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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vermutet .«
    »Nun —«, sie zuckte anmutig die
Schultern, »ich glaube, das hatte auch noch einen anderen Grund, Rick. Jerome
erkannte sofort, daß Rod eine der besten Geldanlagen sein könnte, die er je
gehabt hatte. Am Anfang ließ er ihn fast nicht aus den Augen. Rod wohnte hier
im Haus, und wenn Jerome für ein paar Tage nach New York oder sonstwohin mußte, bestand er immer darauf, daß Rod auch
dann hierblieb, so daß ich ein Auge auf ihn haben konnte, während er, Jerome,
weg war.«
    »War Ihnen das nicht fast zuviel der Verantwortung ?« fragte
ich ernsthaft.
    »O nein!« Sie schloß für eine
Sekunde die Augen, während flüchtig ein geheimnisvolles Lächeln ihren Mund
umspielte. »Ich hatte nicht das geringste dagegen! Wir
haben solchen Spaß miteinander gehabt, Rick! Wir sind den ganzen Tag
geschwommen, haben Picknicks im Mondschein gemacht und...« Ihr Gesicht verzog
sich plötzlich. »Aber das ist jetzt alles vorbei, für alle Zeiten verschwunden
wie — wie Rod !«
    Eine verhängnisvolle Sekunde
lang hätte ich sie beinahe in die Arme genommen, um sie zu trösten; und ich
wußte verdammt gut, daß Trost das letzte sein würde, was aus meiner Umarmung
resultierte. So nahe bei Monica King zu stehen war ungefähr ebenso klug, wie
mit dem Fuß nach einer nicht explodierten Bombe zu stoßen, um herauszufinden,
warum das Ding nicht funktioniert hat.
    »Ich muß gehen«, sagte ich
heiser. »Es war nett, Sie kennengelernt zu haben, Monica, und die Sache mit Rod Blane tut mir leid .«
    Ihre Augen öffneten sich
schnell, und sie warf einen verstohlenen Blick über die Schulter weg in
Richtung des Hauses. »Jerome ist vermutlich noch immer in seinem Arbeitszimmer
mit all diesen albernen Papieren und seinem sonstigen Kram beschäftigt ?«
    »Ich glaube ja«, bestätigte
ich. »Aber ich habe mich schon von ihm verabschiedet .«
    Sie trat auf mich zu, ihre
Hände fuhren unter meine Jacke, und ihre Finger beschäftigten sich damit,
stupsend und zwickend über meine Brust zu gleiten.
    »Ich wette, Sie sind wirklich
stark, Rick«, sagte sie schwer atmend. »Und ich wette, Sie sind auch ein guter
Schwimmer .«
    »Soso, la-la«, sagte ich.
    »Sie sind bescheiden«,
flüsterte sie. »Sie müssen wieder zurückkommen, und dann werden wir zusammen
schwimmen — irgendwann, wenn Jerome geschäftlich in New York oder sonstwo ist .«
    Ich starrte wie betäubt in die
großen porzellanblauen Augen und sah, daß der unschuldig staunende Blick
plötzlich verschwunden war, aufgesogen von dem alles schmelzenden Feuer, das an
seiner Stelle glühte. Sie fuhr sich mit der rosa Zungenspitze über die Lippen,
während ihre Finger plötzlich steif wurden und sich schmerzhaft in meine Brust
gruben.
    »Sie wissen, wie man ein
Mädchen behandelt, Rick !« Ihre Stimme klang belegt und
bebte leicht. »Nicht wie ein vertrockneter alter Mann, der bereits vergessen
hat, was Liebe bedeutet! Sie sind jung und stark und...«
    Ein plötzliches Geräusch
innerhalb des Hauses ließ sie mit einem krampfhaften Satz zurückspringen. Ich
glitt schnell auf den Fahrersitz meines Wagens und ließ den Motor an, während
sie den Eingang im Auge behielt. Ihr prachtvoller Körper war vor Angst
erstarrt, bis sie sich davon überzeugt hatte, daß sich die Tür nicht öffnete.
    »Auf Wiedersehen, Monica«,
sagte ich.
    Sie fuhr wieder zu mir herum,
und ihre porzellanblauen Augen waren voll kindlichen Erstaunens. Ihr kleiner
zarter Mund sah so verletzlich aus, daß es mir fast das Herz zerriß .
    »Auf Wiedersehen, Mr. Holman «, sagte sie schüchtern in ihrer Kleinmädchenstimme.
    Dann trat sie näher an den
Wagen, wobei ihre Hüften sich wie in einem langsamen primitiven Tanzrhythmus
bewegten. Sie erinnerte an eine heidnische Göttin, die sich zur jährlichen
Stammesorgie rüstet.
    »Auf Wiedersehen«, wiederholte
sie, und ihre Kleinmädchenstimme klang noch eindringlicher. »Sie feiger
Schlappschwanz! Kriechen Sie nach Hause und träumen Sie Ihre jämmerlichen
kleinen Träume davon, was hätte sein können !«
    Sie drehte sich um, und ihr
wohlgerundetes Hinterteil wippte mir ein spöttisches und verächtliches letztes
Lebewohl zu.

VIERTES KAPITEL
     
    I ch wollte eben zum drittenmal auf den Summer drücken, als sich die Tür öffnete
und Della dastand, einen leicht verlegenen Ausdruck auf dem Gesicht. Ein mit
einer Kordel um den Hals befestigtes Baumwolloberteil, das farblich zu ihren
verschleierten blauen Augen paßte und ihre
cremeweißen Schultern frei ließ,

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