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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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dass du wegen unserer Unterhaltung nicht wütend auf mich bist. Ich will doch mein Rumspringa nur in einer englischen Familie verbringen. Genau wie du.«
    Meine Mutter seufzte und trocknete die Hände an ihrer Schürze ab, bevor sie sich mir zuwandte. »Du warst schon als kleines Kind sehr neugierig«, sagte sie. »Margaret konnte sich stundenlang damit beschäftigen, Quiltmuster anzuordnen, aber du bist mir die ganze Zeit nachgelaufen und hast mich mit Fragen gelöchert.« Sie schob ihre warme Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf hoch, bis unsere Blicke sich trafen. »Ich bin deine Mutter, und ich möchte, dass du in Sicherheit bist. Und für mich bedeutet das, dich hier in unserer Welt zu behalten.«
    Die Traurigkeit schnürte mir die Kehle zu und schien sich bis in meine Brust auszubreiten. Als meine Mutter mein Kinn wieder losließ, konnte ich die Feuchtigkeit noch immer auf meiner Haut spüren. »Ich weiß, dass du enttäuscht bist«, fuhr sie fort. »Und es tut mir leid, dass ich diejenige bin, die dich enttäuscht.«
    Meine Augen brannten, und ich blinzelte heftig, um die Tränen zurückzuhalten. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass sie später, wenn sie mit meinem Vater gesprochen hatte, vielleicht doch noch ihre Meinung ändern würde. Sie spülte einen weiteren Teller ab und reichte ihn mir, damit ich ihn abtrocknete. Ich stellte ihn ins Regal und wartete, bis sie mit dem nächsten fertig war. Wir hatten noch immer nicht denselben Rhythmus gefunden.

 
Kapitel 4
    In dieser Nacht, als Ruthie bereits schlief, saß ich in meinem Bett, presste mein Ohr gegen die Wand und lauschte dem leisen Gemurmel der Stimmen meiner Eltern. Ich konnte hören, wie sie bedächtig miteinander diskutierten, und die meisten ihrer Argumente hatte ich erwartet. Würde ich auch sicher sein? Was, wenn mir irgendetwas passierte, während ich so weit von zu Hause fort war? Die Stimme meiner Mutter klang eindringlicher als die meines Vaters. Sie sprach von ihrer Schwester, und ich fragte mich, was meine Tante Miriam wohl damit zu tun hatte. Die Stimme meines Vaters wirkte ruhig. Ein paarmal warf er ein, dass ich immer hart arbeitete und dass sie mir vertrauen konnten. Meine Mutter sagte: »Das haben andere Eltern auch schon von ihren Kindern gedacht und sich geirrt.«
    Dann wurden ihre Stimmen leiser, und ich musste mich anstrengen, um sie zu verstehen. Meine Mutter klang wütend. Was, wenn es mir dort gefiel und ich nicht mehr nach Hause kommen wollte? Darauf folgte die Stimme meines Vaters: Was, wenn sie mich zwangen, zu Hause zu bleiben, und ich damit unglücklich war? Meine Mutter erwiderte mit fester Stimme: »Mir wäre es lieber, sie wäre unglücklich bei uns zu Hause als glücklich und weit fort von hier.« In meinem Kopf drehte sich alles, als ich diese Worte hörte, und meine Hoffnung erstarb. Voller Enttäuschung schlief ich ein.
    Am nächsten Morgen fassten wir uns alle an den Händen und senkten den Kopf, um das Tischgebet zu sprechen, bevor wir die Schüssel mit den Rühreiern und die Brötchen herumreichten. Nach dem Frühstück, als ich meiner Mutter mit dem Abwasch half, hörte ich ihre Worte erneut in meinem Kopf. Es war ihr egal, ob ich unglücklich war, solange ich nur zu Hause blieb. Ich wandte mein Gesicht jedes Mal von ihr ab, wenn ich nach dem Geschirr griff. Ich konnte sie einfach nicht ansehen.
    Später, als ich mich fertig machte, um zur Pension aufzubrechen, hielt mein Vater mich an der Tür auf. »Heute Abend nach dem Essen unterhalten wir uns.« Seine Stimme klang ein wenig schroff, aber er streckte eine Hand aus und zog auf seine typisch spielerische Weise an meinem Pferdeschwanz, und ich gestattete mir einen kleinen Funken Hoffnung.
    In der Pension schnitt ich das Obst, läutete die Frühstücksglocke und bereitete die Frühstücksteller vor. Ich spürte, wie sich die Monotonie in mir festsetzte. Es war erst meine zweite Arbeitswoche, aber ich fühlte mich bereits gelangweilt und rastlos. Als das Frühstücksgeschirr gespült war, stellte ich mich, den Eimer mit den Putzutensilien in der Hand, vor Mrs Asters Zimmer und klopfte leise an die Tür. »Herein«, rief sie. Ich öffnete die Tür, und Mrs Aster, die am Schreibtisch am Fenster saß, drehte sich zu mir um. Sie lächelte mich vorsichtig an und ich wurde plötzlich nervös. »Hattest du schon Gelegenheit, mit deinen Eltern über mein Jobangebot zu sprechen?«
    Ich zögerte. »Zu Hause ist ziemlich viel los, deshalb konnte ich noch nichts

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