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Dramen

Titel: Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Wedekind
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hier!
    Filipo
    Bezähmt Euren Schmerz, Donna Alma!
    König Pietro
    Ich will ihr nach meinen besten Kräften den Verlust zu ersetzen suchen, wenn sie gewillt ist, durch dich mein Kind zu werden.
    Filipo
    Das danke Euch Gott, mein Vater!
    König Pietro
    Wir bestatten ihn, sei er wer er sei, in der Fürstengruft. Aber kein Mensch erfahre ein Wort von dem, was sich in dieser Stunde hier zwischen uns zugetragen hat. Die Geschichte soll von mir nicht melden, daß ich einen König zu meinem Hofnarren gemacht habe!
     
    Ende

 
     
Hidalla
oder
Sein und Haben
    Schauspiel in fünf Akten

 
Personen.
     
    Rudolf Launhart.
    Berta Launhart, seine Schwester.
    Fanny Kettler.
    Karl Hetmann.
    Heinrich Gellinghausen.
    Pietro Alessandro Morosini.
    Walo Freiherr von Brühl.
    Marie, Fürstin von Sonnenburg-Hohenstein.
    Mrs. Mabel lsabel Grant.
    Fritz, Laufbursche (15 Jahre alt).
    Cotrelly, Kommissionsrat.
    Dr. Mittenbach, Untersuchungsrichter.
    Waldbauer, Gärtner und Hausbesitzer.
    Ein Polizeileutnant.
    Zwei Schutzleute.
    Ein Kriminalschutzmann.

Erster Akt
    Die Bühne stellt einen Garten bei einer Villa dar. Im Hintergrunde, rechts vom Zuschauer, sieht man die Stufen, die zur Veranda der Villa hinaufführen. Zur Linken, gleichfalls im Hintergrund, ist die Gartenpforte. Im Vordergrunde steht rechts ein Gartentisch mit mehreren Stühlen.
    Rudolf Launhart und Heinrich Gellinghausen treten durch die Gartenpforte ein. Launhart ist ein Mann von gedrungner Statur, Ende der Zwanziger, mit blondem Spitzbart, kurzgeschornem Haar, Kneifer und völlig ausdruckslosem unveränderlichem Gesicht. Er bewegt sich sehr rasch und spricht sehr rasch. Gellinghausen ist hochgewachsen, mit dunklem, links gescheiteltem Haar und Vollbart. Er trägt einen Paletot über dem Arm und einen Regenschirm in der Hand.
    LAUNHART.
    Das ist reizend von Ihnen, Herr Gellinghausen, daß Sie gleich zu uns herausgekommen sind. Bei Ihrer Braut sind Sie selbstverständlich schon gewesen?
    GELLINGHAUSEN.
    Man konnte mir leider nicht genau sagen, wo meine Braut hier wohnt. Deshalb fragte ich nach Ihnen. Da wollten mich natürlich gleich mindestens zehn Menschen hier nach Ihrer Villa führen.
    LAUNHART.
    Ihre Braut wohnt hier gleich gegenüber, mit ihrer alten Mutter zusammen. Wenn Sie sich übrigens nur einen Augenblick gedulden wollen – um vier Uhr kommt sie aufs bestimmteste zu uns hierher – dann könnten wir beide das Geschäftliche vorher rasch zusammen durchsprechen.
    Waldbauer, ein älterer bärtiger Mann in Hemdärmeln, den Strohhut in der Hand, tritt zögernd zur Gartenpforte ein.
    LAUNHART
ihn bemerkend.
    Was ist denn das!
(Zu Gellinghausen.)
Einen Moment! Wollen Sie bitte Platz nehmen.
(Er geht rasch zur Gartenpforte.)
    WALDBAUER.
    Ich bitte um Entschuldigung, Herr Launhart, aber ich –
    LAUNHART.
    Ja, ja, ja, ich. weiß ja schon, Herr Waldbauer. Sie haben natürlich vollkommen recht …
    WALDBAUER.
    Ja schauen Sie, die Villa, in der Sie da wohnen, ist mein dreißigjähriges Ersparnis. Und wenn man sie dann vermietet …
    LAUNHART.
    Gewiß, gewiß, Sie bekommen ja Ihr Geld. Nur heute kann ich es Ihnen nicht geben. Ich habe vor acht Tagen eine Segeljacht für zwanzigtausend Mark gekauft. Kommen Sie übermorgen.
    WALDBAUER.
    Übermorgen? Das haben Sie schon einmal gesagt …
    LAUNHART.
    Und wenn ich es noch zehnmal sage! Und wenn ich es noch zwanzigmal sage!
    WALDBAUER.
    Herr Launhart, ich selber wohne in dieser teuren Villa nicht, obschon sie mein Eigentum ist. Warum? Weil ich nicht das Geld dazu habe.
    LAUNHART.
    Ich aber habe das Geld dazu! Ich habe mir noch nie in meinem Leben was darauf eingebildet; ich möchte nur nicht, daß Sie um meinetwillen schlaflose Nächte verbringen.
    WALDBAUER.
    Übermorgen also! Aber wenn es wieder nichts ist …
    LAUNHART.
    Dann tun Sie, was Ihnen beliebt! Entschuldigen Sie, ich habe in diesem Augenblick Besuch bekommen; ich kann mich nicht länger mit Ihnen abgeben.
(Kommt rasch nach vorn.)
    Waldbauer ab.
    LAUNHART
zu Gellinghausen, der am Gartentisch Platz genommen.
    Wir haben hier gestern eine ganz wundervolle Segelpartie gemacht, Ihre Braut, meine Schwester und ich. Wir fuhren in zweieinhalb Stunden zwölfmal quer über den ganzen See, von einem Ufer zum andern.
(Setzt sich zu Gellinghausen.)
    Ihre Braut setzte übrigens meine Schwester wie mich in Erstaunen durch die Kühnheit, mit der sie das Steuer führte.
    GELLINGHAUSEN.
    Sie wohnen hier wohl gar nicht weit vom Seeufer entfernt?
    LAUNHART.
    Fünf Minuten. – Aber wenn es

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