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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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stehen und ihre porzellanblauen Augen betrachteten
schüchtern mein Gesicht.
    »Hallo !« sagte sie mit ihrer Kleinmädchenstimme.
    »Hallo, Mrs. King«, sagte ich mit derselben Brillanz.
    »Ich heiße Monica«, vertraute
sie mir an. »Und Sie heißen Rick, nicht wahr? Das gefällt mir — Rick ist ein
netter Name .«
    Obwohl sie nur einfach dastand,
war ihr Körper dauernd in Bewegung. Bei der Vitalität, die er umschließen
mußte, konnte er sich vermutlich gar nie völlig ruhig verhalten. Ein unnötig
tiefer Atemzug hob ihre prächtige Brust um ein weniges und straffte das
Bikinioberteil nahezu bis zur Grenze der Auflösung in seine Bestandteile; dann
bewegten sich ihre wohlgerundeten Hüften in kleinen anscheinend ziellosen
Kreisen; ihre Schenkel rieben sich in einem Augenblick narzißtischer Verzückung aneinander; ihre Waden spannten sich, als sie sich auf die Zehen
stellte. Sie war sich offenkundig all dieser Bewegungen ihres Körpers nicht
bewußt, aber kein Mann, der so nahe bei ihr stand wie ich, hätte umhin können,
sich aufs schmerzlichste jedes noch so leisen Zuckens ihrer Muskeln unter der
glatten, gebräunten Haut bewußt zu werden.
    »Ist Ihre geschäftliche
Besprechung mit Jerome zu Ende, Rick ?«
    »Hm — ja«, sagte ich.
    »Ich hatte gehofft, Sie beide
würden vielleicht kommen und ein bißchen schwimmen — oder beim Schwimmbecken
drüben eine Kleinigkeit trinken .« Sie lächelte
unsicher. »Müssen Sie gleich in Ihr Büro zurück, Rick ?«
    »Eigentlich nicht«, gab ich mit
heiserer Stimme zu. »Aber ich habe den deutlichen Eindruck, daß dies das
Klügste ist, was ich im Augenblick tun kann .«
    »Ja?« Ihre Augen fragten mich
in süßer Unschuld, warum, während ich bereits meinen Namen im Gerichtssaal zu
hören glaubte, wo ich im Ehescheidungsprozeß King
gegen King als Mitschuldiger aufgerufen wurde.
    »Arbeiten Sie für Jerome ?« fügte sie nach einigem Überlegen hinzu.
    »Nein«, sagte ich. »Ich kam, um
mich mit ihm über eine meiner Kundinnen zu unterhalten — eine Schauspielerin .«
    »Kenne ich sie ?« Mit einer Hand strich sie zerstreut über den schmalen
schwarzen Streifen Seide über dem leicht gerundeten Bauch.
    »Della August«, sagte ich.
    Ein Schatten fiel über ihr
Gesicht, und der zarte Mund zitterte unbeherrscht. »Ich hasse diese Frau,
Rick«, sagte sie mit kleiner Stimme, »für das, was sie dem armen Rodney Blane angetan hat .«
    »Kannten Sie Blane ?« fragte ich schnell.
    »O ja«, flüsterte sie. »Er war
wundervoll! Wir schwammen immer miteinander. Er sah aus wie ein griechischer
Gott oder so was — mit diesem Profil und seinem schlanken braunen Körper —«
    Ihr Rücken bog sich plötzlich
nach hinten, während sie den rechten Arm hob und ihre Finger mit einer langsamen
sinnlichen Bewegung durch ihr langes weißblondes Haar fuhren.
    »Dann sah ich ihn nicht mehr«,
murmelte sie, wie zu sich selbst. »Ich habe nie erfahren, weshalb nicht — ich
dachte, er hätte mich gern gemocht. Nach einer Weile erzählte mir Jerome, er
sei tot, und ich konnte es nicht glauben. Doch nicht Rod — er war viel zu jung,
als daß ihm so etwas hätte passieren sollen. Wenn es Jerome gewesen wäre, hätte
ich es begriffen, weil er alt und häßlich ist. Und dann ist es Zeit, daß die
Leute sterben, nicht ?« Ihre Augen suchten mit
flehendem Blick die meinen. »Stimmt das nicht, Rick? Griechische Götter sterben
doch nicht, wenn sie eben zweiundzwanzig Jahre alt sind ?«
    »Jerome ist davon überzeugt,
daß er sich selber umgebracht hat«, sagte ich sachlich.
    »Rod?« Sie schüttelte heftig
den Kopf. »Das ist lächerlich! Warum sollte er so etwas tun, wo er doch alles
hatte? Aussehen, Charme, mit seiner Karriere ging es aufwärts, und mit Jerome,
der die ganze Zeit über hinter ihm stand, konnte gar nichts schiefgehen! Nein,
es war ein Unfall, Rick. Darauf können Sie Gift nehmen !«
    »Ich wußte gar nicht, daß
Jerome seine Karriere unterstützt hat, Monica«, sagte ich beiläufig.
    »Jerome ist manchmal so komisch .« Sie rümpfte nachdenklich die Nase. »Manchmal prahlt er
wie verrückt, und ein andermal ist er so bescheiden. In diesem Fall muß man ihm
das Verdienst lassen, daß Rod seine Entdeckung war.
Jerome suchte ihm den richtigen Agenten heraus, dann den richtigen Produzenten
und Regisseur für seine ersten Filme. Er überprüfte sogar das Drehbuch und war
bei den Dreharbeiten dabei .«
    »Das überrascht mich«, sagte
ich. »Das hätte ich gar nicht hinter Jerome King

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