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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mädchen zu verraten; bei Pugnarses war ich mir da nicht so sicher. Er schien eher mit der Erinnerung an den Anblick Rophrens zu kämpfen, der blutüberströmt auf der Treppe gestorben war. Jedenfalls blieb er mürrisch und entschlossen, sich als das zu erweisen, was er wirklich war: ein Arbeiter und kein Oberherr.
    Der erste wütende Angriff, bei dem die Oberherren auf gewohnte Weise durch die Slums galoppieren wollten, endete an den grausamen Eisenspitzen der Fußangeln und den Reiterfallen.
    Die Kavallerie wich zurück, überrascht, aber nicht entmutigt, und die halbmenschlichen Söldner eilten vor, durch Bogenschützen gedeckt, um die Hindernisse zu entfernen. Ich blickte über unsere Barrikade und sah die schnellen Bewegungen der Ochs und Rapas. Natürlich waren die Chuliks für wichtigere und ehrenvollere Aufgaben im Kampf vorgesehen. Pugnarses stand neben mir. Er wirkte verbittert und ausgezehrt. »Sollen wir sie niederschießen?«
    Ein Pfeil sirrte an uns vorbei und prallte von dem erhobenen Schild eines jungen Panzerträgers ab, der unwillkürlich zurückzuckte. Ich sah ihn an, und er richtete sich instinktiv wieder auf und biß sich auf die Lippen.
    »Nein, ich möchte mir die Armbrüste für die Oberherren aufheben.«
    »Gut!« sagte Pugnarses wild.
    Als ein Weg durch die Hindernisse freigeräumt worden war, griff die Kavallerie erneut an. Die Reiter kamen in einer Woge aus gepanzerten Leibern und erhobenen Schwertern direkt auf uns zu. Ich hob mein Langschwert – die Waffe, die ich im Stroh meines Bettes wiedergefunden hatte. Mayfwys Geschenk. Und ich senkte die Klinge.
    Daraufhin lösten die Armbrustschützen ihre erste Salve aus. Mit einer vielgeübten Bewegung reichten die Soldaten die leere Armbrust dem Zureicher weiter, nahmen eine frisch geladene Waffe entgegen und schossen diese ebenfalls ab. Hinter dem Schützen arbeiteten wie verrückt die Spanner und Lader, um das geforderte Schußtempo zu halten. Bolzen zischten durch die heiße Luft. Männer in Rüstungen rutschten getroffen aus den Sätteln. Die Metallbolzen durchdrangen ihre Panzerung, töteten ihre Tiere, zerrissen ihnen die Gesichter. Ein schrilles Geschrei wurde laut. Der Kavallerieangriff geriet ins Stocken, löste sich auf.
    Und die ganze Zeit über schwirrten die Armbrüste und verbreiteten Tod in den Reihen der magdagschen Oberherren.
    So etwas hatten die hohen Kämpfer noch nicht erlebt. Sie wichen unsicher zurück. Die Sectrixes galoppierten davon. Fußsoldaten liefen ihren Kameraden nach, und meine Schützen streckten sie gnadenlos nieder.
    Sechsmal griff der Gegner an.
    Sechsmal schlugen wir die Attacke zurück.
    Weil es nicht genügend Kettenhemden gab, um alle meine Männer damit auszurüsten, trug ich nur eine einfache rote Hose mit Ledergürtel, an dem das Langschwert hing. Auf meinem Kopf thronte der gelbe Voskschädel, der Helm unserer Armee.
    Als wir den siebenten Angriff niederkämpften, ertönte an der Flußseite der Slums lautes Gebrüll. Dort führte Genal das Kommando. Und dort hatten die Oberherren die Chuliks vorgeschickt, während sie uns mit ihren Berittenen beschäftigten. Die wilden, stolzen Krieger mit ihrer gelben Haut und den hochgereckten Hauern hatten sich durch den Pfeilhagel gekämpft und standen nun überall an den Barrikaden der Gasseneingänge im Nahkampf. Angesichts der Ausdehnung des Bezirks war mir klar gewesen, daß eine umfassende Verteidigung unmöglich war – doch die Chuliks waren schneller durchgebrochen, als mir lieb sein konnte.
    Mit einem aufmunternden Ruf an Pugnarses' Adresse eilte ich zum Fluß hinab.
    Die Chuliks stürmten mir über einen Platz entgegen. Sie trieben einen wilden Haufen Sklaven vor sich her, die ihre Waffen fortwarfen, um besser laufen zu können.
    Es geschah alles sehr schnell, wie so oft in einer Krise. Ich brüllte Holly einen Befehl zu, deren Armbrustschützen bereits ausschwärmten.
    »Schnellfeuer, Holly!«
    Sie nickte. Ihre Brust bewegte sich unter der grauen Tunika mit dem Kettenpanzer, den ich ihr aufgedrängt hatte. Sie gab ihre Anordnungen; die Sextette bildeten sich wie eine Gruppe von Keilen, und schon traten sie in Aktion. Voller Spannung wartete ich, denn jetzt kam es darauf an.
    »Möge Zair über uns leuchten!« sagte ich.
    Über den freien Platz hätten die kräftigen, beweglichen Chuliks mühelos unsere Schützen erreichen können. Doch aus Gründen, die die magdagschen Befehlshaber nicht sofort begriffen, begannen die Chuliks umzusinken und blieben

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