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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu schätzen. Seg hatte die Barbaren erwähnt, die aus dem nördlichen Turismond herabgestiegen waren, um die Reste des walfargischen Reiches zu vernichten. Ich überlegte, ob sie wohl gewalttätiger und barbarischer gewesen waren, als ich und meine Klansleute manchmal sein konnten ...
    Ehe ich einschlafen konnte, hörte ich aus dem hinteren Teil der Höhle ein leises Kratzen. Ein abgestumpfter Städter der Erde hätte müde die Augen geöffnet, doch ich war in Sekundenschnelle aus meinem Schlafsack und wandte mich mit blankgezogenem Schwert in die Richtung, aus der die Gefahr drohen mochte.
    »Was ist?« fragte Seg.
    Er stand neben mir, ebenfalls die Klinge in der Hand.
    »Keinen Laut, Thelda!« sagte Delia, und ich hörte einen unterdrückten Laut, als habe sie ihrer Gesellschafterin die Hand über die breiten, roten Lippen gelegt.
    Wieder ertönte das seltsame Scharren, und dann fiel die gesamte Rückwand der Höhle nach außen. Wir hatten den Raum sorgfältig abgesucht, ehe wir uns hier einquartierten, doch so etwas hatten wir nicht erwartet. Das unheimliche rosa Licht der kregischen Monde fiel auf uns.
    Und in dem schwachen Mondlicht vermochte ich das gedrungene Oval zu erkennen, das sich langsam bewegte. Ich sah zwei dicke Beine, die sich krümmten, um die Masse des Körpers in die Höhle zu tragen, und ich sah die Reihen tentakelähnlicher Arme, die von gebogenen Schultern ausgingen.
    Der Kopf des Wesens war herabgebeugt und im Gegenlicht nicht zu erkennen. Mir kam der Gedanke, daß das Ding vielleicht gar keinen Kopf hatte.
    Es stieß ein pfeifendes Zischen aus, das mich eher an eine defekte Lenzpumpe als an eine Schlange erinnerte – trotzdem wollte mir das Blut in den Adern gefrieren.
    »Hai!« brüllte Seg und griff mit erhobenem Schwert an.
    Er senkte die Waffe zu einem kräftigen Hieb, und ein Tentakel entrollte sich und packte ihn am Unterarm. Das Langschwert verharrte unbeweglich über den zusammengerollten Tentakeln des Wesens. Zwei weitere Arme packten Seg um die Hüfte, hoben ihn hoch und begannen, ihn auf den rosafarbenen Schatten zuzuzerren.
    Lautlos setzte ich mich in Bewegung, den Kopf vorgestreckt, um der Höhlendecke auszuweichen – und im nächsten Augenblick zerschnitt ich die beiden Tentakel, die Seg festhielten.
    Sie fielen zu Boden und verschwanden wie Schlangen in einer Spalte.
    Das Wesen kreischte auf – ob aus Wut oder Schmerz, wußte ich nicht –, und Seg vermochte, seinen Schwertarm zu befreien.
    »Spitze, Seg!«
    Gleichzeitig griff ich erneut an und grub meine Waffe bis zum Heft in den Körper des Wesens. Das Weitere passierte nun unglaublich schnell. Inzwischen weiß ich, daß diese Tiere gegenüber den meisten Lebewesen feindlich eingestellt sind. Der Angreifer hatte uns offenbar von hinten überraschen wollen. Die Morfangs, wie diese Kreaturen genannt werden, sind halbintelligent, heimtückisch und unglaublich kräftig. Und sie bewegen sich unheimlich schnell. Das Wesen lag im Mondschein vor uns, und wir sahen den klaffenden Mund mit den mächtigen Zahnreihen, die winzigen, boshaften Augen, die dünnen, schwarzen Lippen und die schmalen Atemschlitze anstelle einer Nase. Beim Ausatmen zischte das Wesen. Später erfuhren wir mehr über die Morfangs; was wir damals noch nicht wußten, war die Tatsache, daß sie meistens in Rudeln jagten.
    Im Schatten am vorderen Höhleneingang bewegten sich zielstrebig einige Gestalten. Ich eilte auf die Öffnung zu. Mit schnellem Blick zählte ich sechs dieser Wesen. Thelda stöhnte und versuchte, sich aufzurichten, während Delia sie am Boden festhielt. Ich konnte mich jetzt nicht um Thelda kümmern, wir waren in höchster Gefahr!
    »Seg! Nimm alles, was wir unbedingt brauchen! Und die Mädchen! Beeilt euch!«
    Ich überprüfte den Hinterausgang der Höhle, wo der Überraschungsangriff begonnen hatte. Halbintelligent waren diese Wesen zwar nur, aber äußerst schlau. Wir hatten schreiend vor dem ersten Angriff fliehen und direkt in die Tentakel der draußen wartenden Artgenossen rennen sollen. Der Weg nach hinten war frei.
    »Seg!« sagte ich noch einmal drängend. »Führ die Mädchen hinten hinaus – beeil dich!«
    Er wollte Einwände erheben, doch ich brachte ihn mit einem wütenden Knurren zum Schweigen.
    Thelda hatte die Arme verschränkt und wiegte sich stöhnend hin und her. Seg faßte sie unter die Achseln und zerrte sie hoch. Delia nahm unsere Sachen, und als sie die Höhle verließ, drehte sie sich um und warf mir einen Blick zu,

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