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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu schneiden, den er finden konnte – wo auch immer. Die Yerthyrbäume enthalten ein Gift, das für Tiere tödlich ist, und nach Segs Angaben wurden nur die Thyrrixe durch ihren zweiten Magen vor diesem Schicksal bewahrt.
    »Wir Erthyrer bildeten das Rückgrat der Walfargarmee. Ich bin sicher, daß der Bogenschütze, dessen Pfeile wir gesehen haben, aus Erthyrdrin stammte. Walfarg war ein mächtiges Reich – ist es noch immer –, doch in seiner großen Zeit beherrschte es ein riesiges Gebiet, das ganz Loh und im Osten und Süden Pandahem umfaßte, dazu Kothmir und Lashenda und die Ostteile Turismonds. Nur die Stratemsk beendeten den Vormarsch des Reiches Loh im Westen.«
    »Diese sogenannten Unwirtlichen Gebiete gehörten also früher zum Reich Loh?«
    »Ja. Loh als Land weine ich keine Träne nach. Es ist untergegangen. Räuberische Barbaren aus dem nördlichen Turismond drangen ein, die ein ausgesprochen wildes Volk waren. Was jetzt als Unwirtliche Gebiete gilt, wurde im Osten durch Barbarenstämme aus Menschen und Halbmenschen abgeriegelt, und jetzt ist nur noch eine Handvoll Städte und Handelsposten für die Seeleute des äußeren Ozeans geöffnet.« Er machte eine umfassende Handbewegung. »Was in den Unwirtlichen Gebieten heutzutage passiert – wer kann das wissen?«
    Seg Segutorio konnte von den alten Tagen Lohs ebenso singen wie von seiner eigenen hohen Kultur.
    Ich will erst gar nicht versuchen, die Worte seiner Lieder zu übertragen. Sie dröhnten und polterten mir im Kopf herum – und ich könnte sie jetzt auch noch vortragen –, doch es waren typisch kregische Lieder.
    Von Zeit zu Zeit stießen wir auf Jagdgruppen, die die weite Ebene durchstreiften – doch jedesmal gingen wir sofort in Deckung, bis sie vorbei waren. Seltsame Wesen, die auf seltsamen Reittieren ritten, gingen uns nichts an. Allerdings spürte ich Delias inneres Bestreben, unseren Marsch zu beschleunigen. Sie wollte nach Vallia zurück.
    »Ich kann außerhalb Vallias keine gültige Ehe schließen, Dray. Wieder der Umstand, daß ich Prinzessin Majestrix bin – du weißt schon.«
    »Ich kann warten, meine Delia – allerdings muß ich mir Mühe geben.«
    »Wir müssen ja bald am Ziel sein.« Sie sah mich fragend an, während wir die Schneisen eines Waldes durchwanderten, der uns den Weg versperrte und den wir nicht hatten umgehen können. »Wenn du irgendwelche ...« Sie hielt inne und begann den Satz noch einmal: »Wenn du dich irgendwie bewogen fühlst ...« Und sie stockte wieder.
    »Ich weiß ein paar Dinge über Vallia, Delia. Unser Zusammenleben soll so gestaltet sein, daß du stolz darauf sein kannst. Ich weiß, daß dein Vater in Vallia der Herrscher ist, und ich habe von der Macht seines Inselreichs gehört. Vielleicht ...«
    »Nichts da! Du wirst mein Mann und Prinz Majister sein! Hab Vertrauen, Dray. So schlimm wird es gar nicht.«
    »Was das angeht«, sagte ich leichthin und wahrscheinlich auch ein wenig gedankenlos, wie mir hinterher bewußt wurde, »so haben wir unser Ziel ja noch nicht erreicht!«
    »Aber das werden wir, mein Liebling! Das werden wir!«
    Sobald wir am Himmel etwas fliegen sahen, gingen wir instinktiv in Deckung, ohne uns näher mit der Erscheinung zu befassen.
    Im Wald rechneten wir allerdings nicht mit Impitern oder Corths und kamen schneller voran. Als die Nacht hereinbrach und das vermischte Licht der beiden Sonnen durch die Wirrnis der Äste brach, suchten wir einen Lagerplatz und stießen auf eine Reihe Höhlen in einem Erdhang. Unförmige, verdrehte Wurzeln ragten schimmernd ins Freie. Das Laub und die Wege ringsum sahen unberührt aus. Seg nickte. Wir machten uns daran, Holz zu sammeln und unser Lager aufzuschlagen.
    Ich war etwas in Sorge, daß sich Delia einbilden könnte, ich hätte Angst vor einem Besuch ihrer berühmten Heimat und vor der Begegnung mit ihrem mächtigen Vater. Nun, wenn ich Delia wirklich in aller Öffentlichkeit als die Meine heimführen wollte, kam ich um diesen Schritt nicht herum, und mehr brauche ich zu diesem Thema nicht zu sagen.
    Als wir in die Schlafsäcke krochen, die wir uns aus weichem, sanurkazzischem Leder und bequemen Seideneinlagen gemacht hatten, ließ ich meine Gedanken wandern, wie so oft vor dem Einschlafen. Ich verstand Delias Sehnsucht, nach Hause zurückzukehren. Was mich betraf, war ich längst auf Kregen und bei Delia zu Hause. Doch auch bei meinen wilden Klansleuten hatte ich mich sehr wohl gefühlt, und ich wußte die Freuden eines freien Lebens

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