf der schwarzen Liste steht.
herausfinden, wer sie auf die schwarze Liste gesetzt hat und warum. Stimmt das,
Mr. Holman ?«
    »Hundertprozentig«, gab ich zu.
»Sie haben einen einmaligen Auftragsdienst, Mr. King. Er heißt vermutlich
Barney Ryan, und er ist deshalb einmalig, weil er Ihnen die Auskünfte erteilt,
bevor Sie Gelegenheit hatten, ihn danach zu fragen .«
    Er zuckte erneut die Schultern.
»Lassen Sie mich einige Ihrer Fragen beantworten, Mr. Holman . Es trifft zu, daß Della August auf die schwarze
Liste gesetzt worden ist, und ganz gewiß bin ich es, der dafür gesorgt hat .«
    »Warum?«
    »Weil ich nach dem, was Rodney Blane zugestoßen ist, zu dem Schluß kam, die Industrie
könnte sich eine Frau wie Della August, ungeachtet ihrer schauspielerischen
Fähigkeiten, nicht leisten«, sagte er kalt. »Er war eine brillante Begabung und
sie war unmittelbar für seinen Tod verantwortlich. Sein letzter Film war erst
zu zwei Dritteln abgedreht, als es passierte, und das Budget wurde bei dem
Bemühen, die Stücke zusammenzulesen und zu retten, was zu retten war, um fast
eine Million überzogen. Nun beginnen Sie vielleicht zu verstehen, wenn ich
sage, die Filmindustrie kann sich einfach jemanden wie Della August oder Frauen
ihrer Sorte nicht leisten !«
    »Wenn Sie ein moralisches
Gegenargument hören wollen, Mr. King«, sagte ich milde, »so würde ich sagen,
die Industrie, die sich Della nicht leisten kann, hätte Blane gar nicht erst hochkommen lassen dürfen. Wenn Ihnen an einem praktischen Argument
gelegen ist, so muß ich erst davon überzeugt werden, daß Della August für
seinen Tod unmittelbar verantwortlich gemacht werden kann .«
    »Eine Frau, die dreimal
verheiratet war und dreimal geschieden worden ist«, sagte er mit dünner Stimme,
»die eine fragwürdige Affäre mit einem zehn Jahre jüngeren Mann hat — ihm das
Leben mit ihren Intrigen und ihrer Eifersucht zur Unmöglichkeit macht... Im
Vertrauen gesagt, Mr. Holman , die Polizei war schon
fast geneigt, anzunehmen, daß es sich bei Blane um
Selbstmord und nicht um Unfall gehandelt hatte! Die August gab ganz offen zu,
daß sie und Blane früher am Nachmittag einen heftigen
Streit gehabt hatten — und ein

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